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Taufe des neuen Eisbären: Elfriede? Hertha? Greta? Oder ganz anders?

Wie soll das Jungtier denn nun heißen? Heute ist es soweit. Christoph Stollowsky tauft die kleine Berliner Eisbärin schon mal selbst.

Anna, Hanna oder doch lieber Elfriede? Keine Frage, die Qual der Namenswahl für einen kleinen Menschen ist groß. Schließlich muss sich das Kind sein ganzes Leben mit dem auserkorenen Namen rumschlagen und es sollte sich später nicht dafür schämen. Es handelt sich also um eine äußerst verantwortungsvolle und nicht zu unterschätzende Aufgabe, die da am Dienstag, 9.45 Uhr, ansteht: die Taufe des jungen Eisbären im Tierpark.

Wie herrlich einfach muss dagegen die Namenssuche für einen jungen Eisbären sein, der zurzeit noch kleine Schnauze an große Schnauze mit seiner Mutter kuschelt und gerade mal sicher genug auf den Pfoten ist, um in seine überschaubare Welt hinauszutapsen. Gewiss wird er sich niemals den dickfelligen Kopf zerbrechen, ob sein Name klangvoll, trendig oder blöde ist.

So gesehen muss sich Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem eigentlich keine Sorgen machen. Das Anfang Dezember 2018 geborene, noch namenlose Eisbärenmädchen von Mutter Tonja im Tierpark Friedrichsfelde soll zwar am Dienstag nun endgültig und offiziell erfahren, wie es künftig heißen wird. Aber was soll’s?

Doch weit gefehlt. „Nomen est omen“ – der Name ist Zeichen und Programm. Das hat schon Komödiendichter Plautus 270 vor Chr. den Römern verkündet. Deshalb hat der Rufname unserer neuesten bärigen Miniaturausgabe tatsächlich sogar noch mehr Gewicht als ihr Papa Wolodja, der immerhin 300 Kilo auf die Waage bringt. Es geht um die Bärenmarke wie einst bei Knut, um Tausende Fans, die von schwarzen Kulleraugen auf weißem Fellgrund angelockt zum Gehege pilgern, seit die Kleine erstmals an die frische Luft durfte. Und es geht um profitable Merchandising-Artikel wie Plüschbärchen oder Schlüsselanhänger, die gewiss schon bestellt sind, aber noch mit dem richtigen Namen geschmückt werden müssen.

Armer Tierpark-Chef, jetzt kommt’s drauf an. Berlins emsige Tierfreunde haben zwar mehr als 5000 Vorschläge eingereicht – von Rosa, Hilde oder Junke, womit große Berliner geehrt werden sollen, über die mit Abstand populärste Variante Greta bis zum umweltpolitischen Weckruf „Hope“ –, aber das macht die Qual nicht leichter. Zumal ihm auch noch Berlins größter Fußballclub im Nacken sitzt. Hertha BSC hat sich als Paten beworben. Der Wunsch? „Hertha“.

Dabei wäre die Taufkommission gut beraten, den neuen weiblichen Jungstar kurz und knackig Fritzi zu rufen. Das wäre weltweit verständlich, außerdem preußisch-traditionell, und es würde die Kisten voller Fritz-Maskottchen retten, die im Tierpark irgendwo eingelagert sind. Fritz, der ältere Bruder der Kleinen, starb noch als Baby im März 2017. Da waren Fritz-Hype und Merchandising schon voll im Gang.

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