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Mutter und Tochter gehen vor einem Berliner Klinikum mit Mundschutz an einem Hinweisschild vorbei.

© Kay Nietfeld/dp

Senat warnt vor Gefahr durch Zurückhaltung: Berliner meiden Krankenhäuser aus Angst vor Ansteckung mit Coronavirus

Die Gesundheitsverwaltung warnt davor, Krankenhäuser aus Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus zu meiden. So würden ernste Erkrankungen verschleppt.

Aus Sorge vor Infektionen mit dem Coronavirus meiden die Berliner die Krankenhäuser der Stadt – und verschleppen so womöglich Erkrankungen. Das befürchten Senat, Ärztekammer, die für ambulanten Fälle zuständige Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die Krankenhausgesellschaft.

So sei die Zahl der Schlaganfallpatienten deutlich zurückgegangen, teilte die Gesundheitsverwaltung mit: „Es ist davon auszugehen, dass viele Patienten mit leichten Schlaganfällen oder auch Herzinfarkten aus Angst vor einer Infizierung mit dem Coronavirus zu Hause bleiben.“

Gemeinsam mit den Ärzteverbänden und der Krankenhausgesellschaft ruft die Gesundheitsverwaltung dazu auf, keine Scheu davor zu haben, die Notfallversorgung in Anspruch zu nehmen. So solle beispielsweise bei der Einstellung von Diabetes oder bei Bluthochdruck jeder seinen Hausarzt, die Rettungsstellen der Kliniken oder den Bereitschaftsdienst der KV unter 116117 kontaktieren.

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In der gemeinsamen Mitteilung heißt es mit Blick auf die Sorgen vor dem Virus: „Für diese Menschen ist die ausbleibende Behandlung möglicherweise gefährlicher als die verhältnismäßig geringe Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Coronavirus bei einem Besuch einer Praxis oder Rettungsstelle zu infizieren.“

Wie berichtet, hatten niedergelassene Ärzte und Pflegekräfte aus zahlreichen Klinik davor gewarnt, dass zu wenig Schutzutensilien vorrätig seien. Tatsächlich fehlen vielerorts Masken. Und auch im Gesundheitswesen hatten sich zahlreiche Beschäftigte angesteckt.

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Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Berlin war am Sonntag auf 2462 gestiegen. Derzeit werden 312 Patienten in einem Krankenhaus behandelt. Davon befinden sich 70 auf der einer Intensivstation. Elf Patienten sind in Berlin infolge des durch das Virus ausgelösten Lungenleidens Covid-19 gestorben.

Wie viele Ansteckungen schätzungsweise unentdeckt bleiben, ist unklar – Experten zufolge werden die meisten Betroffenen die Infektion nicht bemerken. Insbesondere für Hochbetagte und Vorerkrankte aber kann Covid-19 lebensbedrohlich sein.

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