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Fünf mal fünf Meter misst das Loch mitten auf der Fahrbahn. Die Ursache für den Wasserrohrbruch war zunächst nicht klar.

© Paul Zinken/dpa

Update

Treptow-Köpenick: Krater in Altglienicke - Straße bricht ein nach Wasserrohrbruch

Ein Busfahrer konnte gerade noch stoppen, bevor sich ein riesiger Krater in der Semmelweisstraße in Altglienicke auftat. Mehrere Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Der Keller bis unter die Decke geflutet, Wasser auch in den Parterrewohnungen: Die Schäden im Haus an der Semmelweisstraße 42 in Altglienicke sind nach einem Wasserrohrbruch noch nicht abzuschätzen. Zumindest vorläufig sind die vier Wohnungen nicht mehr nutzbar.

Das Trinkwasserrohr mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern war nach Angaben des Sprechers der Wasserbetriebe, Stephan Natz, am Sonnabend gegen 21.30 Uhr gebrochen. An dem Rohr sei eine verhältnismäßig große Scheibe herausgebrochen. Das unter Druck stehende Wasser habe den sandigen Untergrund weggespült, wodurch die Fahrbahn der Straße abgesackt sei. Die Nummer 42 steht als einziges Haus dort unter dem Niveau der Straße, so dass die Fluten dort ungehindert eindringen konnten. Da auch der Strom und das Gas abgestellt werden mussten, blieb den Bewohnern nichts anderes übrig, als ihre Wohnungen zu verlassen. Am Sonntagnachmittag wurde immer noch das Wasser aus dem Keller gepumpt.

Überall Schlamm. Die Straße ist bis auf Weiteres gesperrt.
Überall Schlamm. Die Straße ist bis auf Weiteres gesperrt.

© Paul Zinken/dpa

Einige Bewohner kamen nach Angaben von Natz bei Verwandten oder Bekannten unter, andere übernachteten in einem nahe gelegenen Altenwohnheim. Die Wasserbetriebe bieten den Betroffenen jetzt bei Bedarf die Unterkunft in einem Hotel an.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa hatte ein Busfahrer der BVG nach Zeugenangaben noch rechtzeitig vor dem entstehenden Loch stoppen können, was BVG-Sprecherin Petra Reetz aber nicht bestätigen konnte. Mehrere Buslinien werden nun umgeleitet.

Das Rohr aus Gusseisen sei 81 Jahre alt, sagte Natz. Normalerweise müsste es 100 Jahre halten. Am Montag wollen die Wasserbetriebe entscheiden, ob nur die Schadensstelle erneuert wird oder ob der Rohr-Austausch gleich auf einem großen Abschnitt erfolgen soll.

Experten schließen nicht aus, dass das Rohr durch den regen Baustellenverkehr in diesem Bereich, auch mit schweren Lastwagen, beschädigt worden ist. Es liegt in einer Tiefe von etwa 1,50 Meter unter der Betonfahrbahn. Erst seit etwa 30 Jahren gebe es Gussrohre, die widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen seien, sagte Natz.

Im Jahr gebe es etwa 600 Rohrbrüche. Damit sei man auf dem Stand von 1967 – bei einem rund tausend Kilometer längeren Netz.

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