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Ein Mann betet am Mittwoch in der St.-Hedwigs-Kathedrale bei einem Gedenkgottesdienst für die Opfer des mutmaßlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz.

© dpa

Terroranschlag am Breitscheidplatz: Hilfe für Opfer und Augenzeugen

Je schneller bei traumatisierenden Ereignissen den Opfern jemand zur Seite steht, desto besser. Ein Überblick über Anlaufstellen für Opfer und Angehörige.

Im ersten Moment reagiert der Mensch auf furchtbare Ereignisse instinktiv mit Flucht, Schockstarre oder Ohnmacht. Dann muss das Geschehen erstmal realisiert werden – und danach erst kommt oft der Zeitpunkt, an dem man in der Lage ist, Hilfe zu suchen. Je schneller bei traumatisierenden Ereignissen jemand an der Seite ist und der Mensch sich als selbstwirksam erlebt, desto besser für den Verarbeitungsprozess. Daher hier für alle Opfer und Angehörigen, aber auch die oft stark betroffenen Augen- und Ohrenzeugen wichtige Kontakte und Telefonnummern von Hilfeanbietern.

Sorge um Angehörige

Die Rufnummer der Personenauskunftsstelle der Polizei lautet: 030/5402311.

Hilfe für Betroffene, Hinterbliebene und Augenzeugen

Menschen, die die Attacke auf dem Breitscheidplatz miterlebt haben oder deren Angehörige oder Bekannte unter den Opfern sind, können sich an den Weißen Ring wenden. In Berlin kümmern sich derzeit rund 125 speziell geschulte Ehrenamtliche um Opfer von Straftaten. Der Weiße Ring hat 14 Außenstellen in Berlin. Oft gehen Betroffene nicht gern außer Haus, daher bieten die Berater Hausbesuche an. Es gibt auch einen Hilfsfonds, dank dessen Opfer und Hinterbliebenen sofort Geld zur Verfügung gestellt werden kann, etwa für Fahrtkosten oder Rechtsanwaltshilfe. Sie begleiten Opfer auch bei Ämtergängen. Die Telefonnummer lautet 030 - 833 70 60, die E-Mail-Adresse für Hilfebedürftige ist lbberlin@weisser-ring.de.

Das Team der Opferhilfe Berlin werden von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz finanziert. Die Mitarbeiter sind für Opfer von Straftaten da, aber auch für die ebenfalls stark geschockten oder traumatisierten Augen- oder Ohrenzeugen. Drei Sozialpädagogen mit fachspezifischer Ausbildung in der Traumaberatung beraten kostenfrei und vertraulich. Sie stehen auch mit Informationen zum Opferentschädigungsgesetz bereit, wenn es um langfristige Schädigungen geht, wenn jemand etwa Heilkosten benötigt oder früher verrentet werden muss. Im Kriminalgericht Moabit wird zudem eine Zeugenbetreuung geboten. Es gibt auch einen kleinen Opferhilfefonds. Bei dem – in der nächsten Zeit erwarteten stark steigenden – Bedarf können zusätzliche Honorarkräfte angefordert werden. Die Opferhilfe Berlin hat montags bis freitags Sprechzeiten von 10 bis 13 Uhr sowie dienstags und donnerstags auch von 15 bis 18 Uhr. Die Rufnummer lautet 030 - 395 28 67. Die Email-Adresse lautet: info@opferhilfe-berlin.de.

Hilfe für Gewaltopfer, Angehörige und Zeugen von Gewalttaten, die psychische Belastungen erfahren, gibt es auch in der Trauma-Ambulanz Berlin an der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus. Diese ist unter der Tel. .: (030) 2311-18 80 erreichbar. Sprechzeiten: Mo-Fr 8-15.30 Uhr, Di, Mi und Fr Telefonsprechstunde von 11-12 Uhr. Große Hamburger Straße 5–11, Mitte. www.alexianer-berlin-hedwigkliniken.de/traumaambulanz. Die Beratung und Therapie ist kostenlos. Angeboten und kurzfristig vermittelt werden therapeutische Gespräche, Diagnostik weitere Hilfsangebote. Ein Interview mit dem Leiter der Trauma-Ambulanz lesen Sie hier.

Noch mehr Hilfe

Die Telefonseelsorge Berlin hat die 0800/111 0 111. Beim Berliner Krisendienst ist rund um die Uhr jemand unter der Rufnummer 030 390 63 00 zu erreichen – auch dort suchen schon viele verzweifelte Betroffene aus Berlin jetzt Rat. Ihnen droht die Situation, dass sie künftig beim Anblick von Weihnachtsbaum oder Weihnachtsmarkt einen Trigger für einen Rückfall, ein „Flashback“, in die Trauma-Gefühlswelt erleiden.

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