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Berlin: "Theodor-Herzl-Schule": Gedenktafel erinnert an jüdische Schule

Eine Gedenktafel zur Erinnerung an die "Theodor-Herzl-Schule" des Jüdischen Schulvereins ist gestern am Kaiserdamm 78 der Öffentlichkeit präsentiert worden. An dem früheren Standort der Schule befindet sich inzwischen ein Gebäude des Sender Freies Berlin (SFB).

Eine Gedenktafel zur Erinnerung an die "Theodor-Herzl-Schule" des Jüdischen Schulvereins ist gestern am Kaiserdamm 78 der Öffentlichkeit präsentiert worden. An dem früheren Standort der Schule befindet sich inzwischen ein Gebäude des Sender Freies Berlin (SFB). Teilnehmer des Festakts sind SFB-Intendant Horst Schättle, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, und Charlottenburgs Bezirksbürgermeisterin Monika Wissel. Die Finanzierung der Tafel hat der Sender übernommen.

Die ursprünglich als "Schule am Kaiserdamm" gegründete Lehrstätte war 1933 nach Theodor Herzl, dem Begründer des politischen Zionismus, umbenannt worden. Die Schule galt als religiös neutral. Sie war auch unabhängig von der Jüdischen Gemeinde und bestimmte ihre Lehrpläne selbst. In der Pogromnacht des 9. November 1938 wurde das Gebäude in Brand gesteckt und verwüstet, im März 1939 folgte die endgültige Schließung durch die Nationalsozialisten.

Die aus Glogau stammende Direktorin Paula Fürst arbeitete anschließend unter Leo Baeck als Schuldezernentin der Reichsvereinigung deutscher Juden. 1942 wurde sie jedoch ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort im Alter von 46 Jahren ermordet.

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