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Transparent "Wahndemie" inmitten eines Aufmarschs von Verschwörungsideologen in Berlin.

© Annette Riedl/dpa

Unangemeldete „Montagspaziergänge“: Tausende Menschen demonstrieren in Berlin gegen Corona-Maßnahmen

Impf- und Maßnahmengegner protestieren am Montagabend erneut überall in der Hauptstadt. Doch auch der Widerstand dagegen wächst.

Erneut sind am Montagabend tausende Menschen in Berlin auf die Straße gegangen um gegen die geltenden Corona-Maßnahmen und eine drohende Impfpflicht zu demonstrieren. In allen zwölf Berliner Bezirken fanden zur selben Uhrzeit meist unangemeldete, als "Spaziergänge" beworbene Versammlungen statt. Ein Großteil der Proteste wurde zuvor über den Messengerdienst Telegram koordiniert. 

In Pankow demonstrierten nach Tagesspiegel-Schätzungen etwa 600 Menschen, die sich um 18 Uhr vom Rathaus über die Breite Straße durch den Florakiez in Bewegung setzten. Die Polizei versuchte zunächst erfolglos mit einer einstelligen Anzahl von Beamten den Zug aufzuhalten. Am Rande kam es wiederholt zu Anfeindungen und Pöbeleien gegenüber Pressevertretern durch Teilnehmende des Protestes. Im weiteren Verlauf gelang es der Polizei durch herbeigerufene Verstärkung, etwa 150 Personen in der Kreuzstraße einzukesseln.

Der Polizei gelang es in Pankow kurzzeitig, etwa 150 Personen einzukesseln.
Der Polizei gelang es in Pankow kurzzeitig, etwa 150 Personen einzukesseln.

© Julius Geiler

Wenig später wurden die Polizeiketten jedoch wieder aufgelöst und die Masse setzte sich erneut zu einem Demonstrationszug zusammen. Vereinzelt wurden die Demonstranten von Anwohnern mit Wasser beschüttet. Währenddessen protestierten etwa 80 Personen vor dem Rathaus Pankow gegen Verschwörungsideologien und Coronaleugner. Aufgerufen hatten dazu unter anderem "die Omas gegen Rechts". 

Vor dem Rathaus Pankow wurde gegen die Coronaleugner demonstriert.
Vor dem Rathaus Pankow wurde gegen die Coronaleugner demonstriert.

© Julius Geiler

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Auch in Prenzlauer Berg fand erneut eine Mahnwache gegen Verschwörungsideologien vor der Gethsemanekirche statt. Unterstützt wurde der Protest von Kultursenator Klaus Lederer (Linke). Anwohner und Gemeinde wehren sich mit der wöchentlich stattfindenden Mahnwache gegen die Instrumentalisierung der Friedlichen Revolution durch die Querdenken-Szene. 

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Auch in Treptow-Köpenick waren Hunderte unterwegs

In Treptow-Köpenick zogen ebenfalls unangemeldet hunderte Corona-Demonstranten durch die Altstadt und blockierten teilweise den Verkehr. Gegendemonstranten gedachten zeitgleich vor dem Rathaus Köpenick mit Kerzen den Opfern der Corona-Pandemie. In Spandau, Schöneberg, Tempelhof und Neukölln versammelten sich jeweils etwa 200 Personen aus dem Impfgegner-Milieu vor den Rathäusern, in Lichtenberg lediglich 100, in Friedrichshain soll die Teilnehmerzahl nur zweistellig gewesen sein.

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Eine der größten Demonstrationen fand mit etwa 800 Teilnehmern in Tegel statt. Hier hatten die Organisatoren den Protest angemeldet. In Hellersdorf gingen etwa 120 Menschen unangemeldet auf die Straße. Darunter waren nach Angaben von Beobachtern zahlreiche bekannte Neonazis und Akteure der rechtsextremen Partei "Der Dritte Weg".

In Mitte folgten erneut hunderte Teilnehmer einem Aufruf des rechtsextremen Bündnisses "Patriotic Opposition Europe" und liefen bis zum ZDF-Hauptstadtstudio und zurück. Die Organisation um den Rechtspopulisten Eric Graziani hat sich vor einigen Wochen den Montags-Protesten angeschlossen und veranstaltet im Wochentakt angemeldete Aufmärsche in Mitte.

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