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Mit Erdgas werden unter anderem Autos betankt. 

© Finn Winkler/dpa

Umstrittenes Projekt in Zehdenick: Erdgasbohrungen nördlich von Berlin vorerst gestoppt

Seit DDR-Zeiten ist ein Gasvorkommen am Berliner Stadtrand bekannt. Eine Bürgerinitiative wehrte sich nun erfolgreich gegen Bohrungen. 

Die umstrittenen Pläne für Erdgasbohrungen nördlich von Berlin sind vorerst gestoppt. Dies teilte das brandenburgische Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Die Behörde habe bei der Prüfung des Vorhabens der Firma Jasper Resources festgestellt, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig sei. Entsprechende Unterlagen seien aber nicht eingereicht worden. Die Erlaubnis für das Projekt sei deshalb erloschen, sagte eine Sprecherin.

Jasper Resources hatte ein bereits seit DDR-Zeiten bekanntes Gasvorkommen bei Zehdenick in Brandenburg jahrelang geprüft und sich Ende September für Probebohrungen entschieden. Eine Bürgerinitiative wehrt sich jedoch gegen das Vorhaben, unter anderem aus Furcht vor der Verschmutzung von Wasserreserven.

Deren Sprecher Ralph Riesenberg sagte, das Landesbergbauamt sei den Forderungen der Bürgerinitiative überraschend gefolgt. „Allerdings bedeutet das Erlöschen der Erlaubnis noch nicht das endgültige Aus für das Projekt.“ Die Firma könnte gegen die Entscheidung der Behörde klagen oder eine neue Erlaubnis mit Umweltverträglichkeitsprüfung beantragen.

Die Erkundung in Zehdenick Nord ist bundesweit eines von sehr wenigen neuen Gasprojekten. Jasper Resources führt dafür ins Feld, Deutschland sei wegen des Atom- und Kohleausstiegs weiter auf Gas angewiesen, und es sei umweltfreundlicher, es vor Ort zu fördern als aus Russland zu importieren. (dpa)

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