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86 Pinguine leben in Berlins Zoo und Tierpark - dieser hier watschelt allerdings im Vogelpark Marlow.

© Jens Büttner/dpa

Statistisches Jahrbuch 2018: Menschen, Flüsse, Pinguine – Berlin in Zahlen

3.613.495 Einwohner hat die Hauptstadt, davon die Hälfte ledig, jeder sechste Mitglied im Sportverein - doch der feste Glaube fehlt den Berlinern.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Was ist höchstens 115 Meter hoch, durchschnittlich 10,1 Grad warm und hat nah am Wasser gebaut? Richtig geraten: Berlin. Wer die Sache mit dem Wasser genauer wissen will: Die Stadt zwischen Spree und Havel liegt auch an der Panke, der Dahme und der Wuhle. Damit man trockenen Fußen durch Berlin kommt, gibt es 966 Brücken. Dieses und noch viel mehr kann man auf 615 Seiten im Statistischen Jahrbuch 2018 nachlesen, das am Mittwoch vorgestellt wurde.

Dass Berlin wächst, ist bekannt. Ende 2017 zählte das Amt für Statistik Berlin Brandenburg 3.613.495 Einwohner. Mehr waren es (in Groß-Berlin) nur von 1920 bis 1944. Die Zahl der Ausländer lag Ende 2017 bei 711.282, davon waren 98.121 Türken, 56.856 Polen und 32.704 Syrer. Erst dann folgen Italiener, Bulgaren, Russen, Rumänen. Die Bezirke, in denen die meisten Berliner ohne deutschen Pass leben, sind Mitte (126.075) und Charlottenburg-Wilmersdorf (82.730), erst dann folgt Neukölln (82.445).

Die Hälfte der Berliner ist ledig, etwa 35 Prozent sind verheiratet und der Rest verwitwet oder geschieden. Interessant ist auch, wie die Hauptstädter ihre Brötchen (Verzeihung: Schrippen) verdienen: rund 46 Prozent überwiegend durch Erwerbsarbeit, über acht Prozent beziehen Arbeitslosengeld oder Hartz IV. Rund 20 Prozent der Berliner haben eine Rente oder Pension, fast 25 Prozent werden vorwiegend durch Eltern, Ehegatten oder andere Angehörige unterstützt. Nicht mal ein Prozent der Berliner können vom eigenen Vermögen gut leben.

Die Berliner sind auch sportlich

Geld ist nicht alles, wir kommen jetzt zur Bildung. Und da sieht es in Berlin gar nicht so schlecht aus. Gut die Hälfte der Berliner verlässt die Schule mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife, weitere 21 Prozent besitzen einen Realschulabschluss. Rund 16 Prozent haben die Hauptschule und elf Prozent die Polytechnische Oberschule in der DDR absolviert. Nur sechs Prozent der Berliner verfügen über keinen Schulabschluss.

Die Berliner sind auch sportlich. Jeder sechste ist Mitglied eines Sportvereins. Was den Berlinern fehlt, ist der feste Glaube. Ende 2017 wurden in Berlin noch 575.668 Protestanten und 330.635 Katholiken gezählt, die Zahl der Muslime wird statistisch nicht erfasst. Hinzu kommen etwa 60.000 Freikirchler und Mitglieder orthodoxer Gemeinden und einige Dutzend organisierte Buddhisten. Die große Mehrheit der Berliner ist konfessionslos.

Das Amt für Statistik zählte im Vorjahr 6147 niedergelassene Ärzte, mit starker Konzentration in Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf. Hinzu kommen 3804 Zahnärzte, die in beiden Bezirken ebenfalls stark vertreten sind.

Wo wohnt der Berliner? 2017 waren 324.681 Wohngebäude registriert, mit 1.902.863 Wohnungen. Das waren nur 3,2 Prozent mehr als 2011. Ein Wachstum, das hinter der Bevölkerungsentwicklung deutlich zurückbleibt. Gab es im Vorjahr je 1000 Einwohner 535 Wohnungen, waren es 2011 immerhin 563 Wohnungen.

Das neue Jahrbuch offenbart auch, dass es in Berlin im Vorjahr 432.937 Straßenbäume gab, die Zahl der Rinder, Schweine und Schafe summierte sich auf etwa 1000. Nicht zu vergessen die 86 Pinguine, 17 Krokodile und 285 Schildkröten in Zoo und Tierpark. Viele weitere Zahlen bietet das Amt für Statistik online an, in ähnlichem Umfang auch für Brandenburg.

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