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Im Berliner Sony-Center starb am Samstag ein 24 Jahre alter Mann in einem Aufenthaltsraum

© Paul Zinken/dpa

Update

Tatverdächtige wieder freigelassen: Überraschende Wende nach Tod eines Bauarbeiters im Berliner Sony-Center

Ein Bauarbeiter erleidet Stichverletzungen durch ein Messer und stirbt daran. Die Polizei nimmt zwei Kollegen fest. Doch nun sieht es nach einem Unfall aus.

Überraschende Wende im Fall des getöteten Bauarbeiters aus dem Berliner Sony-Center: Nachdem die Polizei am Sonntagmorgen mitgeteilt hatte, dass sie zwei Kollegen des 24-Jährigen festgenommen hatte, ergab sich im Laufe der weiteren Ermittlungen ein anderes Bild.

Der Anfangsverdacht eines vorsätzlichen Tötungsdeliktes habe sich nicht bestätigt, teilte die Polizei am Nachmittag mit. Der 22-jährige Kollege wurde bereits wieder freigelassen, er gilt nicht mehr als tatverdächtig; der andere, 23 Jahre alte Kollege sollte im Laufe des Tages folgen.

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Die Befragung der beiden und die Spurenlage am Tatort hätten zu dieser neuen Einschätzung geführt, sagte ein Polizeisprecher. Einen Suizid schließen die Ermittler auch aus. Es könnte sich demnach um einen Unfall unter Beteiligung des 23-Jährigen gehandelt haben - juristisch könnte es dann eine fahrlässige Tötung gewesen sein.

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Dieser zweite Kollege war es, der nach Polizeiangaben das Messer in der Hand gehalten hatte, durch das das Opfer tödliche Verletzungen erlitt. Insofern gilt er auch weiterhin als tatverdächtig. Ob sein Handeln als fahrlässig einzustufen sei, sei Gegenstand der Prüfung und Abwägung mit der Staatsanwaltschaft. Nähere Angaben zum Hergang machte der Sprecher nicht.

Bekannt ist das: Gegen 12.45 Uhr am Samstag wurde der Rettungsdienst zu dem berühmten Ensemble am Potsdamer Platz gerufen. In einem Aufenthaltsraum für Bauarbeiter im Untergeschoss eines Gebäudes trafen die Sanitäter auf den schwerverletzten Mann. Er wies Stichverletzungen von einem Messer auf. Jede Hilfe kam jedoch zu spät, auch eine Reanimation blieb erfolglos.

In dem Raum, der sich zwischen dem "Legoland Discovery Center" und dem ehemaligen Imax-Kino befindet, hielten sich nach Polizeiangaben die drei genannten Arbeiter zur Pause auf. Die beiden Kollegen, Landsleute des rumänischen Opfers, wurden zunächst als Zeugen befragt.

Einer der bekanntesten Neubauten des Nachwende-Berlins: das Sony-Center am Potsdamer Platz mit seinem markanten Dach.
Einer der bekanntesten Neubauten des Nachwende-Berlins: das Sony-Center am Potsdamer Platz mit seinem markanten Dach.

© imago images/Andia

Nach einer "eingehenderen Befragung", wie es ein Sprecher formulierte, wurden die beiden 22- und 23-Jährigen als Tatverdächtige festgenommen - bis es am Sonntag zur neuen Bewertung des Geschehens durch die Ermittler kam.

Das Sony-Center umfasst sieben Gebäude und wurde von Stararchitekt Helmut Jahn entworfen. Im Juni 2000 eröffnet, entwickelte es sich zu einem Anziehungspunkt für Touristen. Letztmalig wechselte es 2017 den Besitzer - für mehr als eine Milliarde Euro. In den nächsten Jahren soll es aufwendig saniert werden.

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