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Start-up Carbon Mobile: Berliner Smartphone soll im Sommer kommen 

Dünner als ein iPhone, ultraleicht und 800 Euro teuer: In Charlottenburg wurde ein neues Mobiltelefon vorgestellt.

Das Berliner Start-Up Carbon Mobile entwickelt ein Smartphone, das nicht nur ultraleicht sein soll, sondern auch dünner als ein iPhone. Am Mittwoch stellte Gründer Firas Khalifeh den Prototyp des Carbon I MKII vor. Ab Sommer soll es erhältlich sein. 

Eigentlich sollte die Produktpräsentation in Barcelona stattfinden, beim Mobile World Congress. Doch der wurde abgesagt, nachdem mehrere Firmen aus Angst vor dem Coronavirus abgesagt hatten.

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Berlin Partner griff dem Startup unter die Arme und organisierte als Ersatz eine Launch-Veranstaltung im Ludwig-Erhardt-Haus in Charlottenburg. Das Event wurde per Livestream auch auf YouTube gezeigt. 

Hardware ist selten in der Startup-Hauptstadt

Berlin ist Startup-Hauptstadt. Viele junge Unternehmen wollen im Technologie-Sektor durchstarten. Doch die meisten entwickeln Software. Ein innovatives Hardware-Produkt auf den Markt zu bringen, ist ungleich schwieriger. Denn dazu sind hohe Investitionen und klassische Ingenieursleistungen notwendig.  

Mann mit Vision: Firas Khalifeh
Mann mit Vision: Firas Khalifeh

© Christoph M. Kluge

Firas Khalifeh jedoch behauptet, dass seinem Startup gelungen sei, was international agierende Technologie-Konzerne nicht geschafft haben. Das Smartphone ist aus Karbon gefertigt. Das ist ein äußerst robuster Verbundwerkstoff, der vor allem im Rennsport sowie in der Flugzeug- und Automobilindustrie verwendet wird. Zum Beispiel für Teile von Rennwagen der Formel 1. Doch in Handys wurde es bisher nicht eingebaut, weil es das Signal blockiert. 

Komponenten aus Asien

Das neue Carbon-Handy enthalte Teile, die aus einem neuartigen „funkfähigen" Material gefertigt seien, sagt Khalifeh. Das habe die Verbindungsprobleme gelöst. Laut Carbon ein „großer Durchbruch in der Materialwissenschaft“. Bisher gibt es aber nur einige Prototypen des neuen Gerätes. Auf den Markt soll es im Sommer kommen. Dann soll das Produkt auch „Made in Germany“ sein. Also in Deutschland zusammengesetzt werden, die Komponenten kommen weiterhin vor allem aus Ostasien. Vorbestellungen seien bereits möglich, sagte Khalifeh. 

Zuerst möchte Carbon den westeuropäischen Markt erobern, mit Schwerpunkt auf Deutschland und der Schweiz. In Zukunft auch Nahost und andere Regionen. „Uns ist bewusst, dass wir einen Nischenmarkt bedienen“, sagte Khalifeh. „Wir kennen unsere Zielgruppe genau.“ Das seien vor allem Tech-Fans, die neuartige Gadgets mögen. Es gäbe sogar begeisterte Fans des Materials Carbon. 

Begeisterung müssen die ersten Käufer auch mitbringen. Mit einem Einführungspreis von knapp 800 Euro liegt das Smartphone weit über dem Durchschnitt. 

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