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Die Dachterrasse des Hotel de Rome am Bebelplatz bietet einen Blick auf das historische Berlin.

© imago/PEMAX

Speisen unterm Berliner Himmel: Das sind die besten Dachterrassen und Restaurantgärten

Viele Berliner Hotels bieten nicht nur ihren Hausgästen Zugang zu Dachterrassen und schönen Höfen mit Barbetrieb und guter Küche. Eine Auswahl und Verlosung.

Der Berliner und seine Hotels – das ist eine lange, nicht immer nur von Zuneigung getragene Geschichte. Jeder, absolut jeder in der Stadt kannte natürlich das Adlon zur Eröffnung 1907, aber die wenigsten Berliner dürften auch nur daran gedacht haben, einfach mal hineinzugehen. Es erfüllte damals wie heute den Zweck, begüterten Touristen und dem kaiserlichen Hof einen noblen Rahmen für ihren Aufenthalt zu bieten, während die Einheimischen in Schwellenangst verharrten: Wat soll ick in ’n Hotel?

In den großen Zeiten West-Berlins wiederholte sich das: Jeder kannte das Kempinski – von draußen. Drinnen war es reichen Ausländern, hochrangigen Militärs und den dort scheinbar allgegenwärtigen Filmstars vorbehalten.

Der Berliner Bürger wagte sich allenfalls ins Hotel Berlin, wenn es was zu feiern gab, später auch mal in den Schweizerhof. Aber das Hotel als urbaner Treffpunkt mit Bars und Restaurants verschiedener Kategorien und als Veranstaltungszentrum etablierte sich erst langsam mit den neuen Hotelbauten wie dem Esplanade, das um die Wende herum mit „Harry’s New York Bar“ zum kleinen Zentrum der aufkommenden Spaßgesellschaft wurde.

Später, als noch niemand von der Gourmet-Metropole Berlin sprach, hielten viele Berliner Top-Hotels die Spitzengastronomie am Leben, das ist vorbei. Aber die Schwellenangst wurde immer geringer, und seit die Tourismuswerber von Visit Berlin alljährlich am ersten Januarwochenende die Berliner mit der Aufforderung „Entdecke deine Stadt“ günstig für eine Nacht in zahlreiche Hotels vermittelt, wächst die Vertrautheit langsam.

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Nun mag es für viele trotzdem keinen Sinn ergeben, in der eigenen Stadt zu übernachten. Aber wie wäre es mit einem Kurzbesuch auf dem Dachgarten oder einer besonders schönen Terrasse? Das Gute an Hotels ist ja, dass sie oft ziemlich hoch sind und an attraktiven Stellen liegen – und deshalb vom Dach oft Perspektiven bieten, die sonst nicht zu bekommen sind.

Sonnendeck gefällig?
Sonnendeck gefällig?

© Imago/PEMAX, Promo

Das Hotel de Rome am Bebelplatz hat dafür einen absoluten Logenplatz zu bieten – man muss sich nur trauen, das äußerlich abweisende ehemalige Bankgebäude zu betreten und den Lift aufs Dach zu nehmen – das hat schon was. Die Preise für die souverän gemixten Drinks sind gesalzen, und auch das Essen ist nicht billig: Barbecue-Kalbsrippchen mit Ratatouille und Erbspüree kosten 28 Euro, aber dafür gibt es hier keine Drängelei und einen höchst zugewandten Service (täglich 14-21Uhr).

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Würzige Vorspeisen moderner Global-Kulinarik

Etwas weniger edel geht es im Neuzugang der Berliner Dachgarten-Szene zu, dem „Le Pierre“ im Amano Hotel am Hauptbahnhof. Die ursprüngliche Dach-Bar wurde zum vollwertigen Restaurant umgemodelt, das – dem Freiluft-Motiv entsprechend – ebenfalls einen Schwerpunkt in der Barbecue- und Grillküche setzt, aber auch frische, würzige Vorspeisen aus der modernen Global-Kulinarik wie marinierten Kopfsalat, Maiskolben oder die schön scharfen Gambas mit Limetten-Mayonnaise serviert. Das ist ein Pop-Up-Konzept im Versuchsstadium und deshalb bisher nur freitags und sonnabends ab 17 Uhr geöffnet. Der Blick fällt hier weit über die Baustellen am Hauptbahnhof, über den Humboldthafen und das Stadtpanorama mit dem Kanzleramt.

Amano-Chef Ariel Schiff ist ohnehin ein Pionier der Berliner Dachterrassen-Kultur. Wo immer es geht, schlägt er den Weg nach oben auch für Nicht-Hotelgäste frei, so auch mit der Amano-Bar im Hotel Amano in der Auguststraße und in der Rooftop-Bar im Hotel Zoe am Hackeschen Markt – hier geht es täglich um 17 Uhr los, aber generell empfiehlt sich eine vorsorgliche Reservierung, denn die Plätze sind wegen der Corona-Regeln knapper als sonst.

[Wozu in die Ferne schweifen, wenn Berlin und die Umgebung so viel zu bieten haben? Wir nehmen Sie mit auf Ausflüge und geben Tipps, wie der Urlaub auch zu Hause oder mit Kurztrips unvergesslich wird. Ob aufregend und aktiv, genussvoll, in der Natur und ganz entspannt - der Tagesspiegel geht mit ihnen auf Entdeckungstour. Lesen Sie hier alle Beiträge unserer Sommerserie „Urlaub ganz nah“.]

Vom Zoe-Dach könnte Superman locker auf die andere Seite zum Monbijou-Hotel hüpfen, das an diesem Ort die direkte Konkurrenz ist. Wegen der engen Straßen ist gleich unten wenig zu sehen, dafür ist der ungewohnte Blick über die Dächer der Ost-City, die Dom- und Museumsinsel, den Fernsehturm und die Gebäude und Kirchen des angrenzenden Scheunenviertels und den Hackeschen Markt besonders reichhaltig. Zu vielfältigen Drinks und Cocktails gibt es Musik vom Londoner DJ, aber keine Küche.

Möglicherweise bietet die Corona-Lage sogar einen Vorteil, wenn es darum geht, Orte zu besuchen, die sonst notorisch überfüllt sind. Ein solcher ist zweifellos die Monkey Bar im Hotel 25hours am Zoo mit ihrer spektakulär oberhalb des Zoogeländes umlaufenden Dachterrasse, die im Westen lange eine Alleinstellung hatte, bis das Motel One Upper West am Breitscheidplatz in die Höhe schoss und nun mit der Konkurrenz auf Augenhöhe liegt – der Blickwinkel richtet sich dabei zwangsläufig weniger auf den Zoo als auf die City generell (ab 11 Uhr geöffnet). Jeder kann für sich entscheiden, welches Panorama besser gefällt.

Über den Dächern Berlins trinkt es sich besonders gut.
Über den Dächern Berlins trinkt es sich besonders gut.

© Imago/PEMAX, Promo

Noch ein paar Garten-Geheimtipps

So. Kehren wir auf den sicheren Boden der Stadt zurück: Gibt es denn keinen schönen Hotelgarten in Berlin? Viele sind es nicht, dafür ist der Boden zu teuer, und manch schöner Innenhof ist den Hotelgästen vorbehalten. Aber sehr hübsch ist der Restaurantgarten „Carl & Sophie“ des Hotels Abion Spreebogen in Moabit.

Und auch direkt am Zoologischen Garten gibt es noch einen ganz kleinen Geheimtipp, nämlich die Terrasse des Hotels „Das Stue“ in der Drakestraße, das direkt an die Tiergehege grenzt und von der Hotelbar aus bespielt wird. Zugang zum Zoo selbst haben hier nur die Hotelgäste – ein kleiner Unterschied sollte ja auch noch bleiben.

Doch so exklusiv und für Berliner unerreichbar wie einst sind die Berliner Hotels eben längst nicht mehr.

Der Tagesspiegel verlost Hotelübernachtungen

Meistens kracht die Webseite zusammen, die tollsten Angebote sind weg, eh man auf „Buchen“ klicken kann – die Aktion „Erlebe deine Stadt“, durchgeführt von Visit Berlin und vielen lokalen Hotels, ist immer ein Erfolg. Im November beginnt die Buchung, im Januar checken tausende Berliner und Brandenburger vergünstigt für eine Nacht in einem Hotel ein.

Nun gibt es erstmals ein Sommerspezial der Aktion. Am Donnerstag, 2. Juli ab 9 Uhr, ist Buchungsstart auf erlebe.visitberlin.de oder telefonisch unter 030/25002374. Buchungszeiträume sind die Wochenenden 11./12. Juli und 18./19. Juli, eine Übernachtung in einem Fünf-Sterne-Hotel ist so etwa bereits ab 118 Euro zu haben – inklusive ist die „Berlin Welcome Back Card“, mit der man viele Sehenswürdigkeiten günstiger besuchen kann.

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