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Der neue Berliner Staatssekretär für Wohnen, Andrej Holm, auf einer Pressekonferenz.

© Rainer Jensen/dpa

Stasi-Debatte um Staatssekretär: Soli-Kampagne für Andrej Holm

In einem Offenen Brief setzen sich 350 Wissenschaftler für ihren Kollegen Andrej Holm ein. Auch andere Initiativen stärken ihm den Rücken.

Für den umstrittenen Staatssekretär mit Stasi-Vergangenheit Andrej Holm mehren sich die Solidaritäts-Bekundungen. In einem Offenen Brief haben sich 350 Wissenschaftler für den Verbleib Holms in seinem neuen Regierungsamt ausgesprochen. Darunter sind prominente Politikwissenschaftler und Soziologen wie Elmar Altvater, Frieder Wolf und Stephan Lessenich. Auch viele Ex-Kollegen Holms an der Humboldt-Universität haben sich dem Brief angeschlossen.

Unterstützer sprechen von "Diskreditierungskampagne"

Darin ist von einer „Diskreditierungskampagne“ gegen Holm die Rede, mit dem Ziel, „eine Änderung der Stadt- und Wohnungspolitik zu unterbinden, noch bevor sie ausformuliert und angebahnt werden könnte“. Um seine Haltung und mögliche falsche Angaben zur eigenen hauptamtlichen Stasi-Biografie gehe es in der Debatte nur vordergründig. Wie berichtet, drängen die Opposition, DDR-Opferverbände und auch Spitzenpolitiker der neuen rot-rot-grünen Koalition auf Holms Rücktritt – insbesondere weil er nachträglich zugeben musste, falsche Angaben zu seiner Biografie gemacht zu haben. Die Humboldt-Universität prüft derzeit die Angaben Holms.

Auch Studenten setzen sich für Holm ein

Auch Studenten der HU haben sich in einem Offenen Brief für Holm eingesetzt. Ihnen geht es vor allem darum, dass er sein Anstellungsverhältnis als Dozent behält. Sollte er falsche Angaben bei seiner Einstellung gemacht haben, könnte das ein Entlassungsgrund sein. Bei Twitter werben unter #holmbleibt mietenpolitische Initiativen für den von der Linke nominierten parteilosen Staatssekretär, der jahrelang die SPD-Wohnungspolitik als falsch kritisiert hatte. Holm tritt für einen staatlich gelenkten Wohnungsmarkt und deutlich mehr Sozialwohnungen ein.

In der rot-rot-grünen Koalition ist der Umgang mit der Personalie Holm weiterhin strittig.

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