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Mit Blick auf den Berliner Dom: der James-Simon-Park in Mitte.

© Doris Spiekermann-Klaas

Update

„Spirale der Gewalt durchbrechen“: Bezirk verbietet Aufenthalt im Berliner James-Simon-Park nach 20 Uhr

Kein Alkohol, keine Musik und ein nächtliches Aufenthaltsverbot: Der Bezirk Mitte und die Polizei wollen mit strikten Maßnahmen neue Ausschreitungen verhindern.

Nach exzessiven Partys und heftigen Ausschreitungen wollen das Bezirksamt die Berliner Polizei weitere Gewalt im James-Simon-Park in Mitte verhindern. Dazu kündigte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) am Mittwochabend via Twitter eine Reihe von Maßnahmen an.

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"Ab spätestens Freitag" werde der Aufenthalt im Park nach 20 Uhr verboten sein, teilte von Dassel mit. Die in den S-Bahnbögen am Park ansässigen Gaststätten seien "dringend gebeten worden", keinen Alkohol zum Mitnehmen mehr zu verkaufen.

In Zusammenarbeit mit der Polizei werde das Bezirksamt außerdem das Alkoholverbot in Grünanlagen, das in Paragraf 10 der Berliner Corona-Verordnung festgeschrieben ist, sowie das Musikverbot aus dem Grünanlagengesetz "konsequent durchsetzen", erklärte von Dassel.

Bezirksamt und Polizei hofften, mit diesen Maßnahmen "die Spirale von Gewalt in und aus dem Park zu durchbrechen" und den Park für jene unattraktiv machen, die Gewalt suchen. Von Dassel: "Der James-Simon-Park soll wieder das werden, was er lange war: ein toller Park für alle mit atemberaubender Kulisse."

Und was wird aus dem Monbijoupark nebenan?

Der James-Simon-Park liegt am nördlichen Ufer der Spree zwischen dem Monbijoupark und dem Hackeschen Markt. Er befindet sich direkt gegenüber der Museumsinsel, was ihn nicht zuletzt bei Berlin-Besuchern beliebt macht.

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Ob sich das nächtliche Aufenthaltsverbot auch auf den benachbarten Monbijoupark erstrecken könnte, blieb zunächst offen - die beiden Anlagen sind nur durch die Hochbahntrasse der Berliner Stadtbahn getrennt und durch eine Unterführung miteinander verbunden. Von Dassel äußerte sich dazu in seinen Tweets nicht.

Verletzte Polizisten nach Ausschreitungen am Wochenende

In den lauen Sommernächten der vergangenen Wochen hatten sich teilweise Feiernde in vierstelliger Zahl im James-Simon-Park aufgehalten, was wiederholt zu Polizeieinsätzen führte. Am vergangenen Sonnabend schätzte die Polizei die Zahl der Besucher auf bis zu 2500 Leute. Ab 2 Uhr in der Nacht zu Sonntag begann sie damit, den Park zu räumen, was mehrere Stunden dauerte.

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Zunächst waren die Einsatzkräfte wegen Körperverletzungsdelikten gerufen worden. Bei ihrem Eintreffen wurden sie aus der Menge heraus mit Steinen und Flaschen angegriffen. 19 Einsatzkräfte wurden verletzt, zwölf Menschen vorübergehend festgenommen.

Größere Polizeieinsätze gab es zuletzt auch im Neuköllner Volkspark Hasenheide, wo mitunter bis zu 4000 Menschen zu nächtlicher Stunde feierten. Beschwerden von Anwohnern wegen Lärmbelästigungen führten dort zu Räumungen.

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