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So soll die neue Strecke aussehen.

© Simulation: BVG

Update

Spatenstich für Metrotram M17: Rot-Rot-Grün baut erste neue Straßenbahnstrecke

Sie wird 2,7 Kilometer lang und kostet 40 Millionen Euro: Die Metrotram M17 soll die beiden wichtigen Berliner S-Bahnhöfe Schöneweide und Adlershof verbinden.

Für Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) ist es der erste Spatenstich bei der Straßenbahn - nach dreieinhalb Jahren im Amt. Am Montagnachmittag feierte die BVG den Startschuss für den Bau des neuen Streckenabschnitts zwischen Karl-Ziegler-Straße und Sterndamm.

Die Verlängerung ist 2,7 Kilometer lang und kostet 40 Millionen Euro, sie verbindet die beiden wichtigen S-Bahnhöfe Schöneweide und Adlershof. Die zweigleisige, begrünte Neubaustrecke schließt an der heutigen Endhaltestelle Karl-Ziegler-Straße in der Wissenschaftsstadt (Wista) Adlershof an und führt dann über den Mittelstreifen des Groß-Berliner Damms nach Schöneweide.

12.700 Fahrgäste erwartet die BVG auf der neuen Strecke, erstmals kommt mit der M17 eine Metrotram in den Wissenschaftsstandort. Bislang fahren nur die Linien 61 und 63 von S-Bahnhof Adlershof zur Endhaltestelle Karl-Ziegler-Straße. Der Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, Oliver Igel (SPD), sagte, dass seit 2014 in diesem Teil von Adlershof 1400 Wohnungen und 400 Studentenappartements gebaut worden sind. 

Die ersten Züge sollen im zweiten Halbjahr 2021 fahren - Günther könnte also die neue Tramstrecke auch eröffnen. Günther sagte am Montag, dass sich die rotrotgrüne Koalition „zehn Strecken vorgenommen habe. Jahreszahlen wollte sie nicht nennen, nur soviel: „So schnell wie möglich“ sollen die fertig werden. Zuletzt war im August 2015 die Strecke zum Hauptbahnhof eröffnet worden.

Bekanntlich wollte die rot-rot-grüne Koalition das Straßenbahnnetz deutlich ausbauen und in dieser Legislaturperiode bereits drei neue Straßenbahnen eröffnen: Neben der Wista-II-Strecke sollten das die Verlängerung vom Hauptbahnhof zur Turmstraße  und die direkte Anbindung des Ostkreuzes durch die Sonntagstraße sein.

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Unüberhörbar ist die Kritik am Tempo selbst in der eigenen Koalition: „Mit dem Spatenstich setzt Rot-Rot-Grün mit einiger Verspätung das erste spürbare Zeichen, dass es mit dem Ausbau der Straßenbahn tatsächlich vorangeht", teilte Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linkspartei, mit. "Leider hinkt Rot-Rot-Grün den ursprünglichen Planungen zum Ausbau der Straßenbahn hinterher, auch was die weiteren großen Straßenbahnprojekte für die nächsten Jahre angeht."

Ronneburg sagte, dass  "alle personellen Ressourcen sich auf die Straßenbahnprojekte konzentrieren sollten. Bekanntlich ist hier die SPD anderer Ansicht, sie hat der Verkehrssenatorin quasi befohlen, auch U-Bahn-Verlängerungen zu prüfen. 

Bislang enden die Züge mitten in Adlershof. Die Wendestelle Karl-Ziegler-Straße entfällt 2021.
Bislang enden die Züge mitten in Adlershof. Die Wendestelle Karl-Ziegler-Straße entfällt 2021.

© Jörn Hasselmann

Fertig wird von allen Projekten nur die Wista-II-Strecke - wenn nichts dazwischen kommt. Der Planfeststellungsbeschluss liegt seit Februar vor. Niemand hatte dagegen geklagt, was vor allem daran liegt, dass es keine betroffenen Anwohner gibt.

Einsprüche von Anwohnern verhindern Baubeginn am Ostkreuz

Am Ostkreuz verhindern, wie berichtet, zahlreiche Einsprüche von Anwohnern den Beginn. Sie fürchten vor allem, dass Autoparkplätze wegfallen und die Tram quietscht. Besser sieht es in Moabit aus, fertig wird aber auch diese Strecke sicher nicht mehr bis Ende 2021. Begonnen hat jetzt zudem die Planung für die Tram vom Alex zum Potsdamer Platz,

Zur neuen Strecke nach Schöneweide gehören fünf barrierefreie Haltestellen mit jeweils zwei Zugängen: Landschaftspark Johannisthal, Gerhard-Sedlmayr-Straße, Benno-König-Straße, Landfliegerstraße und Nieberstraße. Für Autofahrer wird es vor allem auf dem Sterndamm während der Bauarbeiten eng, es soll 16 verschiedene Bauphasen geben. Der Sterndamm wird in Höhe S-Bahnhof zur Einbahnstraße.

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