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Unternehmerin Jasmin Taylor hat die Seelandhaus-Resorts in Neuendorf am See in Spreewald gebaut. Erholung in Deutschland liegt wegen der Coronakrise im Trend.

© Seelandhaus GmbH

Unternehmensserie: „Erholung wird in der Nähe gesucht“

Wir fragen Unternehmen: Wie läuft der Neustart? Jasmin Taylor von der Seelandhaus GmbH erzählt, wie ihr Tourismusprojekt im Spreewald wieder anläuft.

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer mussten im März aufgrund des coronabedingten Shutdowns von heute auf morgen umdenken: Einige konnten nur unter erschwerten Bedingungen weitermachen, andere mussten ganz schließen.

Mit Beginn der Lockerungen starten sie wieder neu durch. In unserer Sommerserie stellen wir regelmäßig einen Betrieb oder ein Solounternehmen vor.

Wer sind Sie uns was machen Sie?
Mein Name ist Jasmin Taylor, und ich bin Gründerin der Seelandhaus GmbH mit Sitz in Westend. Die Berliner Seelandhaus GmbH erwirbt, entwickelt, bebaut Naturgrundstücke und schafft Urlaubsresorts in einzigartiger Lage.

Alle Objekte zeichnen sich durch ihre Naturnähe, sowie vielfältige Freizeitmöglichkeiten aus. Unser derzeitiges „Baby“ ist das Seedorf in Neuendorf am See.

Das Seedorf befindet sich im geschützten Unesco Biosphärenreservat im Spreewald, knapp eine Fahrstunde von Berlin entfernt. Umgeben von dichtem Wald, entstehen dort Ferienhäuser im schlichten und naturverbundenen Stil, die sich als Ausgangsdomizil für Wanderungen, Radtouren oder Kanufahrten anbieten.

Die Berliner Tourismus-Unternehmerin Jasmin Taylor.
Die Berliner Tourismus-Unternehmerin Jasmin Taylor.

© Privat

Wie bewältigen Sie den Corona-Neustart?
Wir haben Glück im Unglück. Der Deutschland-Tourismus erfährt im Zuge der Coronakrise massiven Aufwind. Immer mehr Menschen suchen nach Erholung in der Nähe, ohne weit reisen zu müssen.

Nichtsdestotrotz stellt die Pandemie auch uns vor Herausforderungen. Wir setzen Anforderungen wie kontaktlose Schlüsselübergabe und Mindestabstände um. Unter fehlender Planungssicherheit von Gästen – finanziell wie zeitlich – werden aber selbst wir als Nahziel in gewisser Weise leiden. Zudem profitieren derzeit vom Deutschland-Boom vor allem noch die Küsten. Ich bin aber überzeugt, dass ebenso weniger bekannte Regionen, darunter auch der Spreewald, bald deutlich an Beliebtheit gewinnen werden.

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Was wünschen Sie sich?
Angesichts von Social-Media-Debatten und Hygiene-Demos erschrecke ich immer wieder, wie negativ viele Menschen die Maßnahmen der Regierung bewertet haben.

Ich bin der Meinung, wir sind im Vergleich mit anderen Ländern bisher überaus gut durch die Krise gekommen – und zwar gesundheitlich wie wirtschaftlich.

Daher habe ich als Unternehmerin keine allzu großen Gründe zur Kritik. Die sprichwörtliche Bürokratie in Deutschland bekommen aber auch wir immer wieder mal zu spüren.

Da wünsche ich mir in vielen Punkten noch schnellere Entscheidungen. Denn auf die kommt es derzeit ganz maßgeblich an.

Vom Erfolg der Unternehmen profitieren schließlich alle. Nicht sonderlich dienlich ist es zudem, wenn einzelne Bundesländer und Regionen die Gäste aus ganzen Herkunftsgebieten ausschließen – wie zum Beispiel neulich mit Gütersloh geschehen. Solche fast willkürlichen Hauruck-Entscheidungen verunsichern Reisende unnötig und lassen noch schlechter planen in diesen herausfordernden Zeiten.

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