zum Hauptinhalt
Der französische Kulturminister Franck Riester (links) und Dieter Kosslick (rechts) am Freitag in der Französischen Botschaft.

© Jens Kalaene/dpa

Stadtmenschen: Dieter Kosslick ist jetzt ein Kommandeur

Er hat aus Berlin ein Fest gemacht: Der Berlinale-Chef erhielt am Freitag die Insignien eines französischen Kommandeurs im Orden für Kunst und Literatur.

Zweifacher Ritter war Dieter Kosslick schon in Frankreich. Am Freitagmittag nutzte Frankreichs neuer Kulturminister Franck Riester seinen ersten Besuch in Berlin, um dem im Sommer scheidenden Berlinale-Chef in der Botschaft am Pariser Platz die Insignien eines Kommandeurs im Orden für Kunst und Literatur zu verleihen.

Höher geht es nun nicht mehr, und die Auszeichnung kam, wie der Geehrte am Ende der Zeremonie flachste, genau zum richtigen Zeitpunkt: „Jetzt, wo ich das Kommando abgebe, werde ich Kommandeur.“ Botschafterin Anne-Marie Descotes begrüßte unter anderem den früheren Staatsminister Bernd Neumann, den Kopräsidenten des deutsch-französischen Kulturrates Florian Drücke und Kunst-Anwalt Peter Raue. Lavinia Frey, die Geschäftsführerin Programm und Projekte vom Humboldt Forum, erzählte, wie man dort von Dieter Kosslicks Kenntnissen zur Zielgruppenansprache profitiert habe.

Kosslick habe sein "ganzes Leben dem Film" verschrieben, so der französische Kulturminister

In sehr persönlichen Worten würdigte der Minister, der zuvor Staatsministerin Monika Grütters zu einem politischen Gespräch getroffen hatte, in Kosslick „eine Persönlichkeit, die ihr ganzes Leben dem Film verschrieben hat“. Er habe die Berlinale zu einem Festival gemacht, das offen sei für alle Kühnheiten, alle Experimentierformen, für Filme aus Ländern, „deren Sprachen wir viel zu selten hören“.

Auch zu Frankreichs Künstlern habe er eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut: „Durch Ihr Engagement, Ihren Humor, Ihren Enthusiasmus, Ihre Fröhlichkeit, Ihre gute Laune und Ihre Großherzigkeit haben Sie jedem das Gefühl gegeben, hier zu Hause zu sein“, sagte er und fügte hinzu: „Sie haben aus Berlin ein Fest gemacht.“

200 Millionen Franzosen gehen jährlich ins Kino

Zum Dank für den grün-goldenen großen Orden steckte der frischgebackene Kommandeur dem Minister einen kleinen goldenen Berlinale-Bären ans Revers. Keine europäische Nation liebe Filme so wie die Franzosen, lobte er seinerseits. 200 Millionen gingen jährlich ins Kino.

In Deutschland seien es nur 100 Millionen. Er erinnerte daran, wie in der französischen Botschaft 2006 das Kulinarische Kino aus der Taufe gehoben wurde. Angesichts dieser Kultur freute er sich über viele Gäste aus seinem Berlinale-Team: „Bei uns trinkt man nicht am helllichten Tag Champagner. Da muss man schon in die französische Botschaft gehen.“

Zwölf Newsletter, zwölf Bezirke: Unsere Leute-Newsletter aus allen Berliner Bezirken können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false