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Verpackungen machen ganz schön viel Müll.

© Mike Wolff

Zeitungs- und Schulprojekt "Umwelt macht Schule": Zero Waste - ein Selbstversuch

Drei Schülerinnen der Schöneberger Sophie-Scholl-Schule haben eine Woche lang versucht, möglichst wenig Müll zu verursachen.

„Umwelt macht Schule“ ist ein Projekt im Auftrag des Bundesumweltministeriums, an dem Schülerinnen und Schüler aus 30 weiterführenden Schulen und 10 Tageszeitungen in ganz Deutschland teilnehmen. Umgesetzt wird das Projekt durch das IZOP-Institut in Aachen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Umweltthemen auseinander und schreiben darüber. Ihre Artikel erscheinen in ihrer Partnerzeitung. Auf der Lernenseite des Tagesspiegels und in der Onlineausgabe lesen Sie in den kommenden Wochen Texte der Sophie-Scholl-Schule, des Walther-Rathenau-Gymnasiums und des Werner-von-Siemens-Gymnasiums. Den Anfang macht die Klasse 8.23 der Sophie-Scholl-Schule, betreut wurden die Jugendlichen von Inge Bruckmann, Tim Baumert und Florian Winkler.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten mit einer einfachen Lebensumstellung einen Schritt näher zur Bekämpfung des Klimawandels zu kommen. Das ist mit „Zero Waste“ machbar!„Zero Waste“ ist eine Lebensumstellung, bei der Müll beziehungsweise Einweg-Produkte wie zum Beispiel Plastikverpackungen  im Alltag vermieden oder reduziert werden. Dabei sollte man zunächst versuchen, nicht mehr als ein Glas Müll pro Woche oder Monat zu produzieren. Müll ist eines der drängendsten Probleme des Klimawandels, da viele Treibhausgase durch die CO2- intensive Herstellung freigesetzt werden. Außerdem ist Plastik biologisch nicht abbaubar und zerfällt nur sehr langsam, wodurch es Umwelt und Tiere gefährdet.

Wir - Maria Gordon, Zena Edres und Mimi Kotorman - Schülerinnen einer 8. Klasse der Sophie-Scholl-Schule - haben eine Woche lang einen Selbstversuch zu „Zero Waste“ durchgeführt. Dabei haben wir verschiedene Stufen festgelegt:  Zena hat das verwendete Plastik recycelt und versucht so gut es ging, darauf zu verzichten. Mimi hat die Müllreduzierung im Bad durchgeführt und Maria zusätzlich auch in anderen Bereichen des Alltags. Maria ist im Internet auf den Trend aufmerksam geworden. Das Ziel des Projektes war es, herauszufinden, wie machbar dieser Lebensstil ist.

 Der Anfang ist mit Arbeit verbunden

Der Einstieg in „Zero Waste“ hat sich ein wenig kompliziert gestaltet. Mimi musste vieles im Bad ersetzen, zum Beispiel durch Bambuszahnbürste, Hartseife, wiederbefüllbare Gläser mit Seife, Zahnpasta-Tabletten und selbst gemachtes Deodorant. Maria hat dieselben Sachen wie Mimi gekauft, aber zusätzlich noch Lebensmittel im Unverpackt-Laden besorgt, die immer wieder nachgefüllt werden können. Zena hat auf wiederverwendbare und recycelbare Produkte geachtet und eine Metallflasche und eine Metallbrotdose gekauft. Eine Umstellung auf „Zero Waste“ ist also zunächst mit Arbeit verbunden, weil einige Produkte ersetzt werden müssen, danach wird das Leben mit weniger Plastik einfacher. Außerdem muss drauf geachtet werden, immer einige Behälter und zum Beispiel Jutebeutel mitzunehmen, wenn man einkaufen geht.

Die durchgeführten Interviews, Umfragen und Versuche haben gezeigt, dass viele Menschen bereits offen mit diesem Thema umgehen und sich für das Ziel interessieren, den Klimawandel zu stoppen. Auf dem Winterfeldtplatz hat Zena ein Falafel-Brot ohne Verpackung bestellen können. Die Verkäuferin hatte bereits Erfahrungen mit Zero Waste gesammelt, und Zena führte ein interessantes Gespräch mit ihr.  Jedoch gab es auch Personen, die sich über das neue Konzept wundern und dieses nicht verstehen. Beim Besuch einer Bäckerei hat Maria darum gebeten, das Brot in einen Jutebeutel zu packen, ohne zusätzliche Verpackung zu verwenden. Die Frau hat komisch geschaut, dann das Brot doch zunächst in eine Tüte und dann in den Beutel gepackt. Einige Läden waren aber auch schon vor dem Zero-Waste-Trend aufmerksam und versuchen bereits seit einiger Zeit, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Einer dieser Läden ist „Lush“.         

Viel unnötiger Müll 

Mimi war früher nicht aufgefallen, wie viel unnötiger Müll einem in Läden auf den Weg mitgegeben wird. Während der Selbstversuchs-Woche war sie jedoch sehr auf das Thema fokussiert und dabei ist ihr besonders aufgefallen, wie viel Müll in den Läden produziert und mitverkauft wird.  

Beim Selbstversuch ergaben sich einige Schwierigkeiten. Für Zena war die Umsetzung der „Zero-Waste“-Woche schwer, da sie in einer großen Familie lebt. Ihre Mutter kocht für die gesamte Familie, und es ist nicht einfach, zusätzlich auf die Vermeidung von Plastikmüll zu achten. Maria und Mimi besitzen Haustiere, und es gibt wenig Möglichkeiten, Haustierprodukte ohne Müll zu kaufen.

 Weniger Plastik ist machbar

Insgesamt haben wir erwartet, dass es der Selbstversuch und die Umstellung auf „Zero Waste“ sich noch schwieriger gestalten würde. Trotzdem haben wir es nicht ohne Müll geschafft. Wir werden weiterhin unsere Zero Waste Challenge fortführen, jedoch weniger stark ausgeprägt, denn als Schülerin ist man oft spontan und kann nicht immer darauf achten. Viele selbstverständlich genutzte Schulsachen kann man nicht unverpackt kaufen. Außerdem muss man für Zero Waste ein wenig mehr Geld ausgeben. Unser Projekt und der Selbstversuch haben aber gezeigt, dass eine Umstellung, wenn nicht auf Zero Waste, so zumindest zu weniger Plastik durchaus machbar ist.

Unserer Meinung nach lohnt sich der zusätzliche Aufwand, als Maßnahme zum Klimaschutz  und  es ist wichtig, einen eigenen Beitrag zu leisten - für eine saubere Umwelt.

Maria Gordon, Zena Edres, Mimi Kotorman

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