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U-Bahnhof «Freie Universität - Thielplatz».

© Paul Zinken/dpa

Semesterticket soll 10 Euro teurer werden: Berliner Studenten demonstrieren gegen den Verkehrsverbund

Seit Monaten wehren sich Studenten gegen eine Verteuerung des Semestertickets. Am Donnerstag haben sie eine Demo beim Verkehrsverbund angemeldet.

Die Demonstration ist bei der Polizei unter dem Motto Semesterticket retten - jetzt! von 11 bis 13 Uhr angemeldet. Das Bündnis "Semtix" und zum Beispiel die Asten von FU und TU rufen zur Teilnahme vor dem Gebäude des Verkehrsverbundes am Ostbahnhof auf. Sie befürchten sogar das Aus für das vor 20 Jahren eingeführte Modell, sollte es keine Einigung geben.

Die Positionen beider Seiten liegen extrem weit auseinander, faktisch hat sich in den vergangenen Monaten nichts bewegt. Der Verkehrsverbund VBB will die Preise für das Semesterticket etwas anheben, die Studierenden wollen es viel billiger - nämlich für 365 Euro im Jahr. Der VBB sieht sich als falscher Ansprechpartner, wie ein Sprecher sagte, eigentlich müssten die Demonstration bei den beiden Ländern stattfinden.

Denn der VBB verhandelt nur im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg mit den Studenten. Auch am Mittwoch betonte VBB-Sprecher Joachim Radünz die Verhandlungsbereitschaft, man wolle bei der Demonstration mit den Studenten ins Gespräch kommen.

Die Studenten sehen eine "Gerechtigkeitslücke" zum Azubiticket, dass 365 Euro im Jahr kostet. Und sie wehren sich gegen höhere Preise mit dem Argument, dass das Semesterticket während der Corona-Pandemie kaum genützt werden könne.

Der VBB plant eine Anhebung auf auf 205,20 Euro ab Sommersemester 2022 und 210,30 Euro ab Sommersemester 2023 für das ABC-Ticket, das Berliner Universitäten nutzen.

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Diese Preise sollen jeweils ein Jahr gelten. Das sind also nur 10,50 Euro mehr in den kommenden fünf Semestern. Denn im kommenden Wintersemester bleibt es bei den 199,80 Euro. Teurer wird es für Potsdamer Studenten, der Preis soll nach den Plänen des VBB im Sommersemester 2022 auf 222 Euro steigen und im Sommersemester 2023 auf 243 Euro. 

Auch diese Preise sollen jeweils ein Jahr gelten. Offenbar geht es den Berliner Studenten nicht um die Erhöhung von 10 Euro, sondern ums Prinzip. In der jüngsten Mitteilung von Semtix heißt es denn auch: "Unser Hauptziel bleibt aber die Einführung eines 365 €-Tickets für die Studierenden."

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Beim VBB heißt es, dass die Kassen in den Ländern und den Mitgliedsunternehmen leer seien. Die Preise seien seit 2017 für Studenten konstant, während fast alle anderen Tickets teurer wurden. 

Zuletzt hatte das Land Berlin einen Corona-Zuschuss bezahlt, damit das Semesterticket den Preis halten kann. Im neuen Haushaltsentwurf ist dafür aber kein Geld eingeplant. Das Ticket müssen die 200.000 Berliner Studenten und Studentinnen automatisch pro Semester bezahlen, egal ob sie täglich fahren oder nie, ebenso in Brandenburg.

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