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Bei den brennenden Autos handelte es sich nicht um Polizeiwägen.

© Friso Gentsch/dpa

Verdacht auf Brandstiftung: Elf Autos auf Biesdorfer Polizeigelände in Flammen

Auf dem Sicherstellungsgelände der Polizei in Biesdorf brannten in der Nacht mehrere Autos. Es ist nicht der erste Vorfall auf dem Gelände.

Auf dem Sicherstellungsgelände der Polizei in Berlin-Biesdorf haben in der Nacht zum Dienstag elf Autos gebrannt. Einem Sprecher der Feuerwehr zufolge handelte es sich aber nicht um Streifenwagen.

Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hatte gegen 0.15 Uhr Flammen an mehreren Fahrzeugen bemerkt und die Polizei und Feuerwehr alarmiert. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten den Brand, verletzt wurde niemand.

Die Polizei geht nach derzeitigen Erkenntnissen von einer Brandstiftung aus. Es gäbe jedoch noch keine Hinweise auf einen Tatverdächtigen, wie eine Sprecherin der Polizei sagte.

Das Gelände gehört zur Polizeidirektion 3 Abschnitt 32 in der Cecilienstraße. Durch die Flammen und die starke Hitzeentwicklung wurden laut Polizei insgesamt elf Autos zum Teil stark beschädigt. Darunter waren ein Mazda, zwei Mercedes, drei Opel, jeweils ein Mercedes, ein Hyundai, ein Honda, ein Audi sowie ein Suzuki.

Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, teilte zu dem Vorfall mit: „Wir wiederholen es gebetsmühlenartig, aber die Sicherheit unserer Polizeiliegenschaften ist nach wie vor eine Katastrophe und ein enormes Sicherheitsrisiko.“ Man müsse froh sein, dass bei diversen Einbrüchen, Sachbeschädigungen und Diebstählen niemand verletzt wurde. Und weiter: „Wir fragen uns, wie lange man sich das noch anschauen will, ohne ernsthaft nachhaltig zu handeln und die Liegenschaften mit innovativen technischen Lösungen und zusätzlich einzustellendem eigenem Personal beim Zentralen Objektschutz zu schützen.“

Einbrüche, Fahrzeugbrände, Feuerlöscher-Schaum

Es ist nicht der erste Vorfall auf dem Gelände in Biesdorf: Anfang des Jahres gab es einen versuchten Einbruch auf einer Baustelle auf dem Gelände in der Cecilienstraße. Unbekannte versuchten, Buntmetalle zu stehlen.

Zuvor brannten während der Weihnachtsfeiertage drei Autos auf dem Sicherstellungsgelände. Die Polizei ging von Brandstiftung aus. Auch im Mai 2019 hatte es an dem Ort gebrannt: Damals gingen zwei Autos und ein Anhänger in Flammen auf.

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Auf das Sicherstellungsgelände in der Belziger Straße in Schöneberg drangen Mitte 2017 Einbrecher ein und verteilten mit einem Feuerlöscher Schaum in einem sichergestellten Auto; offenbar um Spuren zu beseitigen: Das Auto war nach einem illegalen Autorennen sichergestellt worden, hieß es damals von der Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungen des Fahrzeugs hätten ergeben, dass aufgrund von Goldanhaftungen Verbindungen zum Diebstahl der Goldmünze aus dem Bodemuseum bestanden. Der Angriff auf die Spurenlage sei jedoch erfolglos gewesen.

Anfang 2020 gab die Innenverwaltung auf Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber Auskunft darüber, wie oft es von 2011 bis 2019 Unbefugten gelungen war, die Sicherstellungsgelände der Berliner Polizei in der Cecilienstraße und in der Belziger Straße in Schöneberg zu betreten. Insgesamt 30 Mal war dies in der Cecilienstraße der Fall, sieben Mal in der Belziger Straße.

Damals gab die Innenverwaltung zudem an, die Fertigstellung des Neubaus eines Kfz-Sicherstellungsplatzes und einer Kfz-Sicherstellungshalle in der Cecilienstraße werde voraussichtlich im dritten Quartal 2021 erfolgen.

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