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Gern geschehen, liebe Genossen! Der designierte Kanzlerkandidat Olaf Scholz verschafft auch der Berliner SPD neuen Wählerzulauf.

© Reuters

Sonntagsfrage für Berlin: Berliner SPD profitiert von Scholz

Die Berliner Sozialdemokraten sind wieder im Aufschwung, das liegt wohl vor allem an der Kanzlerkandidatur des Genossen Olaf Scholz.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Berliner SPD profitiert vom Scholz-Effekt. Seitdem der Bundesfinanzminister am 10. August von den Sozialdemokraten als Kanzlerkandidat ausgerufen wurde, legten die Genossen in der Hauptstadt um 2,4 Prozent zu. Dagegen verloren Linke (minus 1,2 Prozent) und Christdemokraten (minus 0,9 Prozent) spürbar in der Wählergunst, ergab eine Umfrage des Instituts Civey für den Tagesspiegel.

Die FDP (minus 0,5 Prozent) und die AfD (minus 0,3 Prozent) mussten in den letzten zehn Tagen geringfügig Federn lassen, während die Grünen schmale 0,2 Prozent hinzugewannen.

Trotz dieser Verschiebungen in der Wählergunst liegt die Union immer noch mit 21,9 Prozent vorn, denn die CDU schwimmt weiter auf der Merkel-Welle. Es zeigt sich mal wieder, dass der Bundestrend bei Meinungsumfragen in der Regel ziemlich direkt auf die Länderebene durchschlägt.

Die Grünen liegen jetzt in Berlin mit 19,4 Prozent nur noch knapp vor den Sozialdemokraten, die mit 18,8 Prozent auf einen Wert kommen, der zuletzt Mitte Mai erreicht wurde. Damals quasi als Anerkennung der Bürger für den insgesamt souveränen Kurs des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) in der Coronakrise.

Abgeschlagen, mit 15,1 Prozent, liegen die Linken in Berlin derzeit nur noch auf Platz 4 in der Wählergunst. Und während die AfD mit 11,1 Prozent stabil bleibt, bewegen sich die Freien Demokraten mit 5,1 Prozent nur noch knapp über der Fünfprozenthürde. Der Wiedereinzug der Liberalen in das nächste Abgeordnetenhaus ist derzeit gefährdet.

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SPD nimmt den Linken junge Wähler weg

Aus der Civey-Umfrage geht auch hervor, dass die Sozialdemokraten derzeit vor allem den Linken Wählerstimmen wegnehmen. Bei den Berlinern unter 29 Jahren, bei Studierenden und Arbeitslosen sowie in Stadtregionen mit sehr niedriger Kaufkraft gewann die SPD in kurzer Zeit deutlich an Zuspruch. Gleiches gilt für Wählerinnen. Bei allen diesen Wählergruppen verloren die Linken an Terrain.

Von der Abwanderung der Studierenden zulasten der Linken konnten in weniger starkem Umfang auch die Grünen und selbst die CDU profitieren. Nach der aktuellem Umfrage wären in Berlin vier Koalitionen rechnerisch und politisch möglich: Grün-Rot-Grün mit einer grünen Regierungschefin, Kenia, Jamaica oder Schwarz-Rot-Gelb unter CDU-Führung.

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