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Bei der BVG sind Busse und Bahnen bisher nicht voller als sonst - hier wartende Fahrgäste vor dem Bahnhof Zoo.

© dpa/Monika Skolimowska

Update

Sprunghafter Anstieg zum Start: BVG verkauft in Berlin fast eine Million 9-Euro-Tickets

Das 9-Euro-Ticket ist in der Hauptstadt sehr beliebt. Die BVG hat bis jetzt bereits 930.000 dieser Karten verkauft. Vergangenen Sonntag waren es erst 450.000.

Mit dem Start des Neun-Euro-Tickets ist die Nachfrage nach dem verbilligten Angebot für den Nah- und Regionalverkehr in Berlin noch einmal sprunghaft angestiegen. Die BVG hat bisher, Stand 0 Uhr in der Nacht zum Samstag, 930.000 dieser Tickets verkauft. Dies teilte BVG-Sprecher Markus Falkner dem Tagesspiegel mit.

765.000 dieser Billig-Tickets betreffen die Nutzung im Juni, die restlichen sind schon für die Monate Juli und August verkauft worden. Die Tickets müssen für jeden Monat neu erworben werden. Binnen weniger Tage sind damit eine halbe Million weiterer Fahrkarten abgesetzt worden: Bis vergangenen Sonntag hatte die BVG noch 450.000 Tickets verkauft, davon am ersten Verkaufswochenende 130.000.

Von dem Angebot profitieren noch weit mehr Menschen: Die 870.000 Abonnenten der BVG, also Besitzer von Umwelt- und Schülerkartenabos, Jahreskarten, Semester- und Seniorentickets, müssen die Tickets nicht separat kaufen, bei ihnen wird der verbilligte Preis mit der Monats- beziehungsweise Jahresabrechnung verrechnet.

Zum Vergleich: Die BVG verkaufte nach Angaben von Falkner im März und April 2022 jeweils rund 75.000 Monatstickets (inklusive Azubi- und 10-Uhr-Tickets) und weitere rund 100.000 Berlin Tickets S (die ebenfalls für einen Monat gültig sind). Im Mai seien die Zahlen – vermutlich durch Effekte im Vorfeld der Einführung des 9-Euro-Tickets – etwas geringer ausgefallen.

Falkner wies aber auch darauf hin, dass Zahlen kaum aussagekräftig seien, um die aktuellen Verkaufszahlen des 9-Euro-Tickets in eine Relation zu setzen. Denn die BVG wisse nicht, welche Tickets mögliche Umsteiger und Umsteigerinnen zuvor genutzt hätten. Das könnten auch Einzelfahrscheine sein, Vier-Fahrten-Karten, Tages- oder Wochentickets gewesen sein. Auch die Deutsche Bahn verkauft das Ticket in Berlin, allerdings liegen von dieser Seite keine Zahlen vor.

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Die Bundesregierung hatte das Neun-Euro-Ticket zum 1. Juni eingeführt, um einen Ausgleich zu den stark gestiegenen Spritpreisen zu schaffen und zugleich einen Anreiz zu mehr Fahrten mit Bussen und Bahnen zu setzen. Es gilt für den öffentlichen Nahverkehr und Regionalbahnen, nicht im jedoch im Fernverkehr. Ausgenommen sind auch einige Regionalzüge, die zugleich als Intercitys verkehren.

Zu Pfingsten verstärkte das Neun-Euro-Ticket offensichtlich das Reise-Chaos. Am Samstag und schon am Freitagabend waren viele S-Bahnen und Regionalzüge überfüllt. Am Samstag kam es zum Beispiel auf dem Hauptbahnhof zu einem großen Gedränge. Vor allem die Züge nach Stralsund und Rostock waren voll mit Menschen und Fahrrädern. S-Bahn und Regionalzüge sind in der Verantwortung der Deutschen Bahn unterwegs.

Auf den BVG-Betrieb am Pfingstsamstag hatte das Ticket allerdings keine Auswirkungen, wie Falkner erklärte. Die Leitstelle der BVG spreche von einem „Regelbetrieb“. Die Fahrgastzahlen waren demnach völlig normal und entsprachen dem üblichen Niveau am Wochenende.

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