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Demo vor dem Schöneberger Rathaus gegen die Entscheidung, das Quartiersmanagement auslaufen zu lassen.

© Fabian Lion Schmidinger

Senat will Förderung beenden: Schöneberger Quartiersmanagement steht vor dem Aus

Der Senat will das Projekt, das zwischen Kurfürstenstraße und Kleistpark gegen Drogen, Prostitution und Gewalt kämpft, 2020 beenden. Der Bezirk hat Einwände.

Drogenmissbrauch, Prostitution und Gewalt: Seit 20 Jahren kämpft das Quartiersmanagement (QM) im Schöneberger Norden gegen die sozialen Probleme im Kiez zwischen Kurfürstenstraße und Kleistpark. Doch der Senat will das Quartiersmanagement schon 2020 beenden. Das teilte Stadtentwicklungssenatorin Lompscher (Linke) dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg Ende April mit.

Dem Bezirk geht das zu schnell: „Die laufenden Projekte würden ohne eine Förderung bis 2024 in sich zusammenbrechen“, prognostiziert der zuständige Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne). Der Bezirk sei noch lange nicht hinreichend stabilisiert. Das QM habe in den letzten Jahren im Problemkiez sehr erfolgreiche Arbeit geleistet, hieß es dort.

Zu erfolgreich? Daraufhin deuten zumindest die stabilen Sozialwerte, die ein internes Gutachten des Senats über das Quartier in Schöneberg aufzeigen. Von den 40 Quartieren im Land seien andere schlimmer betroffen als das Quartier in Schöneberg, gibt auch der Bezirk zu. Gleichzeitig bemängelt der Senat in seinem Schreiben an den Bezirk fehlende Handlungsoptionen und wenig neue Antworten auf die sozialen Problemlagen.

Das wichtige Bauprojekt, der „Campus der Generationen“ in der Frobenstraße, werde ebenso gefördert und 2024 fertiggestellt. Doch hier liegt laut Ortmann das größte Problem. Falls das QM 2020 eingestellt werden würde, fehlt den Initiativen im Kiez für vier Jahre ein gemeinsamer Anker- und Anlaufpunkt. Auch finde das Drogenproblem im Gutachten des Senats nicht statt, kritisiert Corinna Lippert vom Quartiersmanagement. Gemeinsam wollen sie den Senat umstimmen.

Der sagte immerhin schon zu, weitere Projektgelder zur Verfügung zu stellen. Ob es die vom Bezirk benötigte Höhe von 200.000 Euro sind, darüber wird noch gestritten. Fabian Schmidinger

Fabian Schmidinger

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