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Berlin: Siegessäule im Kerzenschein

Ein Künstler, acht Musiker und 5000 Schüler demonstrieren für Kinderrechte

Viel hat sich der Aktionskünstler Misha Bolouri für den kommenden Freitagabend vorgenommen. Eine Million brennende Teelichter will er auf den Großen Stern stellen lassen. Diesen Kerzenschein unter der Siegessäule sieht er als Demonstration für die Rechte der Kinder: als „Zeichen für den Widerstand gegen Unrecht und Ungerechtigkeit bei Kindern und Jugendlichen“.

Mehr als ein Jahr hat Bolouri, der aus Aserbaidschan stammt, an seinem Kunstprojekt „Lichterstadt Berlin – Lichter für Kinder“ gearbeitet. Es ist die Neuauflage einer kleineren Aktion, die er vor einiger Zeit in Köln organisiert hatte. Diesmal rechnet Bolouri mit 5000 Schülern, die sich an der Aktion beteiligen. Mit vielen Schaulustigen rechnet er außerdem.

Gestern stellte der Künstler an zwei Schulen in Prenzlauer Berg und Tempelhof vor, wie die gemeinsame Aktion ablaufen wird: Sie beginnt um 18.30 Uhr, jede der Schülergruppen hat vorher ihre Aufgabe erhalten. Die einen werden Kerzen anzünden, andere die Kerzen tragen, wieder andere die Kerzen auf der Straße abstellen. Es wird eine Gemeinschaftsaktion mit fest verteilten Rollen. „Lichter für Kinder“ dauert mehr als vier Stunden lang. „Das haben wir heute auch zum ersten Mal gehört“, sagte ein Lehrer und schaute etwas überrascht. Bisher fand er die Projektidee allerdings gut. Bolouri hatte 25 Berliner Schulen angeschrieben.

Die Kunstaktion wird auch musikalisch begleitet. Der Komponist Simon Stockhausen hat Stimmen der Schüler, ihr Klatschen und Lachen aufgenommen. Bis zum Aktionstag wird er seine Aufnahmen bearbeiten und zu einer Klangcollage zusammenschneiden. Die wiederum ist Grundlage für eine Improvisation, die Stockhausen zusammen mit acht Musikern spielen wird. Die Schüler werden auch dabei einbezogen.

Wichtigster Förderer und Geldgeber für „Lichterstadt Berlin“ ist „World Vision“, eine seriöse christliche Hilfsorganisation mit Spenden-Siegel, die sich nach Auskunft von Pressesprecher Kurt Bangert hauptsächlich für Kinder in Not einsetzt. „Uns hat an dem Projekt gereizt, dass es eine Aktion mit Kindern und für Kinder ist.“

Autofahrer können ab Freitag, 14 Uhr, den Großen Stern nicht passieren. Der Kreisel wird mit allen Zufahrtsstraßen bis Sonnabend, 8 Uhr, gesperrt. chr

Weitere Informationen im Internet www.lichterstadt-berlin.de

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