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Viele ukrainische Filmschaffende entscheiden sich, vor Ort zu bleiben. Sie brauchen Helmen, Schutzwesten technisches Equipment und mehr.

© Ravla Dologova

Spendenaktionen für Filmschaffende und Geflüchtete: Mit diesen Ukraine-Initiativen können Sie Menschen helfen

Um vom Ukraine-Krieg betroffene Menschen zu helfen sammeln diese Initiativen Spenden. Darunter ist eine Aktion, die Filmschaffende mit Ausrüstung versorgt.

Die Bilder von Zerstörung und dem unfassbaren Leid der Menschen in der Ukraine sorgen täglich für Entsetzen und Fassungslosigkeit. Doch was passiert, wenn keine Bilder mehr nach draußen dringen? Ein Szenario, das dem russischen Machthaber denkbar zugute käme. Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine kämpft Putin auch um die Deutungshoheit der Kriegsgeschehnisse und versucht – teils erfolgreich – mit seiner Propagandamaschine das Täter-Opfer-Narrativ umzukehren.

Die Dokumentation des Krieges ist umso wichtiger, um diesem Bemühen harte Fakten entgegenzusetzen und die Wahrheit über das brutale Vorgehen der russischen Armee öffentlich zu machen, finden auch ukrainische Filmmacher:innen. Viele von ihnen wollen unter Lebensgefahr in ihrem Heimatland bleiben, um der Welt mit ihren Bildern zeigen zu können, was gerade passiert. Um diese Menschen zu unterstützen, hat der Produzentenverband e.V. in Kooperation mit dem Verein Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm, der Deutschen Filmakademie e.V., der Deutschen Akademie für Fernsehen e.V. und Crew United die gemeinsame Spendeninitiative „Support Filmmakers Ukraine" ins Leben gerufen.

Filmschaffende in der Ukraine sollen mit schusssicheren Helmen und Schutzwesten sowie mit Rettungssanitäterrucksäcken und benötigtem technischen Equipment versorgt werden. Die Filmverbände stünden in täglichem Kontakt mit den Menschen aus der ukrainischen Doku-Branche und von Reporter ohne Grenzen. Durch die enge Vernetzung der Filmschaffenden untereinander funktioniere die Bedarfserfassung und die Verteilung der Ausrüstung vor Ort gut. Mithilfe der eingegangen Spendengelder konnten erste medizinische Rucksäcke in die Ukraine transportiert werden. Um auf die Hilferufe von ukrainischen Dokumentarfilmenden reagieren zu können und dem großen Hilfsbedarf gerecht zu werden, ist die Initiative der Filmverbände auf Spenden angewiesen.

Weitere Infos sowie die Bankdaten finden Sie hier. Auf der Webseite des Produzentenverbandes finden Sie ebenfalls eine Auswahl des Film- und Bildmaterials der ukrainischen Dokumentarfilmenden. Es ist ihr expliziter Wunsch, dass ihre Bilder gesehen und geteilt werden.

Freiwilligenagenturen in Berlin

Der Bedarf an schneller Hilfe für die vielen Menschen, die vor dem Krieg gegen die Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, ist immens. Alle, die helfen wollen, können sich nun direkt an bezirklichen und überbezirklichen Freiwilligenagenturen in Berlin wenden. Dort sollen Privatpersonen mit gemeinnützigen Organisationen, die ehrenamtliche Unterstützende suchen, vernetzt werden. Die Liste und Kontaktdaten zu den Freiwilligenagenturen mit Informationen, wie Sie Hilfegesuche einstellen und sich als freiwillige Engagierte eintragen können, finden Sie auf der Homepage des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Berlin, teilte der Verband jetzt in einer Presseerklärung mit.

"WasWohin"

Auf lokaler Ebene konkreten Bedarf und Helfende zusammenzuführen, ist auch das Ziel der neuen Vermittlungsplattform „WasWohin“: Das von Münchner Entwicklern ehrenamtlich ins Leben gerufene Projekt bietet Organisationen und Privatpersonen, die Geflüchtete aufgenommen haben, die Möglichkeit, tagesaktuell in der App oder auf ihrer Webversion durch Fähnchen auf der Landes- oder Ortskarte zu hinterlegen, was sie aktuell wo konkret benötigen. Die Anwendung sei kostenfrei und soll laut den Machern frei von Trackern und Werbung bleiben.

Bilderwörterbuch zur Verständigung

Für all jene, die Geflüchtete aus der Ukraine bei sich aufgenommen und Schwierigkeiten bei der Kommunikation haben, gibt es auch ganz lebenspraktische Hilfen. So bietet das Online-Bilderbuch der „TüftelAkademie“ spielerisch Abhilfe. Das regelmäßig aktualisierte Bilderwörterbuch beinhaltet Bebilderung und Übersetzung auf Ukrainisch und Deutsch – und in vielen weiteren Sprachen – zu den Themen Kleidung, Baby, Hygieneartikel, Haushalt, Küche, Badezimmer, Schule und Konversation und ist online auf der Webseite der TüftelAkademie frei verwendbar.

Hilfen für Kinder und Jugendliche

Von den mehr als Zehntausend Geflüchteten aus der Ukraine, die täglich am Berliner Hauptbahnhof ankommen, sind etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche. Um diesen ein Stück Normalität zu ermöglichen, hatte die neunjährige Emilia aus Berlin die Idee, die Kinder in Notunterkünften und Willkommensklassen mit altersgerechten „Willkommenstüten“ zu begrüßen. Als Initiative für Kinder von Kindern hat Emilia mithilfe der Mea Stiftung eine Spendenaktion angestoßen, die Gelder für fünf Welcome-Bag-Varianten sammelt, die den geflüchteten Kindern und Jugendlichen so schnell wie möglich zugute kommen soll. Weitere Informationen finden Sie auf betterplace.org.

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In einem größeren Rahmen sammelt das Deutsche Kinderhilfswerk aktuell Spenden, um psychologische und medizinische Betreuung, Übersetzungen, Schulausstattungen und kindgerechte Freizeit- und Bildungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche zu finanzieren. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite der Kinderrechtsorganisation. Der Caritasverband für Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) bringt insbesondere Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung nach Deutschland und kümmert sich um deren Unterbringung.

Lisa Rakowitsch

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