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Unter anderem eine lineare Entgelterhöhung um insgesamt 6,5 Prozent im neuen Tarifvertrag vorgesehen.

© picture alliance / Jens Kalaene/

Update

Tarifvertrag für Ärzte und Wissenschaftler: Charité und Ärztegewerkschaft einigen sich auf Eckpunktepapier

Die Berliner Charité und die Gewerkschaft Marburger Bund einigen sich auf Eckpunkte für künftigen Tarifvertrag: Unter anderem gibt es für Nachtarbeit mehr Geld.

Mehr Grundgehalt, weniger Bereitschaftsdienste und höhere Nachtzuschläge – die Verhandler von Berlins Universitätsklinik Charité und der Ärztegewerkschaft Marburger Bund haben sich am Montag auf Eckpunkte für einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Für die landeseigene Charité – immerhin Europas größte Hochschulklinik – arbeiten 18.000 Beschäftigte. Darunter befinden sich circa 4200 Ärzte, Biologen, Chemiker – für sie soll der Tarif gelten.

Wie die Charité-Leitung am Montag mitteilte, ist eine Entgelterhöhung um insgesamt 6,5 Prozent vorgesehen. Diese solle rückwirkend ab Oktober bis März 2022 in drei Stufen erfolgen. Charité-Ärzte fangen mit einem Einstiegsgehalt von circa 4800 Euro brutto im Monat an. Ebenfalls erheblich ist, dass die Ärzte (nur) noch an zwölf Wochenenden im Halbjahr die üblichen Bereitschaftsdienste übernehmen sollen.

Die Zahl der Patienten steigt jedes Jahr

Bisher, hieß es von Ärzten, seien bis zu 20 Wochenenddienste üblich gewesen. Inwiefern die Charité nun weitere Mediziner wird anstellen müssen, war am Montag nicht zu erfahren. Die Zahl der Patienten steigt jedes Jahr, auch weil Berlin insgesamt wächst. Bis Mitte Dezember 2019 müssen Charité-Vorstand und der Marburger Bund den Eckpunkten zustimmen, was als wahrscheinlich gilt.

Der Marburger Bund verhandelt dieser Tage auch bundesweit. Die Ärztegewerkschaft fordert für die 20.000 Ärzte an den Universitätskliniken anderer Bundesländer bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt. Es gehe um planbare Arbeitszeiten und ebenfalls um freie Wochenenden, sagte der Vorsitzende Rudolf Henke vergangene Woche in Hannover.

Bei den Gehältern forderte er ein Plus von sechs Prozent bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Mit der Tarifgemeinschaft der Länder verhandelt die Ärztegewerkschaft über 23 der 34 öffentlichen deutschen Hochschulkliniken. Wie die Charité haben also auch einige weitere der Häuser einen eigenen Haustarif.

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