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Erich Kästners Emil und die Detektive im "Little Big City" am Fernsehturm.

© Stefan Jacobs

Tipps für die letzten Ferientage: Mit Glitzer ins neue Jahr

Anfang Januar ist die Luft raus - oder noch etwas von Weihnachten übrig? Zwei Tipps für Eltern gelangweilter Ferienkinder.

Wenn die Gänse verdaut sowie sämtliche Playmobilien und Legosets montiert und die Böller zu Feinstaub zerfallen sind, beginnt der besinnliche Teil der Weihnachtsferien. Der Teil, der für Eltern relativ schwer zu füllen ist. Natürlich geht man mal raus, obwohl bei drei Grad plus und Sonnenuntergang um 15.58 Uhr nicht nur das Kind sich fragt, wozu. Und dann noch die ganzen Tannenbaumleichen am Straßenrand!

Die Weihnachtsmärkte, für die man jetzt Muße hätte, sind schon zu, die Pandas im Zoo noch unter Verschluss, die Eisbahnen in der Hand rasender Rüpel, der Schlitten im Keller … – ach, egal.

Berlin-Geschichte mit Action

Aber manchmal ergeben sich Zufallstreffer. Einer ist die Miniaturstadt „Little Big City“ am Fernsehturm. Sie beruht auf dem Grundprinzip des Unterhaltungskonzerns Merlin (Madame Toussaud’s / Sea Life u.a.), auf wenig Fläche viel Action unterzubringen. Die Runde beginnt bei den Hütten von Berlin und Cölln im sumpfigen Urstromtal, führt am gigantischen Anhalter Bahnhof mit schnaufendem Borsig-Dampflokverkehr vorbei zum nachgestellten Titel von Erich Kästners „Emil und die Detektive“, lässt die 20er mit ihren Theatern – inklusive hölzerner Besucher und raffinierter Projektionen – noch mal golden sein, während nebenan schon der Reichstag brennt.

Eine Ecke weiter isst Sigmund Jähn eine Curry bei Konnopke’s, ein Merkel-Double serviert Döner, David Bowie und Harald Juhnke sind irgendwo versackt und Nena verkauft ihre 99 Luftballons im Tiergarten. Ihr Ausweichplatz hängt mit der Weihnachtsmannparade am Großen Stern zusammen und mit Aschenbrödel & Co., die für ihr Weihnachtsgastspiel einen Teil der Stammbelegschaft verdrängt haben. David Haselhoff darf auf seiner Hebebühne vor dem Ausgang aber weiter „Looking for Freedom“ singen.

Akustisch ist es anstrengend, wenn auf dem linken Ohr noch Marlene Dietrich singt, während auf dem rechten schon die SA marschiert und nebenan Weihnachten gefeiert wird. Aber inhaltlich ist die Geschichtsrunde – inklusive Weihnachtsquiz – für Kinder sehr ergiebig.

Zelten im Winter lohnt sich - sofern es sich um den Roncalli Weihnachtszirkus im Tempodrom handelt.
Zelten im Winter lohnt sich - sofern es sich um den Roncalli Weihnachtszirkus im Tempodrom handelt.

© Stefan Jacobs

Eine weitere Nachweihnachtsoption ist der Roncalli Weihnachtszirkus im Tempodrom, der neben der ebenso beeindruckenden wie erwartbaren Akrobatik unpeinliche Clowns hat, einen sehr lustigen Hiphopper samt Publikumsstar sowie viel Glitzer in raffiniertem Licht. Sogar ein BER-Witz gehört zum Programm.

Von nächster Woche an wird bei „Little Big City“ und im Tempodrom wieder das normale Programm gespielt. Man möchte nicht derjenige sein, der den ganzen Kunstschnee aus der Stadt im Maßstab 1:24 saugen oder nach jeder Roncalli-Vorstellung die Konfetti und Popcorn beseitigen muss. Aber man kann diesen Schnee und den weihnachtlichen Glitzer noch mal genießen, bevor das neue Jahr – voraussichtlich schnee- und glitzerfrei – wirklich beginnt.

Little Big City: Panoramastr. 1A, tgl. 10-19 Uhr (Winterprogramm noch bis 5.1.). Tickets online ab 10 Euro, Angebot für Schulklassen nach Anmeldung: 3,50 Euro pro Schüler. Infos: officiallittlebigcity.com. Roncalli Weihnachtszirkus: noch je 2 Vorstellungen am 4. und 5.1. im Tempodrom; Tickets von ca. 21-78 Euro.

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