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Aus dem Dreikampf um das Abgeordnetenhaus ist in Charlottenburg-Wilmersdorf nun ein Duell geworden - zwischen zwei Männern.

© Fabian Sommer/dpa

Und wieder tritt eine Frau zurück: Vize-Kreischefin der SPD in der City West kandidiert nicht für das Parlament

Wieder gibt es Aufregung bei den Genossen in Charlottenburg-Wilmersdorf. Drei Mitglieder wollten ins Abgeordnetenhaus. Die einzige Frau zieht sich zurück.

Kaum hat sich die Lage in der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf beruhigt, sorgt eine erneute Personalie für Aufregung. Diese spielt sich zwar eine Ebene unterhalb des Duells um die Bundestagskandidatur zwischen Michael Müller und Sawsan Chebli ab, wirft aber dennoch die Frage auf: Werden Frauen in der Konkurrenz um Ämter und Mandate benachteiligt?

Auslöser ist der vorzeitige Rückzug von Franziska Prütz aus dem Dreikampf um die Kandidatur für den Abgeordnetenhauswahlkreis 4. Die Entscheidung der stellvertretenden Kreisvorsitzenden sickerte zu Wochenbeginn durch und sorgt seitdem für Spekulationen.

Anlass ist, dass mit Frank Jahnke und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann beide Kontrahenten aus der von Prütz geleiteten Abteilung 72 kommen. Beide wollen genau wie bis zu ihrem Rückzug auch Prütz ins Abgeordnetenhaus einziehen.

Jahnke ist dort bereits seit 2001 Mitglied und trat vier Mal nacheinander im Wahlkreis 4 an. Naumann kandidiert nicht erneut für den Posten des Bezirks-Bürgermeisters und strebt stattdessen einen Wechsel in die Landespolitik an.

Prütz, die genau wie ihre Kontrahenten bereits eine Nominierung der Kreisabteilung gewonnen hatte, ließ mehrere Tagesspiegel-Anfragen unbeantwortet.

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Aus den Reihen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen im Bezirk hieß es, mal wieder hätten sich die männlichen Kontrahenten gegen eine Frau durchgesetzt.

Jahnke wies einen Zusammenhang zurück. Klar ist: Die am Dienstag anstehende Nominierung der Abteilung 72 dürfte spannend werden. Von einer „unauflösbaren Situation“ oder gar „Katastrophe“ sprach ein hochrangiger Vertreter des Bezirksverbands. Die endgültige Entscheidung über die Kandidaturen in den sieben Abgeordnetenhauswahlkreisen fällt im Januar. Robert Kiesel

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