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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Urteil in Berlin: Hubschrauber-Unglück am Olympiastadion: Freispruch für Piloten

Zwei Hubschrauber der Bundespolizei kollidierten 2013 auf dem Berliner Maifeld. Ein Pilot starb. Das Amtsgericht Tiergarten sieht eine „Verkettung unglücklicher Umstände“.

Aus einer Übung der Bundespolizei am Olympiastadion war bitterer Ernst geworden, als zwei Hubschrauber kollidierten. Ein 40 Jahre alter Pilot kam ums Leben, mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Rund fünf Jahre später sprach das Amtsgericht Tiergarten einen Kollegen des Opfers vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung frei. Eine Pflichtverletzung oder ein Fehler beim Anflug seien dem 58-Jährigen nicht nachgewiesen worden, begründete der Richter am Mittwoch.

Damit hat sich der Unglückspilot erfolgreich gegen einen im Oktober 2017 verhängten Strafbefehl gewehrt. 9000 Euro sollte er zahlen. Im Urteil hieß es nun: „Der Unfall war für ihn nicht vorhersehbar.“ Dem Angeklagten sei kein Fehler bei der Auswahl des Anflugverfahrens unterlaufen. Bis vier Sekunden vor dem Crash sei alles in bester Ordnung gewesen. „Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände, die zur Kollision führte.“ Durch eine plötzliche Schneeaufwirbelung habe er den Sichtkontakt zum Einweiser verloren. „Im Nebel der Schneewolke sah er nichts.“

Trümmerteile flogen durch die Luft

Die Bundespolizei wollte am Vormittag des 13. März 2013 einen Einsatz gegen gewaltbereite Hooligans üben – mit bis zu 400 Beamten. Es sollten auch Einsatzkräfte in drei Helikoptern eingeflogen werden. Ein Landeplatz wurde auf dem Maifeld markiert und 15 Meter davor Einweiser postiert. Im Cockpit des ersten Hubschraubers, der landete, saß der später Getötete.

Der Angeklagte wollte im letzten der drei Helikopter landen. Plötzlich ein lauter Knall. Trümmerteile flogen durch die Luft. Zuschauer warfen sich in Deckung. Ein Hubschrauber lag auf der Seite. Eine weitere Maschine war stark beschädigt. Polizisten bargen mehrere verletzte Kollegen aus den Wracks. Für einen 40-jährigen Piloten kam jede Hilfe zu spät.

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