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Für das Projekt entwickelte und baute das Radmesser-Team spezielle Sensoren. Es gibt drei Arten, damit sie an jeden Fahrradtyp passen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Tagesspiegel-Projekt "Radmesser": Radmesser sind bereits knapp 10.000 Kilometer gefahren

Tagesspiegel-Leser radeln durch Berlin und messen, wie eng sie von Autofahrern überholt werden. 100 Freiwillige sind dabei. Gemeldet hatten sich 2500.

Von Hendrik Lehmann

Die Idee ist einfach: messen, wie eng Autofahrer in Berlin Radfahrer überholen. Eineinhalb Meter sind eigentlich Pflicht. Die Resonanz war überwältigend: Nachdem der Tagesspiegel Ende August die ersten Messergebnisse einer Fahrradfahrt vom Funkturm zum Kottbusser Tor veröffentlichte, haben wir dazu aufgerufen, am Praxistest teilzunehmen. 100 freiwillige Radfahrer waren gesucht, um vier bis acht Wochen auf ihren Wegen durch Berlin zu erheben, wo sie Autofahrer besonders eng überholen. Und wo dringender Handlungsbedarf der Verwaltung besteht, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Es meldeten sich 2500 Freiwillige. Um die riesige Resonanz zu würdigen, entwickelte das Radmesser-Team ein Auswahlverfahren, um möglichst unterschiedliche Testfahrer zu beteiligen. Ausgewählt wurden letztlich 52 Frauen und 48 Männer aus 99 Postleitzahlen in allen Bezirken, Alte und Junge, Vielfahrer und Gelegenheitsradler, mit Helm und ohne. Und 21 Radler, die manchmal Kinder auf dem Fahrrad mitnehmen. Sie alle wurden ab Anfang September zu Workshops in den Tagesspiegel eingeladen. Sie kamen mit Hollandrädern und Pedelecs, Lastenrädern und Rennrädern. Und mit ganz normalen Berliner Klapperrädern.

Seit Anfang Oktober sind alle 100 unterwegs. Gemessen haben sie schon jetzt eine ganze Menge, 9813 Kilometer Strecke. 2061 Fahrten und 39 428 Überholvorgänge wurden aufgezeichnet. So ist schon jetzt der größte Teil der Innenstadt mehrfach abgedeckt. Und selbst am Stadtrand wird es immer dichter.

Wir haben die Teilnehmer gefragt, warum sie mitmachen. Albrecht Trübenbacher aus Lichtenberg sagt: „Ich lag schon viermal auf der Straße.“ Es sei dringend Zeit, dass etwas für Radfahrer getan werde. Barbara Mohr aus Pankow erhofft sich eine Versachlichung der „hitzigen Verkehrsdebatte“. Und Katrin Glinka aus Tempelhof-Schöneberg macht mit, um „subjektive Erfahrungen auf eine breitere Datenbasis zu stellen“. Interviews mit Teilnehmern aus allen zwölf Bezirken können Sie ab sofort online lesen.

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