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Eigentlich sollen Kitakinder zwei mal wöchentlich auf Covid getestet werden. Doch es fehlt offenbar an Tests. 

© picture alliance/dpa

Testpflicht nicht umgesetzt: Lolli-Tests an Berliner Kitas frühestens Mitte Januar einsetzbar

Weil Kleinkinder schlecht per Abstrich getestet werden können, versprach das Land Lolli-Tests. Diese lassen aber noch Wochen auf sich warten – wenn nicht länger.

Die von der Senatsverwaltung für Bildung und Familie Ende November angekündigte Einführung sogenannter Lolli-Tests an Kitas wird noch bis mindestens Mitte Januar auf sich warten lassen. Das geht aus einem Schreiben der Behörde an Kitaträger hervor, das dem Tagesspiegel vorliegt.

Mit dem Schreiben bestätigen sich Befürchtungen, die Kitaleitungen und Elternvertretungen bereits unmittelbar nach Bekanntgabe der Einführung solcher Tests geäußert hatten. In einer Mitteilung vom 23. November, als die Verwaltung die serielle Einführung der Tests verkündet hatte, war die Rede davon, diese „künftig“ einsetzen zu wollen. 

Dass Einrichtungen, Eltern und Kinder darauf noch mehr als sechs Wochen lang würden warten müssen, war damals nicht kommuniziert worden.

Das Warten auf die als „leichter anwendbar“ und für Kleinkinder „besser verträglich“ beschriebenen Tests hat konkrete Folgen. So lässt die mit der flächendeckenden Einführung der Tests verbundene Einführung einer verpflichtenden Testung dreimal pro Woche auf sich warten. Der Landeselternausschuss wiederum hatte eine solche Testpflicht für Kitakinder bereits seit April gefordert, die Bildungsverwaltung lehnte sie noch Mitte November ab.

Auch ohne Lolli-Tests hat die Bildungsverwaltung offenbar Probleme damit, die Grundlage für die  Einhaltung ihrer eigenen Anordnung von zwei Tests pro Woche und Kita-Kind zu schaffen. Berliner Kitas können das seit Mittwoch geltende Testsystem bislang nicht flächendeckend umsetzen, weil es an Material fehlt. 

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Man könne die „sehr hohe Nachfrage“ an Tests nicht decken, heißt es in dem bereits erwähnten Schreiben. Gleichzeitig erschwere eine schwierige Marktlage „die Beschaffung der Tests enorm“. Erst in der vergangenen Woche hatte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ein verbindliches Testsystem für Kitas angekündigt. 

Diese seien ab Dezember „verpflichtet, den Sorgeberechtigten zwei selbsttestfähige Schnelltests pro Woche auszuhändigen“. Deren Anwendung durch Eltern sei den Kitas auf einem Formular zu bestätigen, schrieb die Senatorin in einer Pressemitteilung vom 23. November.

Etwas anders hört sich das in einem Schreiben an Eltern an, das die Senatorin zwei Tage später verschickte. Die Anwendung der Tests solle den Kitas schriftlich mitgeteilt werden, von einer Pflicht ist dort nicht die Rede. „Aktuell besteht der Betreuungsanspruch für Ihr Kind auch ohne regelmäßige Testung und unabhängig von der Vorlage der oben genannten Bescheinigung.“

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