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Jan Stöß.

© Doris Spiekermann-Klaas

SPD vor der Berlin-Wahl: Jan Stöß hört als Sprecher der "Berliner Linken" auf

Ex-Parteichef Jan Stöß will sich auf die Abgeordnetenhaus-Wahl konzentrieren. Die Berliner SPD-Linke muss am Wochenende ein neues Spitzenteam finden.

Der linke Flügel der Berliner SPD, der auf die Politik des Landesverbandes starken Einfluss hat, sortiert sich neu. Der Sprecher der „Berliner Linken“, der ehemalige Landeschef Jan Stöß, gibt nach vier Jahren diese Position auf. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um die Koordinierung der SPD-Linken in jüngere Hände zu legen, denn die Parteilinke braucht handlungsfähige, unabhängige Strukturen“, sagte er dem Tagesspiegel.

Stöß will sich nun auf den Wahlkreis 2 in Mitte konzentrieren. Dort kandidiert er für das Abgeordnetenhaus, das am 18. September neu gewählt wird. Trotzdem wird sich der 42-jährige Jurist nicht aus der Parteiarbeit zurückziehen. Als Mitglied des SPD-Bundesvorstandes und ehemaliger Landesvorsitzender sehe er seine Rolle darin, die jüngeren, nachrückenden Genossen zu beraten.

Stöß wurde im Februar 2012 einstimmig zum Sprecher der gut organisierten und innerparteilich einflussreichen SPD-Linken in Berlin gewählt, damals als Nachfolger des heutigen Bildungs-Staatssekretärs und stellvertretenden SPD-Landeschefs Mark Rackles. Am Sonnabend trifft sich nun die „Berliner Linke“, um ein neues, sechsköpfiges Sprecher-Team zu wählen.

Zwei Drittel der Parteitagsdelegierten

Es kandidieren: Der SPD-Kreischef in Steglitz-Zehlendorf, Ruppert Stüwe, der ehemalige Vize-Bundeschef der Jungsozialisten, Julian Zado, die Berliner Juso-Vorsitzende Annika Klose, der Bundesvorsitzende der Arbeitsgruppe „Migration und Vielfalt“, Azis Bozkurt, und die Berliner Abgeordneten Susanne Kitschun und Franziska Becker. Außerdem ist geplant, die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert und die SPD-Vize-Landeschefin Barbara Loth als „erfahrene Kräfte“ ebenfalls in den Sprecherrat aufzunehmen.

Der linke Flügel der Berliner SPD vertritt mindestens zwei Drittel der Parteitagsdelegierten und hat auch großen Einfluss in der SPD-Abgeordnetenhausfraktion. Deren Chef Raed Saleh gehört ebenfalls zur Parteilinken. Neun von zwölf SPD-Kreisverbänden werden von diesem Parteiflügel dominiert. Der Regierende Bürgermeister und SPD-Landesvorsitzende Michael Müller gehört, wie schon sein Amtsvorgänger Klaus Wowereit, nicht zur „Berliner Linken“. za

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