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Helfende Hände: Am Flughafen Tempelhof sammeln Freiwillige Sachspenden.

© IMAGO/Jens Schicke

Update

Unterstützung gesucht: Wie Berliner den Ukrainern helfen können – und was jetzt sinnvoll ist

Wie kann man spenden? Wo können sich Freiwillige melden? Wer und was wird gebraucht? Ein Überblick mit umfangreicher Linkliste und auch ein paar Warnhinweisen.

Die Lage für die Menschen in der Ukraine wird immer schlimmer. So einen den Weltfrieden bedrohenden Krieg unweit der eigenen Lebenswelt gab es in der jüngsten Geschichte nicht. Täglich kommen zahlreiche Menschen nach Berlin und Brandenburg. Viele wollen jetzt helfen. Nur wie, in einer Zeit, in der sich Wille und Engagement überschlagen? Sinnvolle Hilfe will gut geplant sein. Hier einige Empfehlungen – eine zusätzliche Linkliste finden Sie am Ende dieses Artikels.

Staus an den Grenzen: Nicht einfach losfahren

Mitarbeiter:innen von NGOs und Hilfsvereinen können verstehen, dass Menschen gern spontan helfen wollen. Aber zuletzt staute sich eine Schlange von 50 Kilometer Privat-Autos - auch von Berliner:innen und Brandenburger:innen - an der Grenze zu Polen und eine 80 Kilometer lange Schlange an der Grenze zur Ukraine. Die Hilfswilligen brauchten schon selbst Spenden, weil ihnen beim Warten Essen und Benzin ausgingen, sagt Diana Henniges von "Moabit hilft e.V.".

Auch Fachleute großer Hilfsorganisationen machen darauf aufmerksam, dass so ein Stau an der Grenze Kapazitäten des Zolls und anderer Mitarbeiter:innen bindet, die stattdessen den Fliehenden zugute kommen könnten.

Anders macht es etwa der erfahrene Berliner Verein "Kinderschutzengel", der dank Kooperationen mit lokalen Kräften gezielt Familien mit Kindern – und ihren Haustieren – abholt. Wenn Privatpersonen unbedingt eigene vollgepackte Pkw an die ukrainische Grenze fahren wollen, dann bitte an die Grenze in Moldawien, Rumänien und Ungarn, appelliert die Brandenburger Ukraine-Hilfe in Bernau/Lobetal.

Verfahren und Abläufe: Sich erst mal gut informieren

Wer helfen möchte, sollte sich zunächst informieren: Auf der Internetseite des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten LAF, bei berlin-hilft.com oder auf der Plattform des Flüchtlingsrates. Der Senat hat unter berlin.de/ukraine eine Plattform eingerichtet, die zentrale Informationen und Hilfsangebote bündelt und bereithält, teils auch mehrsprachig.

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Die in der Flüchtlingshilfe seit 2015/16 erfahrenen Fachleute von "Moabit hilft" bitten darum, sich die Verfahrensabläufe durchzulesen und danach vorzugehen. Hilfswillige könnten sich an die Integrationsbeauftragten der Bezirke wenden, an deren etablierten NGOs und Hilfsvereine, darunter Caritas, Diakonie, Johanniter, Stadtmission, die Humanisten oder Rotes Kreuz.

Sachspenden – das wird gebraucht

Bitte nicht einfach Altkleidersäcke füllen, sondern den tagesaktuellen Bedarf recherchieren. Die Sozialverwaltung bittet die Berliner:innen, keine Sachspenden an den Hauptbahnhof oder das Ankunftszentrum in Reinickendorf zu bringen. Im Bahnhof erhöhe das die Brandlast; im Ankunftszentrum nehmen die Spenden zu viel Platz in den Wartezelten ein, der eigentlich für die Menschen gedacht ist.

Unter Berlin Welcome Team | adiuto.org finden Sie eine Liste mit Sachspenden, welche an den verschiedenen Standorten am Hauptbahnhof, Ostbahnhof, Südkreuz und ZOB benötigt werden. Angenommen werden nur die gelisteten Artikel in dem regelmäßig aktualisierten Verzeichnis.

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Geflüchtete und Freiwillige am Hauptbahnhof werden von Caterern mit Nahrungsmitteln versorgt. Lebensmittelspenden werden daher nicht entgegengenommen.

Sachspenden werden gesammelt im Hangar 1, Flughafen Tempelhof. Die Organisation übernimmt "Die Spendenbrücke". Auf deren Internetseite wird der Bedarf laufend aktualisiert. "Die Spenden werden wir in Hilfstransporten in die Ukraine bzw. in Grenzgebiete schicken oder in Berliner Gemeinschaftsunterkünften verteilen", schreibt die Organisation.

Aktuell benötigt werden Hygieneartikel, Babybedarf, haltbare Lebensmittel, Decken, Schlafsäcke, Babynahrung und medizinisches Material. Die Annahmestelle ist am Container am Parkplatz 3 des Flughafens Tempelhof; abgegeben werden können die Spenden täglich zu den auf der Website angegebenen Öffnungszeiten. Dort sind auch weitere Sammelstellen, unter anderem in Neukölln, Charlottenburg und Kreuzberg, aufgeführt. Großspenden, etwa von Unternehmen, sollten bei anlieferung@spenden-bruecke-ukraine.de angemeldet werden.

Die zentrale Spendensammelstelle in Tempelhof sucht noch freiwillige Helfer:innen "für das Sichten, Sortieren und den Versand, auch für Fahrdienste und für Übersetzungen und Sprachmittler:innen", schreibt die Sozialverwaltung. Interessierte sollten auf der Internetseite "Zeitspenden" anklicken, dann wird man zur Anmeldung weitergeleitet.

Spenden sammelt auch der Verein Ukraine-Hilfe Berlin. Der Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung von Kriegsopfern und deren Angehörigen, sowie auf der Hilfe für medizinische und pflegerische Einrichtungen in der Ukraine. Wer eine E-Mail an die Ukraine-Hilfe Berlin e.V. sendet, bekommt eine automatisierte Mail zurück mit wichtigen Infos: "Geldspenden sind immer willkommen, weil uns dies Koordinationsarbeit erspart und wir gleich das kaufen können, was am meisten gebraucht wird." Bei Sachspenden "möglichst große Mengen vom gleichen Produkt in je einen Karton vorsortieren und beschriftet und transportfertig bringen."

Aktuell gebraucht werden bei Lebensmitteln: "Konserven (ohne Dosenöffner zu öffnen!), eingeschweißtes haltbares Brot, Energieriegel, Nüsse, Trockenfrüchte, Kekse, Halbliter-Mineralwasser, Einwegbecher, Einwegbesteck, Servietten". Für Kinder und Frauen braucht einer der größten Ukraine-Hilfevereine in Berlin Babybrei, haltbar und verzehrfertig, abgepackte Snacks, Saftpackungen, Wegwerfwindeln, Feuchttücher, Damenbinden. Gesammelt werden die Sachspenden täglich von 10-20 Uhr (sonntags ab 12 Uhr) am Grazer Platz 4 in Berlin-Schöneberg.

Die Ukraine-Hilfe Berlin bittet um Isomatten, Decken, Schlafsäcke, Stirnlampen, Taschenlampen mit Rotlichtmodus, Leuchtstäbe und Knicklichter, Batterien (AA und AAA), aufgeladene Powerbanks mit Kabel, Feuerzeuge, dicke Kerzen, Arbeitshandschuhe, Nägel, breites Powertapeband und schwarze Baufolien, Reifenreparaturspray und Drehkreuze für Reifenwechsel, Generatoren, Werkzeug wie Bohrer, Schleifer, Schlüsselsätze. Eine täglich aktualisierte Bedarfsliste finden Sie hier.

Selbst in den Wunschlisten von sozialen Hilfsvereinen finden sich jetzt zudem Utensilien zum Selbstschutz für Zivilisten, die Angriffen und Bombardierungen ausgesetzt sind: Helme, kugelsichere Westen, Wärmebildkameras, Funkgeräte, Rucksäcke in Tarnfarben. Auch die Ukraine-Hilfe in Bernau ruft dazu auf, Schutzausrüstung zu spenden, etwa Sturmhauben. Weiterhin werden dort aber vor allem Lebensmittelkonserven dringend benötigt, die die Organisation auf ihrer Facebook-Seite gelistet hat.

Auch das Pilecki-Institut sammelt Sachspenden. Diese können Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr am Pariser Platz 4A abgegeben werden. Das polnische Kulturinstitut organisiert humanitäre Hilfe für die Ukraine in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Diaspora. Aktuelle Bedarfe wie Blutstopper, Bandagen und fiebersenkende Medikamente sind in einer umfangreichen Liste auf deutscher, ukrainischer und englischer Sprache aufgeführt.

Private Unterkunft: Aufnahme nur nach Vermittlung

Es gibt immer wieder Aufrufe, nach denen Hilfswillige mit Pappschildern an die Bahnhöfe oder zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) gehen sollen, um Geflüchtete mit nach Hause zu nehmen. Unterbringungsexperten wie Diana Henniges finden dies „risikobehaftet“: Es kommen vor allem Frauen und Kinder und es könne leicht ein Abhängigkeitsverhältnis entstehen.

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„Wir vermitteln selbst zu Stellen, die private Unterkünfte weitergeben, und haben allein an einem Tag drei Männer abgelehnt“, berichtet Henniges. Der eine wollte eine möglichst junge Ukrainerin aufnehmen, auch mit Kind, aber dann sollte es nur ein kleines sein. Um solche Aufnahmen mit sexuellen Absichten zu verhindern, sollten möglichst alle Ankommenden organisiert vermittelt werden. Anmelden können sich potenzielle Gastgeber unter unterkunft-ukraine.de. An der Plattform gab es zuletzt Kritik von Hilfsorganisationen, die ihr vorwarfen, keine privaten Unterkünfte mehr zu vermitteln – die Projektleiterin widersprach. Anmelden kann man sich auch unter diesem Link.

Darum bittet auch die erfahrene Bernauer Ukraine-Hilfe Lobetal. „Es ist so bewegend, es melden sich bei uns Menschen aus ganz Brandenburg, die ihre Einfamilienhäuser zur Verfügung stellen wollen“, sagte eine Ehrenamtliche aus dem Lobetaler Team.

Für Geflüchtete, die eine Unterkunft suchen und für Gastgeber oder Wohnungs- und Hausbesitzende, die bereit sind, zu helfen, bietet das Unternehmen HomeToGo eine Übersicht von Infoseiten, möglichen Anlaufstellen und Portalen.

[Gut gemeint ist nicht immer gut. Was man beachten muss, wenn man jemanden aufnimmt - mehr dazu in diesem Tagesspiegel-Artikel.]

Wer beobachtet, dass jemand mit einem alleinreisenden Kind den Bahn- oder Busbahnhof verlassen will, sollte das verhindern und unbedingt die Polizei anrufen. Um minderjährige Unbegleitete kümmert sich das Landesjugendamt. Für Kinder ohne die Eltern auf der Flucht ist es am wichtigsten, dass ein ehrenamtlicher Vormund die rechtliche Sorge an Eltern statt übernimmt, Ehrenamtliche können sich beim Netzwerk Akinda und der Caritas dafür ausbilden lassen.

Muss der Vermieter zustimmen?

Wer vorübergehend seinen Wohnraum mit Geflüchteten teilen möchte, braucht nach Einschätzung des Deutschen Mieterbunds dazu nicht die Erlaubnis des Vermieters. "Teilt man sich den Wohnraum für circa sechs bis acht Wochen mit Dritten, gilt diese Zeitspanne in jedem Fall als erlaubnisfreier Besuch", sagt die Sprecherin des Mieterbunds, Jutta Hartmann. Bleiben Gäste länger, ist dagegen die Erlaubnis des Vermieters nötig. Bedenken Sie, dass die Nebenkosten steigen, wenn mehr Menschen in der Wohnung leben. Und Sie haften für alle Personen, die Sie aufgenommen haben. Drängen Sie daher darauf, dass Ihre Mitbewohner eine private Haftpflichtversicherung abschließen, um sich und Sie zu schützen. Eine günstige, gute Versicherung gibt es schon für 50 bis 80 Euro im Jahr.

Hilfe für nicht-weiße Menschen – teils zum zweiten Mal geflohen

Nicht-weiße Menschen haben es in der Gesamtmenge der Geflüchteten schwerer. Sie werden von vielen nicht so offenherzig empfangen, an der Grenze Richtung Westen sogar zurückgedrängt. In Berlin ruft Sängerin und Menschenrechtlerin Jocelyn B. Smith auf, sich besonders für jene zu engagieren, die in der Ukraine studierten, arbeiteten oder dorthin aus ihrem Land geflüchtet waren.

Das tubman.network ist ein Bündnis Schwarzer Organisationen und Verbündeter. Es wurde von Afrikanischen und Afro-diasporischen Verbänden, sowie von Schwarzen Menschen geführten Unternehmen ins Leben gerufen. Seitdem hat das Tubman Network mit der Unterstützung über 800 Ehrenamtlichen mehr als 1200 Geflüchteten aus der Ukraine Unterkünfte vermittelt. Berliner:innen, die eine Unterkunft anbieten oder als Freiwillige helfen möchten, finden hier die entsprechenden Formulare.

Hilfe für Wissenschaftler und Studierende aus der Ukraine

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin bietet für Studierende und Wissenschaftler:innen aus der Ukraine ein Gaststudium und Deutschkurse.

Die Technische Universität Berlin hat den Hilfsfonds „Berlin-Ukraine“ eingerichtet und informiert auf ihrer Webseite über Unterstützungsangebote. Die Spendengelder sollen Wissenschaftler:innen und Studierenden als Überbrückungsgeld oder als Stipendien ausgezahlt werden. Zudem sollen Kursgebühren für Deutsch-Unterricht erstattet werden.

Auch die Freie Universität Berlin (FU) hat Hilfsprogramme für geflüchtete Wissenschaftler:innen und Studierende ins Leben gerufen. Forschende, die sich für eine Position an der Freien Universität interessieren, können sich an die folgende Adresse wenden: helpdesk-ukraine@international.fu-berlin.de. Außerdem kündigt die FU auf ihrer Website an, dass von Sommer 2022 an ein Deutsch-Sprachprogramm geplant sei. Sofern Studierende hieran Interesse haben, sollen sie per Mail (mit eine kurze Angabe ihres Sprachniveaus) den Ukraine-Helpdesk kontaktieren.

Hilfe für queere Menschen

Die russischsprachige Verein Quarteera organisiert Hilfen für LGBTI-Personen aus der Ukraine, die bereits nach Deutschland geflohen sind. Anlaufstelle ist das Community Zentrum am Arkonaplatz 5 in Mitte. Hilferufe und Hilfsangebote bitte per E-Mail an: help@quarteera.de.

Überblicksseite mit Hilfsangeboten des Landes Berlin.

Mentor*innenprogramm für queere Geflüchtete des LSVD.

Medizinische und psychotherapeutische Versorgung

Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine erhalten in Berlin eine akuten medizinischen und psychologischen Problemen eine ärztliche Versorgung. Dafür können sie sich direkt an eine Praxis in Berlin wenden. Wichtig: Damit die Behandlung kostenfrei ist, muss die Praxis eine Kassenzulassung haben. Solche Praxen finden Sie in der Arzt- und Psychotherapeutensuche der KV Berlin

Hinweise zu Kontaktmöglichkeiten und den Sprachen, in denen Patienten behandelt werden können, sind bei jeder Praxis angegeben. Mithilfe des Suchfeldes kann zudem nach Praxen gefiltert werden, in denen Ukrainisch gesprochen wird. In dringenden Notfällen außerhalb der Praxiszeiten können sich Geflüchtete an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 wenden. Der Anruf ist kostenlos.

Das Familienplanungszentrum Balance bietet jeweils montags eine kostenfreie gynäkologische Versorgung, psychologische und soziale Beratung für geflüchtete Frauen und Mädchen aus der Ukraine an. Die Sozialberatung wird von einer woman of color durchgeführt. Die Praxis begrüßt ausdrücklich women of color, die auf ihrer Flucht aus der Ukraine Rassismuserfahrungen gemacht haben. Eine Dolmetscherin für Ukrainisch ist vor Ort.

Medikamente

Der Ukraine-Hilfe Berlin macht darauf aufmerksam, dass auch Medikamente von Privatpersonen angenommen werden, sofern das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist.
Darüber hinaus werden etwa Apotheken und Hersteller um fiebersenkende Medikamente, Blutverdünner, Erkältungsmittel, Herz- und Blutdruckmedikamente, Medikamente gegen Magenbeschwerden/Diarrhoe, Schmerzmittel und Antibiotika gebeten.

Der in Brandenburg führende Hilfsverein in Bernau fährt regelmäßig Transporter mit Hilfsgütern in die Ukraine, darunter auch viele gespendete Medikamente. Der Verein vermittele auch Ankommende an Gastgeber, sagte eine Ehrenamtliche der Bernauer Hilfe. Bei den Sachspenden bevorzugten sie gepackte Kartons, da diese besser zu handhaben seien.

Der Freundeskreis des Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikums und der Verein "Rote Nasen" organisieren die Lieferung von Medikamenten nach Charkiw. Dort harren den Angaben zufolge krebskranke Kinder von der Kinderonkologie eines Krankenhauses im Keller aus. Sie können demnach nicht in Sicherheit gebracht werden, weil sie permanent auf Medikamente angewiesen sind. Zur Finanzierung der Lieferung sind Spenden nötig - unter dem Kennwort "Humane Hilfe für die Ukraine, Kinderonkologie" auf das Konto des Freundes- & Förderkreis Klinikum Ernst von Bergmann e.V. (Kontodaten hier).

Sich als Helfer engagieren

Berliner, die den Geflüchteten helfen wollen, können sich unter volunteer-planner.org registrieren. Dort können sich auch Einrichtungen anmelden, die die Arbeit von Freiwilligen organisieren möchten. Die Website zeigt Ihnen, wo, wann und wie Sie direkt vor Ort helfen können.

Einsatzmöglichkeiten gibt es unter anderem bei der Berliner Stadtmission und KARUNA am Hauptbahnhof sowie im Arrival Center am ZOB und Südkreuz. Auch die Hotline for refugees und das Tech Team freuen sich über weitere freiwillige Helfer. Die Plattform ist gemeinnützig und wird von einem internationalen Team aus Projektmanagern und Programmierern unentgeltlich in Stand gehalten.

Wer in bestehenden Organisationen mithilft, bei Vereinen, Wohlfahrtsverbänden oder kommunalen Angeboten ist automatisch und kostenlos über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, falls man während des Einsatzes einen Unfall erleidet und sich verletzt. Übernommen werden die Kosten für Behandlungen und Reha-Maßnahmen, bei geminderter Erwerbsfähigkeit gibt es auch eine monatliche Verletztenrente. Tragen Sie sich in die Helferlisten ein, um Ihren Einsatz zu dokumentieren. Wer auf eigene Initiative hilft, braucht eine Unfall- oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind auch über die private Haftpflichtversicherung gedeckt, wenn man als Helfer anderen Schäden zufügt.

Sprachkundige und Fahrer gesucht

Verständigung – das geht mit Händen und Füßen und Übersetzungs-Apps, aber noch besser mit Sprachkundigen. Daher suchen alle Hilfsvereine Menschen, die Ukrainisch oder Russisch beherrschen - nicht zuletzt für den Empfang an den Bahnhöfen. Und auch Fahrer:innen, wie bei der Initiative „Arrival Support Berlin“ zu erfahren ist, die am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Ankommende unterstützt.

[Ukraine-Hilfe in Berliner Kiezen: Informationen über die Flüchtlingsaufnahme und Initiativen finden Sie in unseren zwölf Bezirksnewslettern.]

Eine Liste mit Telegram-Gruppen, teils spezifisch für die einzelnen Bahnhöfe, aber auch mit weiteren Informationen hat „Arrival Support Berlin“ hier zusammengestellt. Einen Überblick über den Bedarf an freiwilligen Helfern am Hauptbahnhof, Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), Südkreuz und Ostbahnhof gibt die zentrale Plattform volunteer-planner.org. Auch Ankunftszeiten von Zügen und Bussen aus Polen sowie unter "Information" dieses umfassende FAQ für Freiwillige finden sich dort - zugleich ein Zeichen dafür, wie umfassend die selbstorganisierte Hilfe erfolgt.

Bitte als Spenden zum Bahn- oder Busbahnhof nur Essen mitbringen, geschmierte Brötchen (markiert, vegetarisch oder nicht) und Getränke.

Ukrainischsprachige Lehrkräfte gesucht

Unter den Geflüchteten aus der Ukraine sind auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, die Unterstützung benötigen. Die Senatsbildungsverwaltung bereitet zurzeit ein Unterrichtsangebot für Herkunftssprachenunterricht Ukrainisch vor. Interessierte Lehrkräfte mit den notwendigen Sprachkenntnissen (C1) können ihre Kontaktdaten an die Mail-Adresse ukrainisch@senbjf.berlin.de senden.

Für effektives Arbeiten

Hilfsvereine bitten, beim E-Mail-Verkehr sofort exakte knappe Angaben zur Person, Erreichbarkeit, genau Verfügbarkeit, Kompetenzen einzureichen. Diese können in den digitalen Berliner Ehrenamtsplaner eingetragen werden: etwa auf govolunteer.com oder auch bei Ukraine Help Berlin unter diesem Link.

Linkliste mit weiteren Initiativen

Weitere Initiativen, Vereine und Projekte, die in der Ukraine und in Berlin helfen wollen und dafür Unterstützung brauchen, haben wir hier für Sie recherchiert. Wie immer gilt: Bitte fragen Sie zunächst bei den Initiativen nach und informieren Sie sich auf deren Webseiten, was überhaupt benötigt wird. Und noch ein Hinweis: Angesichts der hohen Spenden- und Hilfsbereitschaft müssen Hilfewillige davon ausgehen, dass auch Initiativen und Organisationen an ihre Grenzen kommen - wer helfen möchte, muss also manchmal Geduld haben, bis er eine Antwort erhält.

Sachspenden:

Apothekenlieferdienst CURE: Medizin für vom Krieg verwundete Menschen kann man über die App des Unternehmens spenden. Der Lieferdienst übernimmt den Transport der gespendeten Medikamente in die Grenzgebiete zwischen Polen und der Ukraine sowie zwischen Tschechien und der Ukraine.

Pilecki-Institut: Das polnische Kultur- und Forschungsinstitut nimmt täglich zwischen 10 und 18 Uhr Sachspenden am Pariser Platz 4A an. Eine Liste mit dem aktuellen Bedarf findet sich regelmäßig aktualisiert auf der Website des Instituts. Es wird darum gebeten, eine Liste mit den gespendeten Gütern mitzubringen.

Razom For Ukraine“: Sammlung verschiedener Materialien und Spendenmöglichkeiten.

Ukraine Hilfe Berlin e.V.: Der Verein sammelt Geld- und Sachspenden, darunter auch Medikamente. Eine ständig aktualisierte Liste mit Bedarfen und Sammelstellen gibt es hier.

Ukraine-Hilfe Lobetal - cura hominum e. V. - "Sorge für Menschen", Adresse: Bodelschwinghstraße 5, 16321 Bernau bei Berlin, Telefon: 03338 66461, Kontakt-Telefon Elisabeth Kunze 0157 744 21 779 - bitte keine Kleiderspenden.

Wir packen‘s an e.V.: (Nothilfe für Geflüchtete aus Bad Freienwalde, deckt die Region Berlin-Brandenburg ab, gegründet im Februar 2020)

Zentralverband der Ukrainer in Deutschland e.V. - ZVUD (Facebook): Spendensammlung für die Bedürfnisse des ukrainischen Militärs

"Arche" in Hellersdorf: Das Christliche Kinder- und Jugendwerk hat in seiner Zentrale in Hellersdorf, Tangermünder Straße 7, eine Koordinierungsstelle eingerichtet (030/992888800) und die Turnhalle für die Annahme und Weiterverteilung der Sachspenden umfunktioniert. Benötigt werden Kleidung – vor allem für Babys, Kinder und Frauen – sowie Decken, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, FFP2-Masken, Corona-Tests und auch gut erhaltene Spielsachen.

Transport:

ukrainehelpberlin (organisiert u.a. Fahrten von Polen nach Deutschland, organisiert private Unterkünfte in Berlin, listet ukrainische Hilfsorganisationen für Spenden auf)

Mission Lifeline (organisiert einen Konvoi für Flüchtlinge an der slowakisch-ukrainischen Grenze, Fahrer und Fahrzeuge gesucht)

Transporthilfe für ukrainische Flüchtlinge

Wer privat fährt, kann sich hier anmelden.

Hilfe bei der Ankunft:

Telegram-Gruppe: @ukraineberlinarrivalsupport

Michelledts (organisiert den Empfang an Berliner Bahnhöfen und ZOB. Besonders russisch- und ukrainischsprachige Helfer werden dafür gesucht.) Freiwillige sollen sich eintragen in die Liste und in die jeweiligen Telegram-Gruppen eintreten. Telegram-Gruppen: Hauptbahnhof , ZOB , Südkreuz , Ostkreuz

Moabit Hilft e.V. (seit 2015 für neu ankommende Geflüchtete in Berlin)

Übersetzung:

#standwithukraine East Germany sammelt unter diesem Instagram-Post freiwillige Übersetzer:innen. (Benötigt wird ukrainische, russische, polnische, rumänisch, ungarische, deutsche und englische Sprache)

Online-Magazin Medwatch (sucht Übersetzer:innen für medizinische Informationen)

Unterkünfte:

Elinor (organisiert private Unterkünfte für ukrainische Menschen)

Albatros e.V. (der Betreiber von Geflüchtetenunterkünften sucht Mitarbeiter:innen für den Aufbau weiterer Unterkünfte für Kriegsflüchtlinge in Berlin)

Google-Maps-Karte mit Unterkünften (vor allem in Polen, auch einige in Berlin)

Unterkunft-Angebote speziell für nicht-weiße und/oder queere Menschen, die aus der Ukraine flüchten, können in dieses Googledoc eingetragen werden (ganz Europa).

Wohnungen und Zimmer für Kriegsflüchtlinge  

Weitere Unterkünfte für Geflüchtete

Übersicht des Unternehmen HomeToGo für Infoseiten, mögliche Anlaufstellen und Portale

Juristische Hilfe:

Netzwerk Berlin Hilft (falls Sie Bekannte aus der Ukraine haben, die fliehen: Netzwerk Berlin Hilft beantwortet viele juristische Fragen zu Aufenthalt, Sozialleistungen und Co.)

#standwithukraine East Germany suchen Anwälte/Juristen

Refugee Law Clinic Berlin

Private Hilfe allgemein:

nebenan.de hat einen „Ukraine-Hilfe“-Feed eingeführt. Unter anderem bieten Menschen Räume als Schlafstätte, spenden Hygieneprodukte, Spielzeug oder Medikamente.

Ukrainehelpberlin: Es gibt ein Formular, über das sich Freiwillige in Berlin melden können. Hier können Sie sich eintragen.

LeaveNoOneBehind (Plattform, um die verschiedenen Hilfsangebote zu sammeln und zu koordinieren)

Volunteer Planer (2015 gegründet, organisiert Freiwillige)

Adiuto,org (Plattform für soziales Engagement)

Spenden allgemein:

Voices of Children“ (Hilfe für traumatisierte Kinder)

Save the Children Nothilfe in der Ukraine

Sun­flower for peace“ (medizinische Rucksäcke)

Come back alive“ (Nachtsichtgeräte, blutstillende Mittel usw.)

Vostok SOS“ (sammelt Spenden für verschiedene Bedürfnisse der Zivilbevölkerung der Ostukraine und für Binnengeflüchtete)

Uno-Flüchtlingshilfe (Spenden)

Phoenix Wings (Spenden für nicht-tödlichen Kriegsbedarf wie Westen und Helme, Behandlung von Wunden, Reparatur von Armeegebäuden)

Caritas Berlin (Ukraine-Hilfe)

Diakonie (Katastrophen- und Krisenhilfe)

Malteser (Krieg in der Ukraine - Menschen in Not)

Libereco (Soforthilfe)

Polnische Humanitäre Aktion (Polska Akcja Huma­ni­tarna)

Revived Soldiers Ukraine“ (Hilfe für die ukrainische Zivilbevölkerung)

Unicef (Hilfe für Kinder)

Ärzte ohne Grenzen (ambulante Sprechstunden, psychologische Gespräche)

United Help Ukraine (Hilfe für Binnenflüchtlinge)

The Kyiv Independent (berichtet auf Englisch aus der Ukraine)

Katapult (Spendenkonto für Journalismus aus der Ukraine)

Bündnis queere Nothilfe Ukraine (Spenden für LGBTI-Geflüchtete aus der Ukraine)

Help Ukraine Today (humanitäre Hilfe)

Be an Angel e.V. (Medikamente für Kliniken in bombardierten Städten und Flüchtlingshilfe)

Sonstige:

Telefon Doweria Berlin: Beratung und Hilfe bei seelischer Not und Migrationsthemen in Ukrainisch und Russisch (Diakonie). Nummer: 030-440 308 454

Dopomoha.ro (Informationen für Menschen, die aus der Ukraine nach Rumänien flüchten, eine Bettenbörse wird via Facebook organisiert)

Telegram-Gruppe: @ukrainehelpberlin

Wir bemühen uns darum, diese Liste regelmäßig zu aktualisieren. Angesichts der sich schnell verändernden Lage und der Vielzahl von Initiativen können wir jedoch nicht gewährleisten, dass alle Angaben immer noch stimmen. Wir bitten dafür um Nachsicht.

Der Tagesspiegel hat selbst eine Spendenaktion für die Opfer des Krieges in der Ukraine gestartet. Wir sammeln für unsere Aktion "Menschen helfen!" gemeinsam mit dem Hauptkooperationspartner "Bündnis Entwicklung Hilft" und wollen Hilfsaktionen in der Ukraine, in Nachbarländern sowie in Berlin-Brandenburg und ganz Deutschland nachhaltig fördern - etwa im Bereich Kinderschutz, Unterbringung, medizinische Versorgung, psychotherapeutische Unterstützung.

Das Bündnis vereint verschiedene Hilfsorganisationen wie die „Deutsche Welthungerhilfe“, „Terre des Hommes“, „Misereor“ oder „Brot für die Welt“. Wir wollen dabei Kriegsopfern helfen, unabhängig von Nationalität und Herkunftsland. Die Organisationen sind lokal vernetzt und wirken mit erfahrenen Partnern zusammen. Wir bitten um Spenden unter dem Verwendungszweck – bitte immer angeben! – „Menschen helfen!/Ukraine“ an folgendes Spendenkonto:

Empfänger: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V.
Berliner Sparkasse
 BIC: BELADEBE
 IBAN: DE43 1005 0000 0250 0309 42
 Verwendungszweck: „Menschen helfen!/Ukraine“

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