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Auf dem Gelände der Messe Berlin entsteht in Halle 26 das Corona-Behandlungszentrum Jaffestrasse.

© Andreas Gora/imago

Update

Umbau der Messehalle startet Mittwoch: Vivantes-Krankenhäuser helfen beim Aufbau von Covid-19-Klinik

Der Aufbau des Corona-Behandlungszentrums auf dem Messegelände soll zwar beginnen. Doch selbst reguläre Krankenhäuser suchen dringend Pflegekräfte.

Der Ausbau einer Berliner Messehalle zur Covid-19-Klinik soll am Mittwoch dieser Woche starten. Zuvor war im rot-rot-grünen Senat debattiert worden, um die Rolle beteiligter Akteure zu klären. Nach Tagesspiegel-Informationen hat sich Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) inzwischen mit den landeseigenen Vivantes-Kliniken darauf geeinigt, dass deren Experten beim Aufbau helfen. Das Projekt leitet der frühere Berliner Feuerwehrchef Albrecht Broemme. Als Ex-Präsident des Technischen Hilfswerks hat er in Krisenregionen beim Aufbau von Lazaretten geholfen.

Die regulären Krankenhäuser suchen selbst Personal

Die offiziell „Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße“ genannte Einrichtung wird für bis zu 1000 Betten und 800 Mitarbeiter geplant. Die Ad-hoc-Klinik soll die regulären Krankenhäuser der Stadt auf dem Höhepunkt der Pandemie ergänzen. Das in dieser Covid-19-Klinik eingesetzte Personal sollen mobilisierte Pensionäre, Medizin-Studenten und Beschäftigte aus derzeit geschlossenen Reha-Einrichtungen stellen.

Dazu könnten Ärzte und Pflegende kommen, die bislang als Belegkräfte für planbare, große Operationen zugebucht wurden - denn solche Eingriffe hatten die regulären Kliniken auf Anweisung des Senats verschieben müssen. Ob sich aber jedes Haus daran hält, zumal planbare Operationen von den Krankenkassen oft besser vergütet werden, ist fraglich.

Bekannt ist, dass Berlins Kliniken - gerade auch Vivantes - schon seit Monaten selbst Fachpersonal suchen. Insbesondere Intensiv-Pflegekräfte werden gebraucht. Um das Lungenleiden Covid-19 zu behandeln, werden Betroffene auf Intensivstationen mit Beatmungsgeräten versorgt.

Vielleicht eröffnet das Corona-Behandlungszentrum erst im Mai

Senatorin Kalayci hatte dem Sender RBB gesagt, das Covid-19-Zentrum werde im April oder Mai eröffnet; bislang war intern von Mitte April die Rede. Der Berliner CDU-Gesundheitsexperten Tim-Christopher Zeelen hält dies für zu spät. Zudem müsse der Senat sicherstellen, sagte Zeelen, dass für den neuen Krankenhausstandort nicht Personal aus anderen Kliniken abgezogen werde.

Halle 26 des Messegeländes: Hier soll Berlins Covid-19-Klinik entstehen.
Halle 26 des Messegeländes: Hier soll Berlins Covid-19-Klinik entstehen.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Berliner Rettungsstellen rüsten sich derweil für mögliche Covid-19-Patienten: Verhindert werden soll, dass eingelieferte Patienten unerkannt mit dem Coronavirus infiziert sind. Insbesondere die landeseigenen Vivantes-Kliniken, die stadtweit Notaufnahmen betreiben, stehen auch unter politischer Beobachtung.

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Wie berichtet, wollen Kalayci und Broemme in dem neuen Zentrum auf dem Messegelände vergleichsweise leichte Fälle behandeln lassen. Am schwersten betroffene Patienten sollen wie geplant in der Charité versorgt werden. Noch ist unklar, wie genau die Bundeswehr einbezogen werden wird und ob es ein entsprechendes Amtshilfeersuchen gibt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erklärte kürzlich, das Vorhaben nur begrenzt unterstützen zu können. Am Mittwoch wird sich Senatorin Kalayci zum Stand des Aufbaus äußern. (alle aktuellen Entwicklungen auch im Newsblog).

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