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Ab geht’s. Im GMF legten DJs wie Paul van Dyk und Westbam auf und unter die Partypeople mischen sich schon mal Michael Stipe von R.E.M. oder Modemacher Jean Paul Gaultier.

© ullstein bild - XAMAX

Jubiläum der Partyreihe GMF: Immer wieder sonntags

Wo Stars auflegen und Promis sich amüsieren: Die legendäre Partyreihe GMF feiert heute Jubiläum. Traditionell findet das GMF immer sonntags statt, und das schon seit nunmehr 15 Jahren.

Zum Geburtstag darf man schon mal eine Ausnahme machen, und die besteht darin, dass das GMF sein Jubiläum am heutigen Freitag feiert. Was für Uneingeweihte wenig spektakulär klingt, ist für Kenner der Partyreihe eine kleine Sensation: Traditionell findet das GMF immer sonntags statt, und das schon seit nunmehr 15 Jahren.

Gefeiert wird aus diesem Anlass groß im Asphalt Club am Gendarmenmarkt. Dessen Betreiber kennt GMF-Macher Bob Young noch aus alten 90-Grad-Tagen: Daniel Höferlin war einst Manager des Clubs in der Dennewitzstraße in Schöneberg. Von dem Laden, den Young vier Wochen vor dem Mauerfall eröffnete und dem er 1998 den Rücken kehrte, ist heute nur noch eine Ruine übrig. Das GMF hingegen erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Was es braucht, um mit einer Veranstaltungsreihe über so lange Zeit erfolgreich zu sein? „Starke Nerven und viel Wille“, sagt Bob Young am Telefon und lacht. Gerade erst ist der 49-Jährige von einem dreiwöchigen Urlaub in seiner Heimatstadt Memphis/Tennessee zurückgekehrt. Gerade noch rechtzeitig, um bei den letzten Vorbereitungen für die große Party persönlich dabei zu sein. Langjährige GMF-DJs wie Divinity und Super Zandy werden auflegen, es wird eine Geburtstagstorte geben und kleine Geschenke für die Gäste. Alles Weitere soll vorerst nicht verraten werden, denn sonst wäre die Überraschung dahin.

Entstanden ist die Idee zum GMF 1996 mit den Betreibern des legendären WMF. In deren Club, der damals in der Burgstraße am Hackeschen Markt residierte, sollte sonntags eine Partyreihe für ein schwules Publikum stattfinden – so wurde das „Gay“MF geboren, zu dem seit jeher auch Frauen willkommen sind. Gelegentlich guckt sogar der eine oder andere Promi vorbei: Vor kurzem wurde Michael Stipe von R.E.M. gesichtet und auch Jean Paul Gaultier hat sich im GMF schon amüsiert.

Dass ein Club in der Nacht zu Montag seine Türen öffnet, hatte es vorher noch nicht gegeben. Doch der Schritt erwies sich als Segen, weil es an diesem Wochentag praktisch keine Konkurrenz durch andere Partymacher gab. Und so standen von Anfang an Stars wie Paul van Dyk und Westbam regelmäßig im GMF an den Plattenspielern. „Der Sonntag war fürs Überleben wichtig“, sagt Bob Young. „Wir konnten dadurch DJs buchen, die freitags und samstags in anderen Clubs aufgelegt haben.“ Ein weiterer Vorteil sei auch, dass die Partyreihe in immer wieder neuen Clubs stattfand; zurzeit feiert das GMF im Weekend am Alexanderplatz, wo es ab dem 5. Juni auch die Dachterrasse bezieht. Es ist bereits das fünfte Domizil.

Dass ein Alleinstellungsmerkmal von Vorteil ist, wissen auch die Macher der „Yellow Lounge“. Die Veranstaltungsreihe, die von der Plattenfirma Universal ins Leben gerufen wurde, bringt seit zehn Jahren klassische Musik in die Clubs. Hochkultur trifft Subkultur, ein Ansatz, der bei Publikum und Künstlern gleichermaßen gut ankommt. So spielte in der Vergangenheit Pianistin Hélène Grimaud im Cookies und verzauberte die um den Flügel kauernden Partygänger. Die Gäste kamen in lässigen Jeans, luftigen Kleidchen, ausgelatschten Turnschuhe: Was im Konzerthaus auf wenig Gegenliebe gestoßen wäre, machte an diesem Abend den besonderen Reiz der Veranstaltung aus. Ebenfalls im Cookies feierte einst Pet Shop Boy Neil Tennant eine Nacht als DJ, mit einem Plattenkoffer voller Klassikhits.

Auf Britpop und Indie-Rock hingegen setzten die Betreiber des Karrera Klubs, der in diesem Jahr ebenfalls sein 15-jähriges Jubiläum feiert. Aus der kleinen Veranstaltungsreihe, die lange Zeit im Sophien Club in Mitte gastierte, hat sich mittlerweile eine eigenständige Marke entwickelt – inklusive eigener Konzertagentur.

Asphalt Club, Mohrenstraße 30. Beginn: 23 Uhr, Eintritt: 12 Euro.

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