zum Hauptinhalt
Die erste Berliner Flüchtlingsunterkunft in modularer Bauweise entstand in Marzahn-Hellersdorf.

© Jörg Carstensen/dpa

Update

Vier Standorte mit rund 1150 Plätzen: Land Berlin baut weitere Flüchtlingsunterkünfte

In mehreren Bezirken sollen neue MUFs für Flüchtlinge entstehen. Langfristig sollen auch Studierende, Senioren oder Familien die Wohnungen mieten können.

Berlin forciert den Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte. Für vier (nicht sechs, wie ursprünglich gemeldet) Standorte mit rund 1150 Plätzen würden kurzfristig Bauanträge eingereicht, teilte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) am Dienstag mit.

Sie könnten noch in diesem Jahr genehmigt werden, dann würden sie unter das 2015 gelockerte Baurecht für Flüchtlingsunterkünfte fallen, das Ende des Jahres ausläuft. Die Unterkünfte entstehen demnach in der Rauchstraße 22 (Spandau/300 Plätze), Kirchstraße 69 (Pankow/320 Plätze), Bohnsdorfer Weg 109-119 (Treptow-Köpenick/270 Plätze) und Ratiborstraße 14 c-g (Friedrichshain-Kreuzberg/250 Plätze).

Für weitere sechs Standorte seien Bauanträge in Vorbereitung: Fröbelstraße 15 (Pankow), Zossener Straße 156 (Marzahn-Hellersdorf), Rudower Straße 184 (Neukölln), Hassoweg 8 (Treptow-Köpenick), Askanierring 70-108A (Spandau) und Rheinpfalzallee 83, 91, 93 (Lichtenberg).

Bei den neuen Unterkünften handelt es sich laut LAF um eine neue Generation modularer Gebäude, die in Fertigbauweise errichtet werden. Sie werden MUFs genannt. Die Wohnungen sollen langfristig nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für Studierende, Senioren oder Familien zur Verfügung stehen. Aktuell betreut das LAF rund 22.000 Flüchtlinge in rund 90 Unterkünften.

Das Amt ist für Menschen zuständig, deren Asylanträge noch nicht entschieden sind. Allerdings seien rund die Hälfte der Plätze in Flüchtlingsunterkünften mit Menschen belegt, die schon einen positiven Asylbescheid haben und von den Jobcentern betreut werden, erklärte LAF-Sprecher Sascha Langenbach. Sie finden aber keine Wohnungen.

22.000 Flüchtlinge werden derzeit untergebracht

Derzeit gebe es 2200 freie Plätze in den Flüchtlingsunterkünften, aber bis zum Jahresende sollen vier Containerdörfer (Tempohomes) leergezogen werden, mit jeweils rund 200 Bewohnern (Zossener Straße/Hellersdorf, Buchholzer Straße/Pankow, Quittenweg/Altglienicke, Brebacher Weg/Marzahn). Im nächsten Jahr sollen neun weitere Containerdörfer geräumt werden.

[In unseren Leute-Newslettern berichten wir wöchentlich den zwölf Berliner Bezirken. Die Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Das größte Dorf auf dem Tempelhofer Feld mit rund 1000 Plätzen ist schon geräumt. Die Baugenehmigung der Tempohomes war auf drei Jahre befristet, daher müssen sie jetzt leergezogen werden. Die Sozialverwaltung prüft noch, ob einzelne Containerdörfer für die Unterbringung von Obdachlosen weiter genutzt werden können.

Die Bauzeit für ein MUF schätzt Langenbach auf rund ein Jahr. Gegenwärtig sind 16 MUFs in Betrieb, weitere fünf seien in Planung oder bereits im Bau. 2017 nannte der Senat eine Zielvorgabe von 60 MUFs. Ob es so viele werden, ist aber derzeit unklar. In diesem Jahr mussten bis August 4207 Flüchtlinge aufgenommen werden. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false