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Mehr als 50 Künstler der „Vivid Grand Show“ des Friedrichstadt-Palastes treten beim „Germany’s Next Topmodel“-Finale auf.

© promo/Friedrichstadt-Palast

Tanzen mit Sicherheitsabstand: Friedrichstadt-Palast-Ensemble eröffnet „Germany’s Next Topmodel“-Finale

Am Donnerstag wird „Germany’s Next Topmodel“ gekürt. Die Berliner Revuetänzer eröffnen die Show – wegen Corona allerdings ohne Publikum.

Für das Ensemble des Berliner Friedrichstadt-Palastes ist es ein Ausbruch in die verlorene gegangene Normalität. Mehr als 50 Künstler aus der „Vivid Grand Show“ eröffnen am kommenden Donnerstag, dem 21. Mai, das Finale der ProSieben-Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) in Adlershof.

Aus Sicherheitsgründen findet das Finale in diesem Jahr ohne Publikum statt. Der Auftritt dauert nur auch nur vier bis sechs Minuten. Aber er erfüllt alle Hygienevorschriften, wie Intendant Berndt Schmidt am Telefon versichert.

An die berühmte Girls-Reihe und den Pas de Deux sei im Moment natürlich nicht zu denken. „Wir haben nur Szenen ausgewählt, in denen der vorgeschriebene Abstand eingehalten wird“, sagt er. „Risiken gehen wir nicht ein.“

Es gebe genug Desinfektionsmittel, und die Künstler würden auch mit einer ausreichenden Zahl an Bussen nach Adlershof transportiert, damit alle weit genug auseinander sitzen können. Von dort aus wird der Sender die Show ab 20.15 Uhr übertragen. Nur Freiwillige aus dem mehr als 100-köpfigen Bühnenensemble werden vor den Kameras tanzen.

Heidi Klum kommt nicht persönlich

Heidi Klum wird dieses Jahr erstmals nicht persönlich beim Finale ihrer Castingshow anwesend sein. Grund sind offensichtlich die Reisebeschränkungen wegen des Coronavirus. „Dieses Jahr ist bei Germany’s Next Topmodel alles etwas anders“, zitierte ProSieben die 46-Jährige in einer Mitteilung. „Ich entschuldige mich – ich kann leider nicht nach Berlin reisen.“ Sie werde die Siegerin live aus Los Angeles küren.

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Friedrichstadt-Palast-Intendant Berndt Schmidt findet, dass der Untertitel der „Vivid“-Show „Eine Liebeserklärung an das Leben“ gut zur gegenwärtigen Situation passt. „Unsere Künstler brennen darauf, Kunst zu zeigen“, weiß er. „Zwei Monate zu Hause zu sein, empfinden sie als Zumutung.“

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Allerdings wolle er auch auf keinen Fall jammern, er wisse ja, wie viel schlechter es vielen kleineren Häusern gehe. Ob die Show, die normalerweise ein Publikumsmagnet auch für Touristen aus aller Welt ist, bereits im September oder erst im Januar wieder an den Start gehen kann, wird sich demnächst entscheiden.

Ensemble-Mitglieder haben wieder mit dem Training begonnen

Erst vor einer guten Woche konnten 60 Ensemble-Mitglieder nach der Zwangspause aufgrund der Coronaviruskrise wieder mit dem Training beginnen. Entsprechend der Arbeitsschutzstandards des Bundes und der Berliner Gesundheitsbehörden trainieren höchstens neun Tänzer gleichzeitig im Ballettsaal.

Das Ensemble ist in sechs Gruppen eingeteilt, und die Proben finden in verschiedenen Sälen und auf der Bühne statt. Desinfektionsmittel gibt es reichlich.

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Mit knapp 550.000 Gästen bescherte die „Vivid Grand Show“ dem Friedrichstadt-Palast 2019 das bislang erfolgreichste Jahr in der 100-jährigen Bühnengeschichte. Jetzt ist alles anders. Seitdem am 11. März das Theater schließen musste, wurden 70.000 bereits verkaufte Tickets erstattet. Allerdings wurde auch die Laufzeit der Show bis zum Sommer 2021 verlängert.

Dass 2021 ein ganz normales Jahr wird, damit rechnet Berndt Schmidt nicht. „In dieser Krise kann man allerdings nicht genau sagen, was kommt. Das ist alles Glaskugelleserei.“ Er rechnet aber mit erheblichen Nachwirkungen. „Dieses Virus zeigt uns Menschen die Grenzen auf. Das müssen wir annehmen.“

Umso mehr freut er sich, durch den kurzen Auftritt bei GNTM neuen, jungen Zielgruppen zu begegnen. Dass sich solche Auftritte wiederholen oder gar irgendwo längere Auszüge aus der Show gespielt werden, glaubt er nicht. Lieber setzt er aufs große Comeback unter besseren Vorzeichen.

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