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Große Nachfrage. Eine Boeing 747 wird ab November über 60 Mal zu den verkehrsreichsten Stunden des Tages die Kurzstrecke Frankfurt–Berlin und zurück fliegen.

© Reuters

Strecke Berlin - Frankfurt am Main: Drittgrößtes Passagierflugzeug der Welt landet bald in Tegel

Wegen großer Nachfrage soll im November die sonst nur auf Langstreckenflügen eingesetzte Boeing 747-400 Berlin-Tegel mit Frankfurt am Main verbinden.

Tegel bleibt ein besonderer Flughafen. Zumindest im November startet und landet dort regelmäßig das drittgrößte Passagierflugzeug der Welt. Die sonst nur auf Langstreckenflügen eingesetzte Boeing 747-400 verbindet dann Berlin und Frankfurt (Main). 304 Economy- und 67 Business-Class-Passagiere finden Platz in dem Jumbo-Jet genannten Flugzeug, das mit einem Oberdeck ausgestattet ist.

Eine „außerordentlich hohe Nachfrage“ für Flüge auf dieser Route sowie „operationelle Gründe“ führten zu dem ungewöhnlichen Einsatz des Großraumflugzeuges, sagte der Berliner Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber. Der Nachfrageschub sei auch auf die Insolvenz von Air Berlin zurückzuführen, die noch in diesem Monat die Langstreckenverbindungen aufgeben wird. Der Jumbo-Jet werde im November über 60 Mal zu den verkehrsreichsten Stunden des Tages die Kurzstrecke Frankfurt–Berlin und zurück fliegen – zum normalen Preis.

Ab November soll der Jumbo-Jet die Strecke Berlin-Frankfurt bedienen

Premiere ist nach derzeitigem Stand am 1. November mit Start um 16.15 Uhr in Frankfurt. Ab Berlin geht es um 18.15 Uhr zurück. Der letzte Flug ist bisher für den 30. November vorgesehen. Dann soll der Jumbo in Tegel Richtung Frankfurt um 16.45 Uhr abheben.

Der Nachteil: Der Jumbo kann wegen seiner Größe nicht am „Finger“ des Abfertigungsgebäudes andocken. Passagiere müssen die Maschine über Treppen auf dem Vorfeld betreten und verlassen. Engpässe kann es auch beim Check-in sowie bei den Sicherheitskontrollen geben. Die Kontrollstellen lassen sich nicht erweitern. Mehr als drei Spuren sind nicht drin. Der Jumbo sei betrieblich eine Herausforderung, bestätigte auch Flughafensprecher Daniel Tolksdorf. Man freue sich aber auf den Einsatz.

Mehr Lärm für die Anwohner

Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber rät, früher als üblich zum Flughafen zu kommen, wenn die große Maschine im Einsatz ist. Mittelfristig müsse man aber andere Lösungen finden. Lufthansa fliegt in der Hauptverkehrszeit stündlich zwischen Berlin und Frankfurt. Zum Teil setzt sie schon größere Maschinen ein.

Neu ist der Einsatz einer Langstreckenmaschine auf Kurzverbindungen nicht. Bereits 2010 ließ die Lufthansa den Jumbo mehrfach schon zwischen Berlin und Frankfurt fliegen. Auch die Relation Hamburg–Frankfurt war damals dabei. Und 2014 brachte die Lufthansa im extra gestalteten „Siegerflieger“ die Fußball-Weltmeister von Brasilien im Jumbo zur Feier nach Berlin. Nun können die Berliner auch selbst einsteigen.

Auch Anwohner werden den Einsatz des Riesenvogels hören: Die viermotorige Maschine ist lauter als die üblich eingesetzten Maschinen mit nur zwei Triebwerken.

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