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Ausgebrannt: Das in der Nacht zu Dienstag angezündete Auto des Berliner AfD-Vorsitzenden Nicolaus Fest.

© privat

Update

Staatsschutz ermittelt: Brandanschlag auf Auto des Berliner AfD-Vorsitzenden Fest

Der Wagen von Nicolaus Fest ist in der Nacht angezündet worden. Außerdem soll das Haus des AfD-Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio attackiert worden sein.

Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zu Dienstag mehrere Anschläge auf Vertreter der Berliner AfD verübt. Betroffen sind mit Nicolaus Fest der amtierende Vorsitzende des Notvorstands des Landesverbandes sowie allem Anschein nach auch Gottfried Curio, innenpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion.

Nicolaus Fest bei einer Rede in Magdeburg. (Archivbild)
Nicolaus Fest bei einer Rede in Magdeburg. (Archivbild)

© Michael Kappeler/dpa

Im Fall von Fest setzten die Täter dessen Auto in Brand, der Motorraum des Wagens wurde vollkommen zerstört. Einen am Dienstagmorgen auf Twitter veröffentlichten Bericht der Berliner AfD bestätigte die Berliner Polizei auf Nachfrage.

Der kurz darauf veröffentlichten Mitteilung zufolge war das Feuer an dem im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf abgestellten Fahrzeug um zwei Uhr nachts festgestellt worden. Kurz darauf seien Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort gewesen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt, ein politisches Motiv könne nicht ausgeschlossen werden, erklärte ein Polizeisprecher.

Denkbar ist, dass die flüchtigen Täter auch für eine weitere Attacke verantwortlich sind. Ebenfalls in der Nacht zu Dienstag wurde in Berlin-Reinickendorf eine Gaststätte angegriffen. Das am Eichborndamm gelegene Restaurant war nach Angaben des Berliner Landesverbands der AfD zuletzt mehrfach für Parteiveranstaltungen genutzt worden.

Die Berliner Polizei bestätigte auch diesen Fall, machte aber keine weiteren Angaben. Auch eine Mitarbeiterin der Gaststätte wollte sich im Gespräch mit dem Tagesspiegel nicht näher äußern.

Pazderski: Brandstifter sitzen bei "Altparteien"

Während Fest selbst die Attacke als "unpolitisch, antidemokratisch und dumm" bezeichnete und die Tat den "Terrorismus von Idioten" nannte, verurteilte Georg Pazderski, ehemaliger AfD-Landeschef und Vorsitzender der Abgeordnetenhausfraktion der Partei, die Attacken. „Die Brandstifter sitzen in den Strategiehinterzimmern der Altparteien, in denen täglich neue Hasskampagnen gegen die AfD erdacht werden", erklärte er.

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Der Brandanschlag gegen Nicolaus Fest sei "nur ein Beispiel aus einer langen Kette von Gewaltverbrechen gegen die AfD und ihr Umfeld, die Berlin seit Jahren erschüttert", erklärte Pazderski weiter. Mit Blick auf die zuletzt mehrfach verschobenen Landesparteitage der Berliner AfD wiederholte er die Aussage vom "Demokratienotstand in unserer Stadt".

Von der Polizei bislang unbestätigt ist die Attacke auf den AfD-Bezirkschef von Steglitz-Zehlendorf, Gottfried Curio. Einem auf der von Linksextremen genutzten Plattform "indymedia.de" veröffentlichten Bekennerschreiben zufolge war dessen Haus in der Nacht zu Montag attackiert, Scheiben eingeworfen und mit Farbe beschmiert worden.

Die anonymen Autoren des unter dem Titel "Curio hat mitgeschossen" veröffentlichten Beitrags werfen diesem vor, nach dem rassistisch motivierten Anschlag in Hanau dessen Opfer verhöhnt zu haben.

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