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Fenster zur Welt. Viele Menschen halten in diesen Tagen den Kontakt zu ihrer Umwelt per Smartphone.

© Karl-Josef Hildenbrand /dpa

Soziale Medien in der Corona-Krise: „Hört auf, mir Videos aufs Handy zu schicken!“

In der Corona-Krise verschicken sehr viele Menschen eigene Clips und Internet-Fundstücke. Unser Autor hat davon den Smartphone-Speicher voll – und die Nase.

Leute, hört auf, mir Videos auf mein Handy zu schicken! Ich habe weder den Nerv, noch die Zeit, alle zwei Tage mein Telefon neu aufzusetzen, weil ihr mir schon wieder den Speicher komplett zugemüllt habt mit euren Clips von Fahrten durch leere Straßen untermalt von Kitschmusik oder mir unbekannten Eltern, die Ihre Kinder vorführen.

Und nein, die Lösung kann nicht sein, dass ich mir einfach mal ein neues Smartphone mit größerer Speicherkapazität zulege.

Ich verstehe ja den Drang eines jeden zu Hause sozial isolierten Individuums, sich mit der Welt vernetzen zu wollen. Aber warum tut ihr das alle in Form von Filmchen? Lasst das!

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Die meisten sind eh nur bedingt sehenswert und die, die herausragend sind, wie das gestellte Horror-Ding, bei dem ein Torwart fünfmal den Ball an den Kopf geballert bekommt, habe ich über diverse Gruppenchats schon bekommen. Vor Ewigkeiten! Das Ding stammt aus dem Jahr 2014!

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Besonders persönlich finde ich die Clips auch nicht. Wenn ihr an mich denkt, nehmt mir gerne Audionachrichten auf, schickt mir ein Foto, von mir aus auch nur ein einzelnes Emoji, oder – ganz gewagt – ruft mich doch einfach mal an und erzählt mir, was ihr so erlebt habt. Ihr!

Auch ich freue mich über Kontakt zur Außenwelt. Auch ihr fehlt mir. Auch ich habe euch lieb. Bitte helft mit, dass das so bleibt und spamt mir nicht den Speicher voll. Danke.

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