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Familien in Berlin sind vielfältig, die Kleinfamilie aus Mutter, Vater, Kind nur eins von vielen Modellen.

© Ingo Wagner/dpa

Unterstützung für Kinder und Familien: Rot-Rot-Grün bringt Gesetz zur Familienförderung auf den Weg

Mehr Familienzentren in allen Bezirken, Unterstützung beim Übergang von der Kita in die Schule. Für ein Familienfördergesetz gibt es breite Zustimmung.

Von Laura Hofmann

Die Koalitionsfraktionen wollen Familien in Berlin stärker unterstützen. Ein Antrag, der am Donnerstag im Abgeordnetenhaus diskutiert wurde, fordert den Senat auf, „schnellstmöglich“ ein Familienfördergesetz vorzulegen, wie es bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen ist.

Konkret sollen damit zum Beispiel Familienzentren und Familienservicebüros in allen Bezirken ausgebaut und dauerhaft finanziert werden. Kinder und Familien sollen bei Übergängen wie von der Kita an die Grundschule stärker begleitet werden. Andere Maßnahmen: mehr Eltern- und Bildungswegbegleiter und verstärkte Gesundheitsförderung.

"Berlin ist die Stadt der Familien", sagte Marianne Burkert-Eulitz, Sprecherin für Familie und Bildung der Grünen-Fraktion. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich dafür, in Berlin eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen.

Allerdings sei Berlin auch "die Hauptstadt der Kinderarmut", weswegen Familien und Kindern frühzeitig bessere Bildungschancen eröffnet werden müssten. Katrin Seidel, Sprecherin für Kinder-, Jugend- und Familienpolitik der Linksfraktion, erinnerte daran, dass fast jedes dritte Kind in Berlin in einer Familie aufwächst, die Hartz IV bezieht.

Verbindliche Standards für Familienangebote in allen Bezirken geplant

Melanie Kühnemann-Grunow, jugend- und familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, betonte: "Für uns ist Familie da, wo man füreinander da ist. Nicht nur da, wo Kinder sind."

In einigen Bezirken, zum Beispiel in Friedrichshain-Kreuzberg, ist die Infrastruktur für Familienförderung bereits gut aufgestellt. Andere hinken noch hinterher. Das Familienfördergesetz soll Standards entwickeln, die berlinweit verbindlich gelten. "Hoffentlich geht es jetzt endlich an die Umsetzung", sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, die zu denen gehört, die 2016 das Thema in den Koalitionsvertrag verhandelt haben.

Auch CDU und FDP unterstützen das Gesetz. Während der CDU-Abgeordnete Roman Simon beklagte, Rot-Rot-Grün habe das Thema bisher verschleppt, sagte Paul Fresdorf von der FDP: Bei all dem „Murks“, den Rot-Rot-Grün mache - "gescheiterte Bildungspolitik", "komplett schlechter Mietendeckel" - sei das ein „guter Antrag“. Der anschließend in die zuständigen Ausschüsse verwiesen wurde.

Das Gesetz soll noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden. Zuvor soll es eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit geben.

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