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Schulunterricht: Berliner Ethiklehrer mehrheitlich noch ohne fachliche Ausbildung

Nur etwa zehn Prozent der Lehrkräfte verfügen über eine Vorbildung in der Fachgruppe Ethik/Philosophie. Im Vorjahr waren es noch 40 Prozent. Die Ursachen für die starke Differenz sind noch unklar.

Mehrere Jahre nach Einführung des lange umstrittenen Ethikfachs in Berlin haben offenbar deutlich weniger Lehrkräfte eine fachliche Ausbildung, als bislang von den Schulbehörden angegeben. Im Schuljahr 2009/2010 hätten mit 161 Lehrern lediglich rund zehn Prozent über eine einschlägige Vorbildung in der Fachgruppe Ethik/Philosophie verfügt, teilte die Senatsbildungsverwaltung mit. In den mittlerweile zu Sekundarschulen zusammengefassten Haupt- und Realschulen habe die Quote sogar nur vier und neun Prozent betragen, in den Gymnasien knapp 25 Prozent. Im September vergangenen Jahres hatte die Senatsbildungsverwaltung für das Schuljahr 2009/2010 noch angegeben, dass 647 Lehrkräfte und damit rund 40 Prozent der Ethiklehrer einen Hochschulabschluss im Bereich Philosophie/Ethik oder eine entsprechende Weiterbildung vorweisen konnten. Eine Erklärung für die sehr unterschiedlichen Angaben konnte die Senatsbildungsverwaltung nicht geben. Für das laufende Schuljahr spricht sie von 603 fachlich vorgebildeten Lehrern. Auch die Gesamtzahl der Ethiklehrer konnte die Senatsverwaltung auf Nachfrage nicht mitteilen. Für das Vorjahr hatte Bildungsstaatssekretärin Claudia Zinke (SPD) Anfang Februar eine Zahl von 1649 Lehrkräften genannt. Der Ethikunterricht wurde im Schuljahr 2006/2007 als Pflichtfach eingeführt. Mittlerweile wird er in allen Klassen der 7. bis 10. Jahrgangsstufe erteilt. (epd)

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