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Die Berliner Polizeiakademie: Ergebnisse der Studie sollen in die Ausbildung der Polizisten einfließen.

© M. Gambarini/dpa

Technische Universität mit Studie beauftragt: Rassismus innerhalb der Berliner Polizei soll untersucht werden

Immer wieder gab es den Vorwurf, die Berliner Polizei habe ein strukturelles Rassismusproblem. Nun wurde die TU Berlin beauftragt, den Vorwürfen nachzugehen.

Von Louise Otterbein

Im Auftrag der Senatsinnenverwaltung soll die Technische Universität Berlin eine Studie zu möglichem Rassismus und Diskriminierung bei der Polizei Berlin erarbeiten. Der Forschungsauftrag laufe von Juni 2021 bis Ende Mai 2022, darüber informierte die Senatsverwaltung am Freitag.

Zusätzlich werde sich das Land auch an einer Studie des Bundes zu Motivation, Einstellung und Gewalt im Alltag von Polizeivollzugsbeamten beteiligen, die vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegeben wurde.

Innensenator Andreas Geisel sagte dazu, Berlin gehe einen Schritt voraus und ergänze "die Forschungsbemühungen des Bundes mit einer speziellen Berliner Perspektive. Die Polizei genießt deutschlandweit großes Vertrauen. Möglichen Rassismus und Diskriminierung bei der Polizei Berlin zu untersuchen ist möglich, weil wir eine selbstkritische und reflektierte Polizei haben, die sich ihrer Vorbildfunktion bewusst ist.“

Die Berliner Studie sei Ausdruck des eigenen Anspruchs, gängige Praktiken zu hinterfragen und diese, wenn es nötig ist, anzupassen. Es gebe drei Untersuchungsziele: Die Studie soll die Wahrnehmung der Polizei durch von Rassismus und Diskriminierung betroffene Personengruppen analysieren, die Mechanismen im polizeilichen Alltag und Gelegenheitsstrukturen in polizeilichen Prozessen beleuchten sowie die polizeilichen Organisationsstrukturen in den Blick nehmen. Die daraus folgenden Erkenntnisse sollen in die Aus- und Fortbildung der Polizei einfließen.

Auch Benedikt Lux, Innenexperte der Grüne-Fraktion, zeigte sich zufrieden mit dem Forschungsauftrag an die TU Berlin. „Die Berliner Polizei ist immer weltoffener und diverser geworden und leistet tagtäglich gute und harte Arbeit für die Sicherheit unserer Stadt. Gerade deswegen müssen die Fälle von Rassismus und Diskriminierung in der Polizei systematisch wissenschaftlich untersucht werden."

Rassismuserfahrungen sollten einbezogen werden

Die Grünen-Fraktion begrüße es, dass ihre lang geäußerte Forderung nun umgesetzt werde. Im Gegensatz zur Polizeistudie die durch die Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde, sei die Berliner Studie darauf angelegt Rassismus und Diskriminierungsmechanismen zu untersuchen. Lux fordert, dass "auch die Perspektiven von Berliner*innen einbezogen werden, die potentiell von Rassismus betroffen sind."

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Auf den Ergebnissen können man dann aufbauen - so erwarte Lux "Handlungsempfehlungen zur Förderung einer Kultur der Wertschätzung von Vielfalt und zur Durchsetzung des Verbots von Racial Profiling."

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