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Das Team (von links): Stefan Jacobs, Stephan Wiehler, Maria Kotsev, Björn Seeling, Robert Ide, Lorenz Maroldt, Anke Myrrhe und Stefanie Golla.

© Thilo Rückeis

Tagesspiegel-Newsletter: Drei Jahre Checkpoint: Mit Gefühl für Berlin

Jubiläum beim Newsletter Checkpoint. Begründer und Chef Lorenz Maroldt berichtet hier vom täglichen Wahnsinn, von wachen Nächten – und über viele Reaktionen.

Heute vor drei Jahren erschien er zum ersten Mal – der Checkpoint, unser morgendlicher Berlin-Newsletter. Mit einer leichten Verspätung von 1,5 Minuten landete er um kurz nach 6 Uhr in ein paar Mailboxen, die erste Meldung nach der Begrüßung lautete:„Terminchaos am BER: Der neue Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel hat sich auf einen Eröffnungstermin für den BER festgelegt: ’Eines Tages’, sagt er, ’ist es soweit.’“ Unser heute berühmter BER-Counter stand da auf 895 Tagen seit Nichteröffnung.

Seitdem ist viel passiert, jedenfalls beim Checkpoint. Angefangen haben wir zu zweit, heute gibt es ein richtiges „Team Checkpoint“, mit Robert Ide, Stefan Jacobs, Anke Myrrhe, Björn Seeling, Stephan Wiehler, Maria Kotsev und natürlich Stefanie Golla, Checkpoint-Mitgründerin und bis heute vor allem zuständig fürs Stadtleben und die Organisation.

Am Anfang stand die Idee, unseren Leserinnen und Lesern einen prägnanten, pointierten und zuweilen amüsanten Berlin-Überblick zu geben. Es gab bis dahin nur wenige Newsletter dieser Art, das „Morning“-Briefing von Handelsblatt-Chef Gabor Steingart, „Playbook“ von Politico-Autor Mike Allen, aber nichts Lokales. Also legten wir einfach mal los, ohne Marktforschung, nach Gefühl – und mit viel guter Laune. Das wirkte: „Seit ich den Checkpoint abonniert habe, beginnt mein Tag mit einem Lächeln“, schrieb uns schon bald eine Leserin. So soll es sein!

Heute ist der Checkpoint eine richtige digitale Lokalzeitung mit Abonnenten aus aller Welt. 665 Ausgaben sind erschienen, 13 072 Mails haben wir beantwortet, unzählige Hektoliter Kaffee vernichtet (und den einen oder anderen Wein), drei Gegendarstellungen kassiert, von denen wir eine sogar fünf Mal abgedruckt haben, weil wir nicht genug davon bekommen konnten. Am schönsten aber war die von Hertha-Manager Michael Preetz, der per Zwangsvollstreckung die Erklärung durchsetzten ließ, dass er „nachts gut schlafen kann und nicht über Schuld und Schicksal grübelt“.

Immer wieder werden Meldungen aus dem Checkpoint im Parlament zitiert, die Dauerserie „Berlins marode Schulen“ zeigte Wirkung, die McKinsey-Affäre begann mit einer Checkpoint-Meldung. Wir berichten über Missstände, auf die uns Leserinnen und Leser aufmerksam machen, und weisen darauf hin, was man sich unbedingt noch ansehen sollte, bevor es zu spät ist – „Noch hingehen“ heißt die Rubrik. Die Lunchkonzerte in der Philharmonie sind seit unserem Hinweis darauf in der Rubrik „Berlinbesuch“ fast immer ausverkauft, und so mancher Abend wurde durch den Checkpoint-Restaurant-Tipp gerettet.

Blogger ohne Blog - aber mit Newsletter

Mehrfach wurde der Checkpoint ausgezeichnet: mit dem Grimme Online Award, mit dem Lokalpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit dem Preis „Goldener Blogger“ in der herrlichen Abteilung „Blogger ohne Blog, aber mit Newsletter“.

Wir haben tolle Partys gefeiert mit unseren Leserinnen und Lesern und prominenten Gästen. Wir haben einen Checkpoint-Besuch auf dem BER organisiert, mit Busrundfahrt und Gespräch mit dem Technikchef. Wir haben Briefe von Leserinnen und Lesern bekommen, die uns gerührt und beeindruckt haben. Aber hätten wir begonnen mit dem Checkpoint, wenn wir gewusst hätten, wieviel Arbeit er macht, wieviel Zeit dabei draufgeht, wieviele Nächte mit viel zu wenig Schlaf uns bevorstehen würden? Gut, dass wir es nicht mal ahnten. Und besser, dass wir so gut unterstützt wurden, vor allem von Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff.

Zum Geburtstag gibt's ein neues Layout

Zum dritten Geburtstag des Checkpoints, haben wir uns ein neues Layout spendiert. Außerdem starten wir unsere zweite Nutzerumfrage, bei der wir auch wieder einiges verlosen – Hauptgewinn: die Teilnahme an unserem nächsten Fest. Näheres dazu gibt es in einer nächsten der Checkpoint-Ausgaben.

Und, wird es den Checkpoint noch geben, wenn der BER doch noch irgendwann eröffnet wird? Definitiv! Denn wir haben auf die Installation einer Entrauchungsanlage verzichtet.

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