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Der Anfang. Das Benjamin-Franklin-Klinikum im Eröffnungsjahr 1968.

© FU Berlin

Von Tag zu Tag: Neues wagen!

Das Benjamin-Franklin-Klinikum feiert 50-jähriges Jubiläum - und sieht sich weiterhin auf Wachstumskurs.

Als 21-jährige Krankengymnastikschülerin radelte Renate Ullrich immer am hochwachsenden Neubau des Klinikum Steglitz vorbei. Und las viel über das neue Konzept für das modernste Universitätsklinikum Europas, in dem sie kurz nach der Eröffnung 1969 anfangen konnte. Ullrich schwärmt bis heute von der „Aufbruchstimmung“: Diese Teamarbeit, und wie wunderbar es war, gemeinsam erste Erfolge zu feiern!

Aufbruchstimmung? Wie könnte man die aktuell wieder erzeugen, fragt Charité-Chef Karl Max Einhäupl am Freitag beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des heutigen Charité-Campus Benjamin Franklin. Das beantwortet der zweite Zeitzeuge, den Einhäupl im historischen Hörsaal vor großem Publikum befragt.

„Wir müssen kein neues Krankenhaus bauen, um Aufbruchstimmung zu haben“, mahnt der Chirurg Hans-Peter Berlien, der 1970 nach dem Abitur als Hilfspfleger am Klinikum anfing und zum Leiter der Lasermedizin aufstieg. „Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern müssen immer wieder Neues wagen.“ Diesen Spirit wird die Charité brauchen, wenn sie das Ziel erreichen will, das Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach beim Festakt setzt – sie „zur führenden Uniklinik in Europa auszubauen“. Voraus zu alter Größe also. Ein schönes Motto zum 50. Jubiläum, das mit der schlüsselfertigen Übergabe an die Freie Universität am 9. Oktober 1968 sein offizielles Datum hat und bis 2019 gefeiert wird.

Die Entscheidung, das Klinikum zu bauen, fiel 1958 „in dunkler Zeit“. Daran erinnerte der ehemalige US-Botschafter John Kornblum. Auch er kam am Freitag als Zeitzeuge nach Steglitz, der die Einweihung einst als jüngstes Mitglied der Deutschland-Abteilung im State Department begleitete. Kornblums Aufgabe: die Berlin-Reise von Eleanor Lansing Dulles vorzubereiten, der langjährigen Chefin der Berlin-Abteilung und großen Förderin der Stadt während des Kalten Krieges. 60 Millionen D-Mark trug die von Dulles gegründete Benjamin-Franklin-Stiftung zu den Baukosten von insgesamt gut 300 Millionen bei – eingefädelt vom Regierenden Bürgermeister Willy Brandt. Ein Jahrhundertgeschenk, für das Einhäupl den USA noch einmal dankte. Die große Freundschaft zwischen den USA und Deutschland habe auch in Zeiten Bestand, in denen sie „gelegentlich infrage gestellt wird“. Großer Applaus der Geburtstagsgäste.

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