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Prostituierte im Artemis

© Doris Spiekermann-Klaas

Staatsanwaltschaft knickt ein: Endgültiger Sieg der Artemis-Betreiber

Fast drei Jahre nach der Razzia im Berliner Großbordell Artemis steht fest: Es wird definitiv keinen Prozess gegen die Betreiber geben.

Die Schmach für die Ermittler ist nun perfekt. Fast drei Jahre nach der aufwendigen Razzia im Großbordell Artemis drängt die Berliner Staatsanwaltschaft nicht länger auf einen Prozess gegen die Betreiber. Bereits im November hatte das Landgericht entschieden, ein Hauptverfahren gar nicht erst zu eröffnen - zu dünn und teilweise fehlerhaft lese sich die Anklageschrift.

Auch der letzte verbliebene Vorwurf, die Prostituierten seien scheinselbständig und die Betreiber hinterzögen somit Steuern, sei derart unplausibel, dass ein Hauptverfahren keinen Sinn ergäbe. Gegen diesen Beschluss hatte die Staatsanwaltschaft jedoch eine sogenannte "sofortige Beschwerde" eingelegt, wodurch der Fall vors Kammergericht gegangen wäre. Dazu wird es nun nicht kommen: Die Staatsanwaltschaft hat ihre Beschwerde zurückgenommen, das Dokument liegt dem Tagesspiegel vor.

Die Chancen vor dem Kammergericht wären ohnehin bescheiden gewesen. Das Gericht hatte die Ermittler im selben Fall bereits 2016 massiv gerügt und die Entlassung der Artemis-Betreiber aus der Untersuchungshaft angeordnet.

Als Begründung für ihre Beschwerde-Rücknahme nennt die Staatsanwaltschaft gegenüber dem Tagesspiegel dann auch die fehlenden Erfolgsaussichten vor dem Kammergericht. Sie bleibe allerdings bei ihrer Rechtsauffassung und ihrer rechtlichen und tatsächlichen Bewertung der Falls. Die ganze Geschichte um die Razzia, die umstrittenen Ermittlungen und die Hintergründe können Sie hier nachlesen.

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