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Bis zum Leipziger Platz und weiter. Schon seit Jahren warten diese vorsorglich verlegten Schienen auf ihre Tram.

©  Thilo Rückeis

Verkehrsverwaltung stellt Straßenbahnpläne vor: Neue Tramlinie vom Alex zum Potsdamer Platz frühestens 2027 fertig

Die Verkehrsverwaltung präsentierte am Mittwochabend die neuen Trampläne und stellte sie öffentlich zur Diskussion. Dabei gab es viel Kritik.

Trotz heißer Temperaturen war die gottlob kühle Marienkirche am Mittwochabend gut gefüllt, als die Senatsverkehrsverwaltung zusammen mit der BVG den Stand der Straßenbahnplanung zwischen Alexanderplatz und Potsdamer Platz präsentierte und öffentlich zur Diskussion stellte. Sie ist Bestandteil des von der Koalition vereinbarten Straßenbahn-Ausbauprogramms.

Mit der Strecke werden neue Direktverbindungen zwischen den nordöstlichen Stadtteilen und der südöstlichen Innenstadt geschaffen und das Umsteigen zur Nord-Süd-Linie der S-Bahn am Potsdamer Platz und der U6 am U-Bahnhof Stadtmitte deutlich verbessert. Da „die Straßenbahn in der Vergangenheit nicht immer gut geplant wurde“, so Hartmut Reupke, Abteilungsleiter in der Verkehrsabteilung, sollen diesmal die Bürger frühzeitig in die Planung miteinbezogen werden.

Am Mittwoch lag der Fokus dabei vor allem auf dem problembehafteten schmalen Abschnitt der Leipziger Straße, zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz. Dafür hat die Verkehrsverwaltung mehrere Szenarien entworfen. Der grundlegende Unterschied: Die eine Variante sieht nur eine Spur für Autofahrer vor, die andere zwei.

Entweder kommt die Tramhaltestelle in die Mitte der Straße oder an den Rand. In jedem Fall soll eine breiter, durch Poller abgegrenzter Fahrradweg entstehen. Laut Senatsverwaltung wird die Straßenbahn aber frühestens 2027 betriebsbereit sein. Das stieß bei vielen Anwesenden auf Ärger.

Seit den 90er Jahren wird die Tram geplant, eigentlich sollte sie bereits 2006 fertiggestellt sein. Ein Anwohner zeigte sich „schockiert“ über den Termin: „Meine Damen und Herren, legen Sie einen Zahn zu, damit wir etwas sehen können. Das ist eigentlich mein größter Wunsch an Sie.“

Für die gesamte Ansicht klicken Sie bitte auf das rote Kreuz.
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© TSP

Viele zeigten sich besorgt und verärgert über die aktuellen Pläne. Einige Anwohner haben Angst vor einer steigenden Lärmbelästigung durch den Tramverkehr, andere forderten schon jetzt eine in beiden Richtungen einspurige Leipziger Straße. Doch viele befürchten auch, dass es im Falle einer einspurigen Verkehrsführung zu riesigen Staus und einem Verkehrschaos kommen würde.

Die Verkehrsverwaltung versprach, alle Kritikpunkte in die Planung miteinzubeziehen. Auch in Zukunft soll es weitere öffentliche Veranstaltungen zu den Planungsabschnitten geben.

Eine Zusammenfassung der Veranstaltung sowie die vorgestellte Präsentation werden ab 6. Juni 2019 auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz bereitgestellt.

Jana Kamm

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