zum Hauptinhalt
Eisbär Troll ist im Alter von 28 Jahren im Tierpark Berlin gestorben.

© dpa

Tierpark Berlin: Eisbär Troll mit 28 Jahren gestorben

Tierpfleger haben am Freitag den Eisbären Troll leblos in seinem Gehege im Tierpark gefunden. Das Tier litt an Leberkrebs. Und auch auf den Zoo wartet ein Abschied.

Trauer im Tierpark Berlin: Eisbär Troll ist am Freitagmorgen mit 28 Jahren in seinem Gehege verstorben. Das Tier litt seit längerem an Leberkrebs und sei in den vergangenen Tagen schon nicht mehr auf der Außenanlage zu sehen gewesen, teilte der Tierpark mit. Pfleger entdeckten den leblosen Bären dann am Morgen im Innengehege.

Troll wurde 1986 in Schwerin geboren und lebte seit 1997 in Berlin zusammen mit drei Eisbären-Damen, mit denen er aber keine Nachkommen zeugte. „Es ist immer traurig, wenn eines unserer Tiere stirbt. Allerdings sind wir froh, dass Troll von seinem Leiden erlöst wurde. Wir hätten ihn mit Medikamenten nicht weiter behandeln können“, so Direktor Andreas Knieriem.

Ebenfalls Abschied nehmen muss der Zoo, allerdings nicht wegen eines Todesfalles. Publikumsliebling Rieke, das vier Wochen junge Orang-Utan-Mädchen, zieht zu Altersgenossen nach England. Noch bis Sonntag haben die Besucher die Chance, sich von dem mit der Flasche aufgezogenen Menschenaffenbaby zu verabschieden.

Blutige Kämpfe zwischen Troll und den Weibchen

2011 war Berlins berühmtester Eisbär Knut plötzlich an einer Virusinfektion im Hirn gestorben. Knut hatte weltweit eine Eisbärenmanie in Zoos ausgelöst. Kaum hatten andere Zoos welche – Nürnberg seine Flocke, Dänemark das Baby Siku oder Wuppertal Anori von Knuts Vatertier Lars –, machten sie ganz groß Werbung oder installierten Webcams. So einen Umsatz mit Merchandising-Artikeln wie bei Knut schaffte aber keiner.

Dem damaligen Zoochef Bernhard Blaszkiewitz ging die Aufregung auf die Nerven. Dass er den Jungbären Knut früh von den drei Eisbärenweibchen Nancy, Katjuscha und seinem Muttertier Tosca auf der engen Freianlage mobben ließ, verziehen Knut-Fans dem Direktor nie. Knut versteckte sich, kauerte und zitterte. Zuletzt spielte er aber mit Tosca im Wasser.

Hinter den Kulissen tat sich aber doch etwas. Eisbärmann Troll kam Ende 2011 aus dem Tierpark in den Zoo, um mit den drei Weibchen Nachwuchs zu zeugen. Daraus wurde aber nichts: Die alten Bärinnen und der Neuzugang lieferten sich in der Natur normale und auch mal blutige Rangordnungskämpfe, doch nach Besucherprotesten musste Troll zurück. Der alte Troll durfte nur noch allein auf die Anlage im Tierpark. Bärin Aika (1980) darf hingegen mit dem am 27.11.2011 geborenen Jungbären Wolodja raus. Und mit Weibchen Tonja (16.11.09).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false