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Insbesondere die Versorgung mit den Blutgruppen A+, A-, 0+, 0- und B- ist in Berlin derzeit gefährdet.

© dpa/Martin Schutt

Versorgung akut gefährdet: 30 Prozent weniger Spenden – Blutreserven in Berlin werden knapp

Gestiegener Bedarf, schönes Wetter, Corona: Die Berliner Ärztekammer warnt vor einer kritischen Versorgungssituation bei Blutspenden – und appelliert.

In Berlin ist die Versorgung mit Blutkonserven akut gefährdet – das teilte die Ärztekammer mit und appelliert an mögliche Spender, sich an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zu wenden.

Bis zu 30 Prozent unter dem Normalwert liege das derzeitige Blutspendenaufkommen in der Stadt. Mit einer Blutspende könnten Mediziner im Notfall bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten helfen, sagte Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin. Spenden können Männer und Frauen ab 18 Jahren und mit einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm.

Dass die derzeitige Versorgungssituation so schwierig ist, habe laut Ärztekammer verschiedene Gründe: Zum einen sei der Bedarf an Blutkonserven in den Kliniken hoch, da in der Corona-Pandemie verschobene Eingriffe nun zusätzlich zum Normalbetrieb nachgeholt würden.

Zudem habe offenbar der Start der „Schönwetterperiode“ viele Berliner davon abgehalten, Blut zu spenden. Obwohl die meisten Menschen diversen Umfragen zufolge bereit seien, Blut zu spenden, tun es letztlich nur drei Prozent.

Die derzeitige Lage wird auch dadurch erschwert, dass Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, erst einen Monat nach der Genesung zur Blutspende zugelassen werden.

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Regelmäßiges Blutspenden sei auch deshalb wichtig, teilte die Ärztekammer mit, weil die aus den Blutspenden gewonnenen Blutpräparate nur eine Haltbarkeit zwischen fünf Tagen und fünf Wochen haben. Insbesondere die Versorgung mit den Blutgruppen A+, A-, 0+, 0- und B- ist in Berlin derzeit gefährdet.

Das DRK organisiert Blutspendetermine in den meisten Bezirken. Alle DRK-Blutspendetermine sind im Netz abrufbar: blutspende-nordost.de. Weitere Information gibt es unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800 11 949 11.

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