© Kay Nietfeld/dpa
„Unteilbar“-Demo in Berlin
:
Tausende Menschen spannen „Band der Solidarität“ durch Berlin
14.06.2020, 17:57 Uhr
Sophie Krause
Jana Kamm
Vivien Krüger
„Vielen Dank fürs Durchhalten“: Menschenkette wird vom Alex her aufgelöst + Polizei spricht von 8000 Teilnehmern, Veranstalter schätzen 20.000 + Der Newsblog.
Mit einer Menschenkette hat das Bündnis „Unteilbar“ an diesem Sonntag in Berlin gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus demonstriert. Mehrere Tausend Teilnehmer haben eine Menschenkette vom Brandenburger Tor zum Hermannplatz in Neukölln und auf die Karl-Marx-Straße gebildet.
Gegen 15.30 Uhr wurde die Menschenkette nach anderthalb Stunden von den Veranstaltern aufgelöst .
Die Polizei sprach am Nachmittag von rund 8000 Teilnehmern , die Veranstalter schätzten die Zahl dagegen auf 20.000 .
Wegen der Corona-Pandemie sollten sich die Menschen mit Abstand aufstellen . Die Veranstalter, ein Bündnis aus 130 Initiativen und Gruppen, wollten darauf achten, dass alle Teilnehmer Mundschutz tragen .
Bis auf ein paar Einzelfälle hätten sich bei der „Unteilbar“-Demo alle an die Corona-Regeln gehalten . Das berichteten Polizei-Einsatzkräfte, die während der Demo auf der Höhe des Neptunbrunnens standen. Demonstrierende hätten einen Mund-Nasen-Schutz getragen und genügend Abstand gehalten .
Ein Sprecher des „Unteilbar“-Bündnisses sagte, dass die Länge der Menschenkette am Ende sogar über den geplanten neun Kilometern gelegen habe , weil Veranstalter und Polizei entschieden hatten, diese im Bezirk Neukölln zu verlängern . Statt wie geplant am Hermannplatz, endete die Menschenkette in der angrenzenden Karl-Marx-Straße.
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Polizei: Die meisten Demonstrierenden haben sich an die Hygieneregeln gehalten Bis auf ein paar Einzelfälle hätten sich bei der „Unteilbar“-Demo alle an die Corona-Regeln gehalten . Das berichteten Einsatzkräfte, die während der Demo auf der Höhe des Neptunbrunnen standen. Demonstrierende hätten einen Mund-Nasen-Schutz getragen und genügend Abstand gehalten. Ordner und Ordnerinnen, die alle 50 Meter entlang der Menschenkette standen, achteten zusätzlich auf die Einhaltung.
An einigen Abschnitten gab es nur eine Menschenkette, oft gab es aber auch zwei, drei oder sogar vier Ketten, die parallel zueinander verliefen , so die Polizei. Auf diese Weise konnten mehr Menschen an der Demonstration teilnehmen. Zusätzlich hätten auch noch die Nebenstraßen genutzt werden können, dafür hätte es jedoch keinen Bedarf gegeben.
„Unteilbar“-Demonstration in Berlin endet - Polizei spricht von 8000 Teilnehmern, Veranstalter von 20.000 Nach eineinhalb Stunden ist die „Unteilbar“-Demonstration in Berlin geendet . Mehrere Tausend Teilnehmer hatten zuvor eine Menschenkette vom Brandenburger Tor zum Hermannplatz in Neukölln und auf die Karl-Marx-Straße gebildet. „Wir haben heute gezeigt, dass wir verbunden sind“ , sagte eine Sprecherin des Bündnisses „Unteilbar“ am Sonntagnachmittag. 130 Initiativen und Gruppen wollten mit der Aktion ein Zeichen unter anderem gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsterorrismus und soziale Ungerechtigkeit setzen.
Nach einer Durchsage der Veranstalter packten viele Teilnehmende die bunten Bänder zusammen, die sie zuvor zwischen sich gespannt hatten. Damit hatten sie den wegen Corona angeratenen Mindestabstand eingehalten und zudem eine deutlich sichtbare Menschenkette gebildet.
Die Polizei sprach am Nachmittag zunächst von rund 5000 Teilnehmern , die Veranstalter schätzten die Zahl dagegen auf 20.000. Später gab es neue Angaben der Polizei: Diese kam bei ihrer Schätzung am Nachmittag auf etwa 8000 Menschen , gab aber an, dass danach noch weitere Menschen dazugekommen seien, und verwies auf die Zahlen des Versammlungsleiters. (dpa)
„Ich bin heute hier, weil ich mir die ganze Zeit eine unteilbare Welt der Vielfalt vorstelle, die eine Bereicherung für alle ist. In dieser Welt der Vielfalt zählt das gemeinsame Erleben.“
Udo Marr, „Unteilbar“-Demonstrant aus Berlin.
Frank Mehlhorn und Udo Marr demonstrieren für eine unteilbare Welt.
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Vivien Krüger
Veranstalter: Menschenkette wurde bis zur Neuköllner Karl-Marx-Straße verlängert Unmittelbar nach dem Ende der Demonstration haben sich die Organisatoren "hochgradig zufrieden" mit dem Verlauf der Aktion gezeigt. "Wir haben es geschafft, sehr viele verschiedene Menschen und Themen auf die Straße zu bringen" , erklärte Felix Müller, einer der Sprecher des "Unteilbar"-Bündnisses, dem Tagesspiegel. Seinen Angaben zufolge hätten sich mehr als 20.000 Menschen an der Demonstration beteiligt und dabei vorbildlich an die Abstandsregeln sowie die per Auflage verfügte Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gehalten .
Müller erklärte weiter, dass die Länge der Menschenkette am Ende sogar über den geplanten neun Kilometern gelegen habe, weil Veranstalter und Polizei entschieden hatten, diese im Bezirk Neukölln zu verlängern . Statt wie geplant am Hermannplatz, endete die Menschenkette in der angrenzenden Karl-Marx-Straße . In anderen Bereichen, unter anderem vor der Museumsinsel, standen die Teilnehmer in mehreren Reihen und knüpften mit extra dafür verteilten Stoffbändern ein "Band der Solidarität", so der Name der Aktion.
Berliner Polizei zufrieden mit Demo-Auftakt - 1700 Teilnehmer Die Berliner Polizei hat sich mit dem Auftakt der „Unteilbar“-Demonstration zufrieden gezeigt. „Es läuft super“, sagte Pressesprecher Thilo Calbitz nach dem Auftakt. „Es ist ein tragfähiges Konzept, das der Versammlungsleiter vorgestellt hat und man sieht, dass die Menschen darauf achten, dass dem Infektionsschutz genüge getan wird.“ Etwa eine Dreiviertelstunde nach Beginn der Versammlung um 14 Uhr waren mit gut 1700 Teilnehmenden nach Polizeiangaben allerdings deutlich weniger als die angekündigten 5000 Menschen vor Ort.
Mit Abstand zueinander stellten sich am Sonntagnachmittag die Teilnehmenden der „Unteilbar“-Demonstration auf und spannten ein „Band der Solidarität“. Das bunte Band hielten sie in den Händen oder banden es sich um die Hüften. Eine neun Kilometer lange Menschenkette reicht vom Brandenburger Tor bis zum Hermannplatz in Neukölln.
Die Veranstalter, ein Bündnis aus 130 Initiativen und Gruppen, riefen in Lautsprecherdurchsagen unter anderem dazu auf, Mundschutz zu tragen.
Auf Schildern war etwa „Black Lives Matter“ oder „Mehr Geld für Bildung“ zu lesen. Am Brandenburger Tor demonstrierten Mitglieder der Gruppe „Omas gegen Rechts“ mit Mundschutz und teils mit pinken Wollmützen. Andere Demonstrierende hatten „Die Erde ist auch deine Mutter“ mit Kreide auf den Boden geschrieben.
Die Demonstration war in verschiedene Themenabschnitte gegliedert. Die Menschen protestierten unter anderem gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus.
Im Abschnitt der Partei Die Grünen auf Höhe des Einkaufszentrums Alexa am Alexanderplatz war auf Schildern etwa „Bienen brauchen die Agrarwende“ oder „Evacuate Moria Now“ zu lesen.
Über Lautsprecher wurden Reden und Musik übertragen. Die Redebeiträge konnten auch über einen Livestream im Internet verfolgt werden. (dpa)
Berliner Polizei informiert über Auflagen für Menschenkette - Mund-Nasen-Schutz tragen und Abstand halten
Kurz vor dem Lustgarten spaltet sich die Menschenkette in drei Reihen
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Vivien Krüger
Teilnehmer stehen vor dem Hotel Adlon...
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Vivien Krüger
...und demonstrieren für Zivilcourage und gegen Rechts.
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Vivien Krüger
Mit Mundschutz und Regenbogenfahne halten Demo-Teilnehmende grüne und orangefarbene Bänder.
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Kay Nietfeld/dpa
Teilnehmer der Unteilbar-Demo in Berlin
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John MACDOUGALL / AFP
Die Menschenkette spaltet sich bis zur Wilhelmstraße in zwei Ketten Auf dem Abschnitt Brandenburger Tor bis zur Wilhelmstraße stehen sich nun zwei Menschenketten gegenüber . Eine Demonstrantin vermutet: „Ich glaube, das war so geplant, falls noch mehr Menschen kommen, damit der Abstand trotzdem eingehalten werden kann“. Auch nach der Wilhelmstraße auf der Straße Unter den Linden beginnt sich eine zweite Reihe zu bilden, gegenüber von der anderen . Bänder gibt es auf der neuen Seite zwar nicht, die Abstände werden aber trotzdem größtenteils eingehalten.
„Die soziale Ungerechtigkeit ist in Deutschland unglaublich groß und das hat uns die Coronakrise nochmal vor Augen geführt.“
Redner der „Unteilbar“-Demo
Die Menschenkette beginnt am Brandenburger Tor Es ist 14 Uhr. An grünen Plastikbändern, die „Bänder der Solidarität“ genannt werden und wie verlängerte Arme wirken, halten sich die Menschen aneinander fest - mit drei Metern Abstand. Sie bilden die neun Kilometer lange Menschenkette, die bis zum Hermannplatz reichen soll. Die Kette beginnt am Brandenburger Tor mit den „Omas gegen Rechts“. „Gemeinsam sind wir stark“ steht auf ihren Schildern. Alle tragen einen Mund-Nasen-Schutz. Laute Musik dröhnt aus Lautsprechern, dann sprechen Redner und Rednerinnen, deren Stimmen über den Pariser Platz schallen: „Wir brauchen Eure solidarische Unterstützung, um allen Menschen zu helfen.“
„Omas gegen Rechts“ vor dem Brandenburger Tor.
Bild:
Vivien Krüger
„Unteilbar“-Demonstration: Band der Solidarität wird gespannt Demonstranten haben in Berlin-Mitte begonnen, ein „Band der Solidarität“ zu spannen: Mit Abstand zueinander stellten sich die ersten Teilnehmenden kurz vor Beginn der „Unteilbar“-Demonstration auf , manche hielten ein buntes Band in den Händen oder banden es sich um die Hüften. Am Brandenburger Tor, wo die geplant neun Kilometer lange Menschenkette startet, waren am Sonntag kurz vor 14 Uhr aber auch noch Touristen unterwegs .
Die Veranstalter, ein Bündnis aus 130 Initiativen und Gruppen, wollen darauf achten, dass alle Teilnehmer Mundschutz tragen. Nach Beobachtungen einer dpa-Reporterin trugen die Wartenden teils schon vor Beginn der Versammlung einen Mund-Nasen-Schutz.
Dort waren auch Mitglieder der Gruppe „Omas gegen Rechts“ mit Mundschutz und teils mit pinken Wollmützen. Andere Demonstrierende hatten „Die Erde ist auch deine Mutter“ mit Kreide auf den Boden geschrieben.
Die Demonstration mit 5000 angemeldeten Teilnehmern ist in verschiedene Themenabschnitte gegliedert. Die Menschen protestieren unter anderem gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus.
Im Abschnitt der Partei „Bündnis 90/Grüne“ auf Höhe des Einkaufszentrums Alexa am Alexanderplatz war auf Schildern etwa „Bienen brauchen die Agrarwende“ oder „Evacuate Moria Now“ zu lesen. (dpa)
„Gleichstand für Mutter Erde“-Demo vor dem Brandenburger Tor Vor dem Brandenburger Tor hat sich eine spontane Demonstration gebildet. Etwa 15 Personen stehen mit Abstand in einem mit bunter Kreide gezeichneten Kreis , malen Schilder mit Herzen und rufen „Frieden für alle“ . Auf den Boden wurden die Worte „Gleichstand für Mutter Erde“ mit Kreide gezeichnet. Einige Teilnehmende laufen zu ruhiger Musik mit Räucherstäbchen im Kreis . Laut Polizei sei die Demo von einer Einzelperson von 13 bis 17 Uhr angemeldet worden, dies müsse jedoch erst noch geprüft werden.
Demonstrierende rufen „Frieden für alle“.
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Vivien Krüger
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