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Strahlend weiß und neu von außen - aber im Innern toben die alten Kämpfe.

© picture alliance / Jens Kalaene/

Streiks an der Berliner Charité: Die vergessenen Therapeuten

Schon wieder wird an der Berliner Charité gestreikt - und auch dieser Arbeitskampf hat seine absolute Berechtigung. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Hannes Heine

Sicher, viele Berliner dürften sich dieser Tage fragen: Warum wird an der Charité schon wieder gestreikt? Hatten sich die Pflegekräfte nach einem Aufsehen erregenden Ausstand vor drei Jahren nicht durchgesetzt? Und erzwangen die Boten, Wachleute und Reinigungskräfte der Tochterfirma CFM nicht ebenfalls durch einen Arbeitskampf wenig später, dass die Tochterfirma nun zurück ins Stammhaus gekauft wird – samt besserer Tariflöhne?

Therapeuten wurden in eine Tochterfirma ausgegliedert

Ja, das mag alles sein, aber an der Universitätsklinik haben die damals wohl auf kurze Sicht operierenden Radikalsanierer der rot-roten Berliner Koalition brachiale Arbeit geleistet: Sie haben 2008 auch viele Ergo- und Physiotherapeuten in eine Tochterfirma ausgegliedert. Dort erhalten Dutzende Fachkräfte einen deutlich geringeren Lohn als ihre Kollegen, die noch bei der Charité selbst angestellt sind. Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit am Patienten? Gilt also auch an Berlins renommiertestem Krankenhaus weiterhin nicht für alle.

Das wollen die Ergo- und Physiotherapeuten ändern – im Notfall durch einen Streik. Und selbst wenn es der gefühlt zigste Ausstand an der Charité sein sollte: Übel nehmen kann man den Therapeuten ihre Empörung nicht.

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